Wie man Mitarbeiter glücklich macht und Kosten spart
Interview mit Alexander Breuckelmann, Geschäftsführer der Selecta Deutschland GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Breuckelmann, Selecta gehört zu Europas führenden Unternehmen für Automaten- und Kaffeedienstleistungen. Mussten Sie sich neu erfinden in der Coronapandemie, wo weniger Mitarbeitende im Büro waren?
Alexander Breuckelmann: Das könnte man so sagen. Durch Corona haben sich ganz grundsätzliche Fragen ergeben: Was ist unser Kernbusiness, was ist unser Wachstumsmarkt? Mit weniger Mitarbeitenden in den Büros und weniger Dienstreisen und Flügen sind traditionelle Kantinen immer weniger wirtschaftlich zu betreiben. Wir haben uns deshalb komplett neu aufgestellt und uns vom Vending-Anbieter zum Food-Tech-Unternehmen gewandelt.
Wirtschaftsforum: Ein Beispiel für das neue Konzept ist Foodies. Was verbirgt sich dahinter?
Alexander Breuckelmann: Foodies ist eine moderne, modulare Lösung, die frisches, gesundes Essen mit einer einladenden Atmosphäre kombiniert. Die perfekte Alternative zu einer herkömmlichen Kantine. Foodies spart dem Arbeitgeber Kosten und macht die Arbeitnehmer glücklich.
Wirtschaftsforum: Sie machen mit Ihren Lösungen Mitarbeitende glücklich?
Alexander Breuckelmann: Ja, wir geben Glücksmomente durch Essen, wir bringen Joy. Wir wollen nicht einfach nur Hunger und Durst stillen, sondern den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Wir liefern nicht nur Snacks, sondern Freude. Hierfür erfinden wir uns regelmäßig neu, bleiben nicht stehen und entwickeln neue, innovative Lösungen.
Wirtschaftsforum: So wie beim Selecta Smart Fridge?
Alexander Breuckelmann: Der Smart Fridge ist ein innovativer digitaler Kühlschrank, der die Auswahl mehrerer Produkte und die Bezahlung in einem Schritt ermöglicht. Oder Foodies Scan and go als Kantinen-Ersatzlösung ohne Verkaufspersonal, bei der man sein Essen zum Bezahlen selbst scannen kann. Wir waren schon vor Corona sehr digital. In jedem Automaten sind Telemetrie-Einheiten verbaut. Über direkten Live-Zugriff auf die Automaten können wir Wartung und Befüllung der Automaten zentral steuern.
Wirtschaftsforum: Bieten Sie diese Lösungen nur für große Unternehmen an?
Alexander Breuckelmann: Wir haben universelle Lösungen für jeden Kundenbedarf: für jede Größe und jedes Unternehmen. Wir verstehen uns für den Kunden als lösungsorientierter Beratungsspezialist und können mit unserem Portfolio individuell auf den Kunden eingehen, vom einzelnen Snackautomaten bis zur kompletten Kantinenausrüstung. Bei Kaffeeautomaten reicht das Spektrum von der schicken Maschine für den Vorstand bis zu Maschinen für 1.000 Tassen pro Tag.
Wirtschaftsforum: In wie vielen Ländern ist Selecta aktiv?
Alexander Breuckelmann: Als Selecta Deutschland konzentrieren wir uns auf den deutschen Markt. Aber Selecta als Gruppe ist in 16 europäischen Ländern tätig, in vielen davon als Marktführer, insgesamt oder in einzelnen Segmenten wie Offices, Bahnhöfe oder Flughäfen.
Wirtschaftsforum: Inwieweit spielt das Thema Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen eine Rolle?
Alexander Breuckelmann: Eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen gehört zu unseren Firmenprinzipien. Unter anderem ist unser Ziel unseren Fuhrpark bis 2025 auf Elektromobilität umzustellen. Plastik-Rührstäbchen für Kaffeebecher haben wir bereits seit längerem ausgelistet. Wir arbeiten eng mit Herstellern an Verbesserungen und nachhaltigeren Materialien, zum Beispiel mit Coca-Cola an einer Umsetzung von 100% recyclebaren PET und mit Huhtamaki an einer umweltfreundlicheren Beschichtung der Becher. Außerdem verwenden wir stromsparende Geräte sowie Automaten, bei denen nur der Kern erneuert werden muss, aber nicht der Rahmen. Unsere Kunden hinterfragen das immer mehr und fordern nachhaltige Lösungen. Wir denken immer aus Sicht des Kunden. Wir hatten jetzt Principle Day, wo Mitarbeitende aus dem Büro vor Ort an die Automaten gehen, diese befüllen, prüfen und reinigen, um zu verstehen, was die Kunden wollen und brauchen.
Wirtschaftsforum: Gibt es für Sie aktuell große Heraus-forderungen, Mitarbeitende zu finden?
Alexander Breuckelmann: Vor allem im Bereich Techniker ist es sehr schwierig, gut ausgebildete Leute zu bekommen. Deshalb bilden wir selbst aus und weiter. Wir haben eine eigene Technik-Akademie, auch Quereinsteiger können bei uns starten. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, bieten wir Flexibilität, wo immer es möglich ist, einen tollen Standort in der Nähe des Frankfurter Flughafens und natürlich coole Verpflegung. Außerdem kann man bei uns mitgestalten. Das ist keine Floskel, wir leben das wirklich, man hat bei uns intern viele Entwicklungsmöglichkeiten.
Wirtschaftsforum: Welche Ziele haben Sie sich für das laufende Jahr gesetzt?
Alexander Breuckelmann: Wir wollen Firmen bei den aktuellen Herausforderungen unterstützen. Corona, Ukraine, alles hat Einfluss. Auch unsere Kunden merken den Fachkräftemangel. Hier wollen wir helfen, durch Automatisierung und moderne, schmackhafte Produkte wie zum Beispiel Starbucks-Kaffee. Mittelfristig wollen wir in Deutschland Marktführer werden, aktuell sind wir unter den Top 5.
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