Kundenkommunikation, die wirklich ankommt

Interview mit Eric Heiliger, Vice President Strategic Growth EMEA und Dr. Sachiko Scheuing, European Privacy Officer, der Acxiom Deutschland GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Heiliger, Dr. Scheuing, Acxiom macht People-Based Marketing. Was genau steckt dahinter?

Eric Heiliger: Das Marketing Eco-System ist heute ein hochkomplexes System, das Werbetreibende beherrschen müssen. Daten sind das Fundament, um zu verstehen, wer die Kunden sind und was sie möchten. Wir bieten unseren Kunden Produkte und Services entlang der gesamten Wertschöpfungskette rund um Daten an, also von der Beschaffung und Verwaltung über Systeme und Infrastruktur, Analyse und Entscheidungsfindung bis hin zur Personalisierung. So können Unternehmen ihre Kunden und Konsumenten an allen relevanten Touchpoints erreichen, zur richtigen Zeit, mit den richtigen Inhalten und dem richtigen Produkt. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Kommunikationskanäle explodiert. Es gibt heute über 8.000 verschiedene Technologie- und Datenanbieter, die dafür sorgen, dass Brands effizient mit Kunden kommunizieren können. Wir bieten ganzheitliche Lösungen an, die End-to-End-Kommunikation mit den Kunden möglich machen. Im Grunde führen wir die Komplexität des Data-Driven Marketings zusammen und machen sie für Unternehmen handhabbar.

Dr. Sachiko Scheuing: Wir bieten darüber hinaus auch Professional Services an, wie Data Science, Data Analytics und Strategic Consulting. In den vergangenen Jahren haben wir zunehmend Partnerschaften aufgebaut, zum Beispiel mit Customer Data-Plattformen. Hier bündeln Firmen Kundendaten aus verschiedenen Datentöpfen. In dieser Entwicklung sehen wir vielversprechende Zukunftsperspektiven. Selbstverständlich behandeln wir alle Daten Datenschutz-konform sowie ethisch und moralisch verantwortungsvoll. Wir gehen sorgfältig mit den Daten unserer Kunden um und glauben an Data Protection by Design. Datenschutz ist bei uns eine Kultur.

Wirtschaftsforum: Sie behaupten sich schon sehr lange erfolgreich in einem sehr dynamischen und auch wettbewerbsintensiven Markt. Wie gelingt Ihnen das?

Eric Heiliger: Wir verbinden erfolgreich Kontinuität und Wandel. Kontinuität ist wichtig für unsere Mitarbeiter und unsere Kunden. Genauso wichtig ist der Wandel. Wir müssen uns als Unternehmen permanent dem Markt und den sich verändernden Bedürfnissen anpassen. Wir haben unsere Kultur und auch unsere Technologien immer frühzeitig angepasst, um eigene Learnings zu haben, die wir an unsere Kunden weitergeben können. Vor diesem Hintergrund investieren wir auch regelmäßig in Schulungen. Unsere Kunden wissen zudem unsere Kultur zu schätzen, dass wir offen und transparent kommunizieren. In unserem Geschäft ist es elementar wichtig, Vertrauen aufzubauen.

Wirtschaftsforum: Wie hat sich das sehr besondere Jahr 2020 mit den Effekten der Pandemie auf Ihr Geschäft ausgewirkt?

Eric Heiliger: Der erste Lockdown war für uns, wie wohl für alle Unternehmen weltweit, eine tiefgreifende Veränderung. Uns ist es aber gelungen, unsere Mitarbeiter innerhalb weniger Tage technologisch so auszustatten, dass sie von zu Hause ausarbeiten konnten. Wichtig war und ist es uns auch immer noch, als Arbeitgeber auf die Sorgen und Nöte unserer Mitarbeiter einzugehen. Obwohl wir seit inzwischen fast anderthalb Jahren remote arbeiten, halten wir einen engen zwischenmenschlichen Kontakt. Ich möchte an dieser Stelle ein von Herzen kommendes ‘Danke Schön’ an alle unsere Kolleg*innen aussprechen, die in dieser langen Zeit unter herausfordernden Bedingungen wirklich Großartiges geleistet haben. Sie gehen mit uns als Team sehr engagiert die kontinuierliche Veränderung mit und dafür sind wir sehr dankbar.

Dr. Sachiko Scheuing: Unser Dank gilt hier auch unseren engagierten HR-Mitarbeitern, die viel auf die Beine gestellt haben, um unser Team zusammenzuhalten. Wir haben zum Beispiel die Fußball-Europameisterschaft virtuell zusammen geschaut und verschiedene digitale Team-Events veranstaltet.

Wirtschaftsforum: Welche Themen haben Sie sich für die kommenden Monate vorgenommen?

Eric Heiliger: Wir haben uns Ende 2020 strukturell verändert, sind von einer ländergeprägten zu einer regional orientierten Struktur übergegangen. Wir agieren jetzt gemeinsam mit dem polnischen und englischen Markt und arbeiten darüber hinaus eng mit den diversen Agenturen unseres Mutterunternehmens Interpublic Group of Companies, um Synergien zu heben und Stärken zu vereinen.

Wirtschaftsforum: Welche Vision verfolgen Sie mit Acxiom?

Eric Heiliger: Die Werbebranche war immer schon von Kreationen der Media- und Kreativagenturen geprägt. Früher kamen immer zuerst Kreation und Media, dann die Zielgruppen und Daten. Jetzt dreht sich das Verhältnis um. Erst wird ein Verständnis für die Zielgruppe und die Daten entwickelt und darauf baut dann die Kreation auf. Hier möchten wir ein erster Ansprechpartner sein.

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