Lackieranlagen geben Ton an

Interview mit Ing. Marco Leva, Geschäftsführer der IMF ENGINEERING S.r.l.

Mit den Anlagen der IMF Engineering S.r.l. werden Komponenten für die Automobilindustrie lackiert. Weitere Anwendungen sind Sprayschläuche und -dosen aus Aluminium für die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie sowie Metallwerkstücke.

Modernste Technologien kombiniert mit höchsten Umweltschutzstandards ermöglichen die Pulverlackierung mit Rückgewinnung und Farbwechsel. Die Systeme zur Nasslackierung gestatten das lösemittelfreie Auftragen auf Wasserbasis mittels elektrostatischer, Airless- und Airmix-Verfahren.

IMF ENGINEERING ist auch Spezialist für Komponenten und komplette Anlagen. Dazu zählen Kabinen mit Wasserwand, zur Pulverbeschichtung und mit Luftumwälzung sowie Konvektions-, Infrarot-, Elektro- und Gasbrenner. Geliefert werden auch Robotik sowie elektronische und druckluftbetriebene Automatisierungskomponenten zur Beförderung der zu lackierenden Teile.

Abgerundet wird das Programm durch Aufbereitungssysteme für Prozessabluft und -abwasser, die allesamt den gängigen nationalen und internationalen Vorschriften entsprechen.

Erfolg in der Nische

Einen der Schwerpunkte der IMF ENGINEERING bilden Lackieranlagen für Leichtmetallfelgen von Pkw und Lkw. „Wir sind eine von nur vier Firmen auf der ganzen Welt, die diese Anlagen fertigen können“, erklärt Ing. Marco Leva.

Ebenfalls für die Automotivindustrie produziert IMF ENGINEERING Pulverlackieranlagen für Bremsbeläge. Ein weiteres interessantes Produktsegment sind Lackieranlagen für Aluminiumbehälter, zum Beispiel Spray- und Getränkedosen.

Pionier in Italien

„Wir liefern keine Standardmaschinen: Jeder Auftrag ist anders“, verdeutlicht der Geschäftsführer. Begonnen hatte sein Vater seinerzeit als erster in Italien mit Reinigungsmaschinen und Öfen für Aluminiumbehälter. Später kamen Lackieranlagen für Leichtmetallfelgen und Bremsbeläge hinzu.

„Heute sind wir in vier bis fünf Nischenmärkten aktiv, bei denen wir über langjährige Erfahrung verfügen“, freut sich Ing. Marco Leva. „Wir kümmern uns um Design, Entwurf und Konstruktion einer Anlage und setzen sie mit der Kompetenz unserer Lieferanten um.“

Stand auf der METPACK

Waren es 1982 noch fünf Angestellte, so beschäftigt IMF ENGINEERING heute 36 Mitarbeiter. Der aktuelle Umsatz liegt bei 15 Millionen EUR. Am Firmensitz in Pero entfallen 1.300 m2 der Fläche auf die Produktion und 600 m2 auf Büros. 90% des Umsatzes werden durch den Export erzielt.

„Wir arbeiten auf der ganzen Welt“, sagt der Geschäftsführer. 70% aller Aufträge kommen von der Automobilindustrie. Neben Lackieranlagen für Leichtmetallfelgen und Bremsbeläge würde Ing. Marco Leva gerne weitere Fahrzeugkomponenten bearbeiten: „Keine Karosserieteile, denn hier ist die Konkurrenz zu groß. Aber Stoßdämpfer und Rahmen für Autositze könnte ich mir durchaus vorstellen.“

Was das Marketing betrifft, fährt IMF ENGINEERING eine eigene Strategie. „Wir arbeiten nicht mit Agenten, sondern mit Leuten, die für uns den Markt beobachten“, so der Geschäftsführer. „Ansonsten stellen wir alle drei Jahre auf der Fachmesse METPACK aus. Unsere Produkte sind speziell und die Kunden kennen uns schon.“

Gute Preise

Die hohe Qualität der Produkte, die auch den Kunden eine ebenso hohe Qualität ihrer Arbeit ermöglicht, und die daraus folgenden wirtschaftlichen Vorteile machen für den Geschäftsführer den Erfolg von IMF ENGINEERING aus.

„Andere Firmen sind sehr groß und können ihren Kunden nicht die Preise anbieten, wie wir es können.“ Nach schweren Zeiten, zum Beispiel während der Wirtschaftskrise 2009, ist IMF ENGINEERING aktuell sehr erfolgreich. Ing. Marco Leva: „Der Trend ist gut. Wir erleben gerade eine Wachstumsphase.“

So verkauft das Unternehmen allein zehn Maschinen zum Pulverlackieren von Bremsbelägen pro Jahr. Moderates Wachstum strebt der Geschäftsführer auch für die kommenden fünf Jahre an. Dabei soll die Belegschaft bis auf 40 Mitarbeiter erhöht werden.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Anlagen- und Maschinenbau

Swiss Engineering für globale Märkte

Interview mit Pascal Moritz, Geschäftsführer der Glatt Maschinen- und Apparatebau AG

Swiss Engineering für globale Märkte

Sie ist essenziell und doch oft unsichtbar – die Beschichtung von Tabletten. In der pharmazeutischen Industrie kommt es dabei auf höchste Gleichmäßigkeit und Effizienz an. Mit über 40 Jahren Erfahrung…

Vom Garagenprojekt zum Global Player

Interview mit Werner Steininger, Geschäftsführer der WesttecH Maschinenbau GmbH

Vom Garagenprojekt zum Global Player

Die WesttecH Maschinenbau GmbH ist mehr als ein Hersteller von Forst- und Baumpflegemaschinen – sie ist ein Pionier in der Entwicklung einfacher, aber hochwirksamer Lösungen für globale Herausforderungen. Gegründet aus…

„Wir brauchen mehr Pragmatismus“

Interview mit René Rose Stüber, Geschäftsführerin der Leybold GmbH

„Wir brauchen mehr Pragmatismus“

Seit 175 Jahren entwickelt die Leybold GmbH aus Köln Vakuumtechnologien, die in Forschung, Industrie und Hightechprozessen unverzichtbar sind. Das Traditionsunternehmen ist heute Kompetenzzentrum für trockenlaufende Schraubenpumpen und Turbomolekularpumpen. Im Gespräch…

Spannendes aus der Region Pero (MI)

Kreativität trifft Markenstrategie

Interview mit Koici Tschang, CEO der Osama S.p.A.

Kreativität trifft Markenstrategie

Ob Schreibwaren, Kreativprodukte oder Designobjekte für den Wohnbereich – der italienische Markenanbieter Osama S.p.A. hat sich in fast sechs Jahrzehnten vom Importeur japanischer Schreibgeräte zu einem diversifizierten, internationalen Unternehmen entwickelt.…

Innovative Schmiedetechnik für höchste Ansprüche

Interview mit Giuseppe Pons, Head of Sales und Pietro Solarino, Technical Sales Manager sowie Susanna Ripamonti, Marketing Managerin der MasperoTech S.r.l.

Innovative Schmiedetechnik für höchste Ansprüche

Die Metallverarbeitung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Während traditionelle Verfahren weiterhin gefragt sind, setzen moderne Unternehmen zunehmend auf technologische Innovationen und nachhaltige Prozesse. MasperoTech S.r.l., mit Sitz…

Biopolymere für eine nachhaltige Zukunft

Interview mit Anna Meluso, Assistenz der Geschäftsführung der Enyax s.r.l.

Biopolymere für eine nachhaltige Zukunft

Der Anspruch der Enyax S.r.l. ist es, ihren Kunden innovative und umweltfreundliche Kunststofflösungen anzubieten, die den aktuellen Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. Seit ihrer Gründung im Jahr 2014 steht das Unternehmen für zukunftsweisende…

Das könnte Sie auch interessieren

Vom Einmannbetrieb zur ­Serienfertigung

Interview mit Günter Peters, Geschäftsführer der Peters Maschinenbau GmbH & Co. KG

Vom Einmannbetrieb zur ­Serienfertigung

Fachkräftemangel, steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit und der Trend zur Automatisierung stellen die industrielle Fertigung vor neue Aufgaben. Die Peters Maschinenbau GmbH & Co. KG reagiert darauf mit hoher Fertigungstiefe, digitalen…

Holz, Hightech, Handwerk: Verpackung für den internationalen Erfolg

Interview mit Moritz Krings, künftiger Geschäftsführer der Peter Krings GmbH & Co. KG

Holz, Hightech, Handwerk: Verpackung für den internationalen Erfolg

Seit über 160 Jahren steht die Peter Krings GmbH & Co. KG aus Stolberg für Kompetenz in der industriellen Holzverpackung. Aus einem einstigen Sägewerk entwickelte sich ein moderner Industriedienstleister, der…

Innovative Verpackung für eine nachhaltige Zukunft

Interview mit Philip De Bie, CEO und Bénédicte Soenen, Sales Director der Soenen Golfkarton NV

Innovative Verpackung für eine nachhaltige Zukunft

Ob Verpackungen für Waffeln, Tierfutter oder Hightech-Komponenten – die Soenen Golfkarton NV gehört zu den führenden Anbietern von individuellen Wellpappverpackungen in Nordwesteuropa. Mit zwei hoch automatisierten Standorten und einem klaren…

TOP