Wir entwickeln Pumpen und Persönlichkeiten
Interview mit Julien Vaassen, Geschäftsführer T.I.P. Technische Industrieprodukte GmbH
Wirtschaftsforum: Sie sind seit 1978 einer der führenden Anbieter von Wasserpumpen und Filtern. Was sind Meilensteine auf Ihrem Weg?
Julien Vaassen: Besonders wichtig für unsere Entwicklung war die Entscheidung, selbst zu produzieren, um die Qualität auch selbst zu bestimmen. Wir haben unsere Produktsegmente Pumpen und Werkzeuge separiert. T.I.P. war schon immer stark bei Werkzeugen, doch in der Zeit, als die Baumärkte groß wurden und die Grenze fiel, wurde der Markt mit billigen Werkzeugen geflutet. Das wollten auf keinen Fall mitgehen, sondern weiterhin als Pumpenprofis mit höchstem Qualitätsanspruch wahrgenommen werden. Durch unsere eigene Produktion unterscheiden wir uns am Markt, denn nicht mal die ganz Großen haben das.
Wirtschaftsforum: Dieser Anspruch beeinflusst natürlich auch die Qualität der Produkte.
Julien Vaassen: Wir können so die Qualitätsstufen, die wir verarbeiten, selbst festlegen. Für den Laien ist manchmal nur schwer ersichtlich, wo die Unterschiede liegen. Einsteigermodelle anderer Marken verwenden beispielsweise Aluminiumumwicklungen, während wir das teure Kupfer verwenden. Selbst auf unsere Einsteigermodelle geben unsere Kunden bis zu sieben Jahre Garantie. Das zeigt schon, dass wir für unsere Qualität einstehen.
Wirtschaftsforum: Das kann Fluch und Segen sein.
Julien Vaassen: Wir möchten im Wettbewerb wahrgenommen werden. Anders gesagt: Wir produzieren Spitzenprodukte und müssen das nach außen kommunizieren. Marketing gab es bis vor wenigen Jahren bei uns nicht. Wir wollen Kunden das Bewusstsein vermitteln, dass wir die Experten bei Pumpen sind und Qualität liefern.
Wirtschaftsforum: Wie machen Sie das?
Julien Vaassen: Wir müssen uns genau ansehen, wer unsere Kunden sind. Nehmen Sie den Kunden im Baumarkt, der vor dem Pumpenregal steht. Wir müssen wissen, was er will. Deshalb binden wir verstärkt unsere jungen Mitarbeiter mit ein und fragen sie, wie sie als Kunden ticken. Uns zeichnet aus, dass wir Persönlichkeiten entwickeln. Wir müssen uns junge Leute holen, die unsere Entwicklungen mittragen. Glücklicherweise haben wir Gesellschafter, die das unterstützen und offen sind für Neues.
Wirtschaftsforum: An welche neuen Produkte denken Sie in diesem Zusammenhang?
Julien Vaassen: Wir sind auf Campingplätze und Festivals gegangen und haben geschaut, was wirklich gebraucht wird. Herausgekommen ist ein ‘grüner’ Generator. Die TRAVELBOX ist aufladbar und versorgt unsere Kunden mit grünem Strom. Wir haben eine Lösung gefunden, weil wir mit den Leuten im Markt draußen gesprochen haben und sind dabei zum Partner von Rock am Ring geworden. Wir sind ein Unternehmen im Umbruch, bei uns passiert etwas. Die Bereitschaft von Mitarbeitern und Gesellschaftern, etwas Neues zu wagen, ist fantastisch.
Wirtschaftsforum: Wie hat sich Ihr Portfolio entwickelt?
Julien Vaassen: Wir sind quasi Pumpen, das gilt noch immer, ob nun Pumpen für den Garten, den Hausgebrauch oder Pool-Pumpen. Durch Impulse junger Leute sind neue Produkte wie die TRAVELBOX hinzugekommen. Wir haben heute nicht einen Bereich, sondern sechs bis sieben Segmente. Sicherlich sind wir bei Gartenpumpen saisonabhängig, doch durch die wachsende Nachfrage bei Poolpumpen, ausgelöst durch den Bau von Pools im eigenen Garten, sind wir inzwischen breiter aufgestellt. Und wenn es in allen Bereichen gut läuft, machen wir direkt einen großen Sprung nach vorn. Gleichwohl bleiben technische Pumpen unser Schwerpunkt. Wir wollen Problemlöser sein und uns als neues TIP darstellen, das verschiedene Märkte bedient. Wir wollen unser Image und unsere Marktposition stärken. T.I.P. steht heute für Aufbruch und Begeisterung und als Team sind wir unschlagbar. Genau das ist es, dass ich an unserem Unternehmen so sehr schätze.
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