Erfolgreiche Immobilienprojekte in ganz Deutschland

Interview mit Hubertus J. Theissen, CEO, Founder & Owner der Dr. Theissen GmbH

Wirtschaftsforum: Sie haben Büros in Garmisch, Sylt und Münster. Wie kam es zu der Auswahl dieser Standorte und inwiefern hilft Ihnen diese Aufstellung bei der optimalen Betreuung Ihrer Kunden?

Hubertus J. Theissen: Alle drei Standorte – Sylt, Garmisch-Partenkirchen und Münster – kennen wir seit vielen Jahren persönlich. Wir haben dort Immobilien für unser Portfolio erworben, die wir seither beständig halten. Die Regionen passen zu meiner Familie: lebensfreudig, ehrlich und bodenständig. Der Blick auf die Landkarte verrät: Wir sind mit dieser Positionierung vertreten im Norden, im Süden und im Zentrum von Deutschland. Besser geht es für uns und unsere Kunden nicht – wir sind flächendeckend ansprechbar und nah an den verschiedenen Märkten.

Wirtschaftsforum: Sie haben sich vom Vertrieb von KG-Fonds gelöst und konzentrieren sich jetzt ausschließlich auf das Geschäft mit Immobilien. Was waren die Gründe für den Strategiewechsel und was sind damit einhergehend die wichtigsten Veränderungen innerhalb des Unternehmens?

Hubertus J. Theissen: Wir haben uns aus dem Vertrieb von KG-Fonds zurückgezogen, weil die gesetzlichen Vorgaben unkomplizierte Kundenbeziehungen inzwischen unmöglich machen. Der Markt ist heute zuweilen überreguliert – zum Schaden von Initiatoren und Investoren. Die Investoren sollten geschützt werden. Tatsächlich aber erschweren die neuen Vorschriften (Dokumentations- und Aufklärungspflichten et cetera) einfachste Transaktionen mit einem Kunden. Wer möchte sein Telefonat digital aufgezeichnet wissen? Wir haben Menschen geholfen, an großen (KG-) Projekten als Mit-Unternehmer teilzuhaben. Heute helfen wir Menschen, indem wir ihnen mit unseren Immobilien Lebens- und Arbeitsräume zur Verfügung stellen.

Wirtschaftsforum: Der Immobilienmarkt in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr stark gewandelt, immer mehr Menschen wollen ihr Geld in Immobilien investieren. Welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf Ihr Geschäft?

Hubertus J. Theissen: Wir bauen und halten Immobilien seit den 1980er-Jahren. Verkauft haben wir nicht. Wir freuen uns nun über die Aufwertung der Asset-Klasse Immobilie: die finanzielle, aber auch die ideelle Aufwertung. Immobilien galten jahrelang als langweilig und wurden eher vernachlässigt. Denken Sie nur an die Zeit um 2000. Wichtig ist Disziplin. Viele Projekte und Angebote sind überteuert. Es werden so hohe Multiples aufgerufen, dass Achtsamkeit und Geduld gefragt sind. Es gibt aber immer wieder spannende Angebote, die nicht mit großseitigen Zeitungsanzeigen beworben werden und langfristig sinnvoll (betont) sind. Wenn mir eine Immobilie gefällt, klingele ich selbst an der Haustür und spreche mit den Menschen.

Wirtschaftsforum: Ist der deutsche Immobilienmarkt auch für internationale Investoren interessant und wie unterstützen Sie diese bei Ihrem Eintritt in den deutschen Markt?

Hubertus J. Theissen: Dazu müssen Sie meine beiden Söhne befragen, die besser Englisch sprechen als ich (lacht). Für ihre Forschung untersuchen die beiden Single Family Offices in Europa. Mein jüngster Sohn schließt aktuell sein Studium in Cambridge ab (MPhil in Real Estate Finance). Selbstverständlich helfen wir ausländischen Investoren gerne bei ihrem Markteintritt in Deutschland mit unserem breiten Netzwerk – insbesondere zu Rechtsanwälten. Gerade die rechtliche Due-Diligence ist in Deutschland wichtig. Auch Co-Investitionen sind vorstell- und vermittelbar.

Wirtschaftsforum: Sie sind ein echtes Familienunternehmen, sowohl Ihre Frau als auch Ihre beiden Söhne sind im Unternehmen. Wie beeinflussen die engen Familienbande ihr berufliches und privates Leben und was bedeutet es für Sie persönlich, dass Ihre Söhne Ihr Unternehmen unterstützen?

Hubertus J. Theissen: Die gemeinsame Arbeit ist eine große Freude und eine große Herausforderung zugleich. Interessen und Einschätzungen können auch mal kollidieren. Wenn uns hier dauerhaft eine Harmonisierung gelänge, wäre das großartig. Privates und berufliches Leben sind kaum zu trennen – das macht es intensiv. Für ihre bisherige Arbeit bin ich meinen beiden Söhnen dankbar. Sie haben auch Arbeiten übernommen, die wenig glamourös waren.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Immobilien

Umweltfreundliche Büroflächen

Interview mit Dr. Knud Klingler, Inhaber der InnoTec Verwaltungs-GmbH & Co. Beteiligungs-KG

Umweltfreundliche Büroflächen

Das High Tech Center Nürnberg gehört zu den modernsten Bürogebäuden Bayerns. Auf über 71.000 m2 finden sich hier viele erfolgreiche Firmen unter einem Dach, geheizt und gekühlt wird umweltfreundlich mit…

Immobilien, die Zukunft schaffen

Interview mit Lars Krakat, Geschäftsführer der KRE AssetManagement GmbH & Co. KG

Immobilien, die Zukunft schaffen

Nach Jahren des ungebrochenen Wachstums erlebt der Immobilienmarkt aktuell einen deutlichen Rückgang, insbesondere im Wohnungsbau. Es zeigen sich erste Preissenkungen. Gleichzeitig werden Zinsschritte nach unten erwartet. Die KRE AssetManagement GmbH…

Wie man stadtbildprägend wird

Interview mit Carmelo Panuccio, Projektentwickler der Immo-Holding GmbH

Wie man stadtbildprägend wird

Die Immo-Holding GmbH fungiert als Dachgesellschaft für mehrere Firmen aus dem Immobiliensektor. Die Unternehmensgruppe baut, entwickelt und saniert Projekte im gesamten südbayerischen Raum; ein Schwerpunkt liegt dabei auf neuen Mietwohnungen.…

Spannendes aus der Region Münster

Die Palettenprofis

Interview mit Josef Winkelheide, Geschäftsführer der Josef Winkelheide GmbH

Die Palettenprofis

Unser Wald leidet. Borkenkäfer, Stürme, Dürre- und Hitzeperioden haben ihm in den letzten Jahren zugesetzt. Die Durchforstung der Wälder ist deshalb so wichtig wie nie. Die Josef Winkelheide GmbH aus…

„Wir erschaffen und erhalten Mobilität“

Interview mit Andreas Muthig, Sprecher der Geschäftsführung der Beresa und Beresa OWL GmbH & Co. KG

„Wir erschaffen und erhalten Mobilität“

Mobilität ist eines der Schlüsselthemen für die Zukunft unserer Gesellschaft. Damit stehen insbesondere die Stakeholder des Automobilmarktes vor einem umfassenden Transformationsprozess. Die Beresa-Gruppe aus Münster, ein traditionsreiches Familienunternehmen mit einer…

Smarte Logistiklösungen für palettierte Produkte

Interview mit Klaus Segbert, Geschäftsführer der Segbert GmbH

Smarte Logistiklösungen für palettierte Produkte

Palettierer bilden das Herzstück des Produktportfolios der Segbert GmbH aus Ahaus im Münsterland. Das Familienunternehmen in 2. Generation hat seine Wurzeln in der Tiefdruck-Herstellung von Zylindern für die Druckindustrie, hat…

Das könnte Sie auch interessieren

Damit Wohnen bezahlbar bleibt

Interview mit Thomas Keller, Geschäftsführer der GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH

Damit Wohnen bezahlbar bleibt

Mit mehr als 13.000 Wohnungen ist die GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH der größte Anbieter von Wohnraum in der hessischen Landeshauptstadt. Zugleich entwickelt man zahlreiche Neubauprojekte, darunter geförderte Wohnungen und Gemeinschaftswohnprojekte…

Schön, preiswert und nachhaltig – Wohnen in Aalen

Interview mit Michael Schäfer, Geschäftsführer der Wohnungsbau Aalen GmbH

Schön, preiswert und nachhaltig – Wohnen in Aalen

Guter und preiswerter Wohnraum wird immer seltener, während Mieten, Immobilienpreise und Energiekosten rasant nach oben schnellen. Damit muss sich auch die Wohnungsbau Aalen GmbH auseinandersetzen, die danach strebt, breiten Schichten…

Innovative Idee: Spannende Objekte mit besten Perspektiven

Interview mit Holger Matheis, Sprecher des Vorstands der BEOS AG

Innovative Idee: Spannende Objekte mit besten Perspektiven

Als innovativer Dienstleister für institutionelle Investoren hat sich die BEOS AG in knapp 25 Jahren hervorragend am Markt etablieren können. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin entwickelt und bewirtschaftet Unternehmensimmobilien,…

TOP