Mehr als 100 Jahre Erfahrung
Interview

"Sicherheit steht bei uns an vorderster Stelle", erklärt Christian Fried, Managing Director der Dresser-Rand Turbinen GmbH, und nennt gleich weitere Stärken. "Qualität, die nachweisbare Zufriedenheit der Kunden sowie Liefertreue kennzeichnen unsere Unternehmensphilosophie."
Auf Kundenwünsche reagieren
Die in Bielefeld angesiedelte Entwicklung und Montage von Turbinen und Turbinen-Generatoren Sets ist eine hochspezialisierte Tätigkeit, die exzellentes Fachwissen erfordert. Zum Teil sind die dort gefertigten Turbinen so ausgelegt, dass der mit ihnen erzeugte Strom auch für weitere interne Anwendungen genutzt werden kann. Die so genannte Tandem-Konfiguration erlaubt die Entwicklung von Hoch- und Niederdruckturbinen.
Diese bieten variable Möglichkeiten, die für die industrielle Anwendung nutzbar gemacht werden können. "Hierdurch können wir jederzeit gezielt auf die Wünsche unserer Kunden reagieren", freut sich Florian Pohlmann, Operations Manager – Operations Germany. "Alle Turbinen werden gemäß späterer Kundenanwendung hergestellt und passen daher optimal in seine Produktionsprozesse."
Dabei hat Dresser-Rand höchste Fertigungskompetenz im eigenen Haus. So werden bis auf einige Gussstahlkomponenten sämtliche Teile im Unternehmen entwickelt.
Mutterkonzern in Texas
Gründer des Unternehmens war Johannes Nadrowski, der bereits 1906 in Dresden die ersten Dampfturbinen baute. Seit 1965 hat die Firma ihren Hauptsitz in Bielefeld. Wegen des Konzentrationsdrucks in der Branche und weil Johannes Nadrowski als Einzelbetrieb auf Dauer nicht überlebensfähig war, übernahm die Tuthill-Energy-Systems-Gruppe die Firma 1997.
Zur Gruppe gehörten als weitere Turbinenhersteller auch die Unternehmen Coppus und Murray. Seit 2005 gehört die gesamte Tuthill-Gruppe – und damit auch die ehemalige Nadrowski-Turbinen GmbH – zum börsennotierten US-Konzern Dresser-Rand.
„Qualität, die nachweisbare Zufriedenheit der Kunden sowie Liefertreue kennzeichnen unsere Unternehmensphilosophie.“ Christian Fried Managing Director
Die Firma mit Sitz in Houston (Texas) ist weltweit tätig, unterhält zwölf Produktionsstandorte in verschiedenen Ländern und beschäftigt insgesamt 8.500 Mitarbeiter. Neben Deutschland gibt es weitere Produktionsstätten in den USA, Großbritannien, Spanien, Norwegen, Indien, China und Frankreich. Der Konzern zählt heute zu den global führenden Unternehmen, die Turbinen und dazugehörige Komponenten entwickeln und herstellen.
In Deutschland gibt es neben dem Standort Bielefeld eine weitere Betriebsstätte in Oberhausen. Hier werden Turbinen für die Anwendung im Öl- und Gasgeschäft entwickelt und hergestellt. Zudem ist in Oberhausen die spanende Fertigung angesiedelt.
Insgesamt beschäftigt Dresser-Rand in Deutschland 200 Mitarbeiter. Der an den beiden deutschen Standorten erwirtschaftete Umsatz liegt bei 60 Millionen EUR. Beide Standorte sind nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.
Zusätzlich konstruiert und fertigt der Standort Oberhausen gemäß der API-Spezifikation.
Ab Mitte des kommenden Jahres sollen innerhalb der Dresser-Rand-Gruppe viele Entwicklungsprozesse vereinheitlicht werden. Die Verantwortlichen versprechen sich davon Synergien, die dann nach den jeweils länderspezifischen Normen umgesetzt werden sollen.
Produzierende Industrie im Fokus
Wichtigste Zielgruppe der Dresser-Rand Turbinen GmbH ist vor allem die produzierende Industrie, wobei dieses Kundenfeld branchenübergreifend ist. Eine Anwendung ist zum Beispiel die Nutzung von Biomasse für die Dampf-/Wärmekopplung und auch Sägewerke gehören zu den Einsatzorten. In China hingegen werden die Produkte des Unternehmens häufig im Umfeld der Non-Ferrous Industrie eingesetzt. Eine weitere Kundengruppe sind Anlagenbauer.
"Unser Image und unsere Referenzen sind ausgezeichnete Marketinginstrumente", verdeutlicht Christian Fried. Außerdem beteiligt sich Dresser-Rand an Ausschreibungen, um neue Aufträge zu bekommen. Die deutschen Unternehmen von Dresser-Rand sind mit einem Messestand auf der Frankfurter Fachmesse Achema vertreten. Der Gesamtkonzern präsentiert sich zudem auf der Power-Gen im US-amerikanischen Orlando (Florida).
Bei imposanten 95 Prozent liegt die Exportquote der Dresser-Rand GmbH. Schwerpunktmärkte sind Südamerika, China und der Mittlere Osten. "Jede Maschine ist CE-konform und wird nach deutschem Recht produziert", versichert Florian Pohlmann. "Export ist unser Tagesgeschäft und länderspezifische Entwicklungen beobachten wir genau."
Darüber hinaus gibt es weitere Stärken mit denen Dresser-Rand punkten kann. Florian Pohlmann weiß genau, worauf es in der Branche ankommt: "Der Markt ist von großer Loyalität geprägt und hier sind Image und Referenzen oft entscheidend."
Angesichts der vielen Qualitäten hat die Dresser-Rand Turbinen GmbH in der Gruppe eine starke Position. Und so soll es nach dem Willen beider Gesprächspartner auch weitergehen. "Wir wollen uns als Baustein innerhalb des Konzerns weiter optimal aufstellen."