Beste Mode, beste Qualität, beste Preise
Interview mit Fabian Kampa, Geschäftsführer der CCC Germany GmbH

Wirtschaftsforum: CCC ist seit Jahren auf Wachstumskurs und in den zentraleuropäischen Ländern Marktführer. Wo sehen Sie die Gründe für diesen Erfolg?
Fabian Kampa: Bei uns ist nichts in Stein gemeißelt und wir haben kurze Entscheidungswege. Da wir nicht nur Einzelhändler, sondern auch Produzent sind, können wir schnell auf Trends reagieren. Wir sind innovationsstark, aber unsere Innovationen bringen wir behutsam in den Markt.
Wirtschaftsforum: Was sind die wichtigsten Säulen Ihres Produktprogramms?
Fabian Kampa: Wir haben ein großes Portfolio an Eigenmarken. Zu nennen sind hier vor allem unsere Sportschuhmarke ‘Sprandi’ sowie unsere traditionelle polnische Marke ‘Lasocki’. Lasocki-Schuhe sind qualitativ sehr hochwertig, modisch und trotzdem preisgünstig. Wenn ein derartiger Vergleich erlaubt ist, könnte man sagen, wir bieten Schuhe mit Tamaris-Qualität zu Deichmann-Preisen. Dann gibt es noch Quazi, eine sehr hochwertige und trendorientierte modische Marke, die früher sogar eigene Stores hatte, und schließlich unsere Marke Jenny Fairy, die modisch und günstig ist. Seit Herbst vergangenen Jahres arbeiten wir erstmals mit einem renommierten Label zusammen, mit Adidas. Dies war eine bewusste, strategische Entscheidung, nicht zuletzt, da wir einen anhaltenden Trend zu Sport-Markenschuhen sehen.
Wirtschaftsforum: Seit wann gibt es CCC und was war das ursprüngliche Konzept für das Unternehmen?
Fabian Kampa: Die Unternehmensgruppe wurde bereits Anfang der 1990er-Jahre von Dariusz Miłek gegründet. Ursprünglich hatte er sich auf den Schuheinzelhandel in Polen konzentriert, aber auch auf Märkten Schuhe verkauft. Damals herrschte in Osteuropa eine echte Aufbruch- und Unternehmerstimmung. Mit Fleiß und Ideen konnte man erfolgreich werden und wachsen. Der Anspruch von Herrn Miłek war es immer, beste Mode mit bestmöglicher Qualität zu bestmöglichen Preisen zu bieten. In Polen ist dieses Konzept schnell aufgegangen und Herr Miłek hat bereits 2004 in Tschechien den ersten Store eröffnen können. Dann hat sich das Unternehmen unter seiner Leitung nach und nach die Nachbarländer in Osteuropa erschlossen, zunächst Slowenien, dann Ungarn und dann weitere. 2013 hat Herr Miłek dann eine wichtige strategische Entscheidung getroffen, nämlich die, sich über Deutschland und Österreich den westeuropäischen Markt zu öffnen.
Wirtschaftsforum: Sie sind in Deutschland seit knapp drei Jahren am Markt. Wie stellt sich der Geschäftsverlauf bislang dar?
Fabian Kampa: Wir wachsen stetig. Aktuell haben wir in Deutschland 71 Stores und weitere Eröffnungen sind geplant. Wir könnten noch schneller wachsen, legen aber sehr viel Wert auf Qualität.
Wirtschaftsforum: Der E-Commerce im Schuhmarkt boomt. Hat man als Schuheinzelhändler vor Ort überhaupt langfristig eine Chance? Auch etablierte Einzelhändler wie Deichmann setzen zunehmend auf ihre Online-Shops.
Fabian Kampa: Ohne Internet geht es heute in unserer Branche nicht mehr. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr die Firma ESchuhe gekauft, die bereits online aktiv war. Wir bieten über E-Schuhe unsere Eigenmarken sowie auch andere Marken an. Um aber Ihre Frage zu beantworten: Ja, ich denke, dass Schuheinzelhändler nach wie vor eine Chance haben, vor allem die Anbieter, die aus den zentraleuropäischen Ländern kommen. Sie können nicht nur günstige Preise bieten, sondern verfügen aufgrund ihrer Tradition auch noch über ein hohes Know-how.
Bei CCC haben wir zum Beispiel, trotz der steigenden Frage nach Sportschuhen, nach wie vor einen sehr großen Lederschuhbereich. Je nach Saison liegen wir bei 24 bis 35%. Aufgrund unserer Historie in Osteuropa sind unsere Schuhe zudem sehr modisch.
Wirtschaftsforum: Welche Projekte und Pläne haben Sie für dieses und nächstes Jahr auf der Agenda?
Fabian Kampa: Für den Rest dieses Jahres stehen gleich noch mehrere Eröffnungen auf dem Programm. Auch die Jahre 2017 und 2018 stehen noch ganz im Zeichen der Expansion. Wir werden also auch weiterhin nach geeigneten Locations suchen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist aber auch die Schulung unserer Mitarbeiter. Wir möchten, dass unsere Kunden in allen Filialen ein gleich schönes Einkaufserlebnis auf einem konstant hohen Qualitätsniveau haben.
Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie CCC langfristig? Was ist Ihre Vision für das Unternehmen?
Fabian Kampa: Ich sehe uns in Deutschland als einen der führenden Anbieter am Markt ganz vorn. Wir werden unser Filialnetz langfristig auf rund 550 bis 600 Filialen ausbauen. Noch sind wir einer von vielen Schuhhändlern am deutschen Markt. In Kreisen von Gewerbeflächen-Vermietern und Investoren kennt man uns aber bereits. Unsere Marke muss jetzt bei den Kunden noch bekannter werden. Unser Ziel ist es, uns in ganz Europa als einer der größten Schuhanbieter zu etablieren.