Alternative mit Tiefgang
Interview

Der britische Luxusautomobilhersteller Aston Martin setzte beim Bau eines neuen Designstudios in Birmingham 2009 auf Nachhaltigkeit. Im Sommer wird das Gebäude ausschließlich über die Geothermieanlage gekühlt und im Winter sofern erforderlich aufgrund des Niederenergiestandes mit 30 bis zu 120 m tiefen Erdsonden geheizt.
Die gesamte Anlage wurde in der Rekordzeit von nur zwei Monaten geplant und fertiggestellt. Alternative Energieversorgung wählte auch die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig für den vierten Erweiterungsbau, eine Geothermieanlage mit 48 Erdwärmesonden, die jeweils 124 m in die Tiefe reichen.
Die Anlage sorgt im Winter für die Beheizung und im Sommer für die Kühlung des Gebäudes. Saubere Energie war die Vorgabe des BMW Autohaus Süd in Landsberg für den Erweiterungsbau in Landsberg. Umgesetzt wurde dieses Ziel mit einer Brunnenanlage zur Nutzung der Erdwärme. Im Winter versorgt die Anlage das Gebäude mit Wärme und im Sommer dient das kalte Grundwasser zur Kühlung.
Nach eigener Aussage spart das Autohaus gegenüber herkömmlicher Energie 50% der Heizkosten, 95% der Kosten für die Kühlung und 65% der CO2 Emissionen. Das sind nur einige Beispiele für die Kompetenz von BauGrund Süd bei der Nutzung der Erdwärme. Diese Kompetenz hat das Unternehmen aus dem schwäbischen Bad Wurzach bei einer großen Zahl von geothermischen Anlagen bewiesen.
„Bis heute haben wir mehr als 12.000 Anlagen installiert“, sagt der Geschäftsführer Alois Jäger. „Wir bauen kleine und große Anlagen für Wohnhäuser, gewerbliche und öffentliche Gebäude und wir übernehmen alles von der Voruntersuchung und der Planung bis zur Installation und Wartung. Es gibt relativ viele Mitbewerber, aber nur vier bis fünf in vergleichbarer Größe und mit dem gleichen breiten Spektrum. Von den zehn größten Geothermieanlagen haben wir fünf erstellt, damit sind wir Marktführer in Deutschland.“
Grund-Kompetenz
Als Alois Jäger 1997 das Unternehmen gründete, brachte er das Know-how aus 15 Jahren in einem Baugrund Ingenieurbüro mit, bei dem er für die Bohrtechnik zuständig war. „Anfangs konzentrierten wir uns auf diese Bereiche, 2000 stiegen wir in das Geschäft mit Erdwärmesonden ein“, erklärt der Geschäftsführer. „Heute haben wir drei Kompetenzbereiche: Geothermie, Brunnenbau und Geotechnik.
Geothermie ist mit 50% vom Umsatz der Schwerpunkt unserer Aktivitäten, gefolgt von Brunnenbau mit 30% und Geotechnik mit 20%. Wir bauen Brunnen zur Trinkwasserversorgung von Kommunen und Haushalten, Beregnungsbrunnen für Sportanlagen, Löchwasserbrunnen und Brunnen zur geothermischen Nutzung des Grundwassers zum Heizen und Kühlen. Geotechnik ist der Planungs- und Projektierungsbereich, in dem unsere Fachleute umfassende Bodenuntersuchungen durchführen, Proben entnehmen und analysieren, Gutachten, Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudien erstellen.“ Mit der Kompetenz und der Erfahrung in Baugrund und Bohrtechnik steht BauGrund Süd für Sicherheit der Anlagen der Kunden.
„Wir haben 12.000 Geothermieanlagen erstellt, darunter
fünf der zehn größten, damit sind wir Marktführer in Deutschland.“ Alois Jäger
„Bei uns erhält der Kunde alles aus einer Hand“, betont Alois Jäger. „Von der Beratung über Baugrunderkundungen und Planung, Bau, Installation und Inbetriebnahme bis zu Wartung und Service. Wir haben das Wissen, die Ausrüstung und die Fachleute Gesamtlösungen in höchster Qualität zu liefern – kosten- und termingerecht.
Mit 20 Fachingenieure und Geologen im Haus haben wir ein profundes geologisches Wissen, das wir für die Erkundung und Analyse einsetzen.“ Neben dem Firmensitz in Bad Wurzach hat BauGrund Süd Niederlassungen in München, Würselen, Geroldswil, Schweiz, La Roche und Wasselonne, Frankreich und insgesamt 190 Mitarbeiter, 165 davon in Bad Wurzach.
Starker Partner
„15% der Anlagen bauen wir im Ausland, dabei profitieren wir von der Weishaupt Holding, die seit 2009 eine Mehrheitsbeteiligung hält“, erklärt Alois Jäger. „Das Familienunternehmen Weishaupt hatte 2007 auf Erdwärme gesetzt, die Partnerschaft mit Weishaupt hat sich sehr bewährt. Rund 10% unseres Auslandsgeschäfts wickeln wir über Weishaupt ab. Zugleich ist Weishaupt unser wichtigster Kunde mit 35% des Umsatzes von derzeit 23 Millionen EUR. Daneben sind Heizungsfirmen, Bauherren und Planungsbüros unsere Kunden.
Wir sind lange am Markt und daher bekannt in der Branche. Wir nutzen regionale Messen und zusammen mit Weishaupt zum Beispiel auch die ISH. Ich selbst engagiere mich in vielen Ausschüssen, um die Geothermie auf den richtigen und erfolgreichen Wegen halten zu können, was letztendlich auch der BauGrund Süd und allen Mitbewerbern hilft.
Erdwärme wird immer wichtiger, da man heizen und was immer mehr erforderlich wird auch Kühlen kann, und da wollen wir Marktführer bleiben. Wir werden die Bereiche Wartung und Service weiter ausbauen und uns auf das Thema Smart Grid konzentrieren, die intelligente Vernetzung und Steuerung von Energieerzeugung und Energienutzung, das in Zukunft das zentrale Thema wird.“