Wenn mobile Visionen emotional erlebbar werden

Interview mit Dr. Jens Kotte, Geschäftsführer und Julian Refghi, Leiter Marketing und Kommunikation der fka GmbH

Wirtschaftsforum: Dr. Kotte, worum geht es im Kern bei der fka GmbH?

Dr. Jens Kotte: Wir sind Forschungs- und Entwicklungsdienstleister der Automobilindustrie mit der Mission, Ideen zu generieren, umzusetzen und erlebbar zu machen.

Julian Refghi: Wir bieten strategische Beratung rund um das Thema Kraftfahrzeug und setzen uns dabei intensiv mit der Mobilität von morgen auseinander. Wir sind einerseits Spezialist für Detailaufgaben, haben andererseits immer das Gesamtfahrzeug im Blick.

Wirtschaftsforum: Damit agiert fka auf einem dynamischen Zukunftsmarkt, der sich mit dem Megatrend der Mobilität beschäftigt. Wie kam es dazu?

Dr. Jens Kotte: Die fka entstand 1981 als Spin-Off des Instituts für Kraftfahrzeuge der RTWH Aachen und hat sich seitdem konstant weiterentwickelt. Die Nähe zum Institut gibt es nach wie vor; es ist unser wichtigster Kooperationspartner.

Julian Refghi: Wir sind jetzt über 40 Jahre am Markt und gerade in den vergangenen zwölf Jahren sehr stark gewachsen. Die Industrie forciert die Forschung massiv. Themen, die uns heute beschäftigen wie autonomes Fahren und die Energiewende, haben wir sehr früh aufgegriffen und uns personell entsprechend aufgestellt.

Wirtschaftsforum: Wieviel Mitarbeiter sind heute für fka tätig und welchen Einfluss hatte Corona?

Dr. Jens Kotte: Wir haben momentan 150 Mitarbeiter und wachsen weiter. Der Umsatz lag vor Corona knapp unter 20 Millionen EUR. Corona hat uns sehr stark getroffen. Kunden waren unsicher; das hat sich mittlerweile wieder geändert, sodass wir jetzt den Stau abarbeiten. Gleichzeitig müssen wir uns neuen Herausforderungen wie gestörten Lieferketten stellen. Wir merken auf jeden Fall, dass Corona bei den Kunden etwas bewirkt hat, sie zum Nach- und Umdenken animiert hat.

Julian Refghi: Unser Vorteil in der Krise war, dass wir immer schon sehr digital aufgestellt und damit gut vorbereitet waren. Lieferketten waren und sind ein Riesenthema. Kommt ein bestimmtes Teil nicht, sind Re-Designs eine Alternative.

Wirtschaftsforum: Als Partner der Automobilindustrie ist fka direkt an der Entwicklung der Mobilität von morgen beteiligt. Wie spiegelt sich dieser Anspruch im Portfolio wider?

Dr. Jens Kotte: Da wir das Gesamtfahrzeug im Blick haben und ganzheitlich denken, umfassen unsere Kompetenzbereiche alles von Akustik, Fahrwerk, Karosserie, Antirieb & Thermomanagement über Elektirk/Elektronik, dem automatisiertem Fahren, HMI bis hin zur Strategieberatung und Nutzerstudien. Ganz wichtig sind die Themen automatisiertes Fahren, Elektrik/Elektronik und Nachhaltigkeit im Antriebsbereich. Wir haben die Vision, in den verschiedenen Disziplinen sichere, nachhaltige und emotionale Lösungen zu liefern,, deshalb bewerten wir unsere und externe Lösungsansätze auch mit Lifecycle Analysen, um die Nachhaltigkeit auf über den gesamten Produktlebenszyklus mit zu berücksichtigen. Dieses Thema zieht sich durch die gesamte Firma, wird hier wirklich gelebt. Gerade die jungen Mitarbeiter haben das Thema Nachhaltigkeit verinnerlicht.

Julian Refghi: Ein gutes Beispiel dafür, wie wir E-Mobility in E-Motion verwandeln, ist das Fahrzeugkonzept SpeedE. Es ist ein Auto, das mit einem Joystick gesteuert wird. Wir sind einer der Partner, die den SpeedE mitentwickelt haben, es illustriert perfekt unsere Art des Denkens. Wir denken gerne out of the box, versuchen Innovatives, Neues zu schaffen. Zusammen mit Psychologen machen wir zum Beispiel Probantentests. Unser Anspruch ist, Elektrofahrzeuge neu zu denken, also nicht einfach konventionelle Fahrzeuge umzubauen, sondern einen komplett neuen Ansatz zu verfolgen. Wir versuchen, zukünftige Trends vorzudenekn, wie z.B. beim automatisierten Fahren.Mit Sonic Intelligence haben wir zudem an der Entwicklung eines hörenden Fahrzeugs mitgewirkt. Das System kann Geräusche in einem Umkreis von 360 Grad erkennen und verorten, erkennt über Sensoren Signale von Martinshörnern; für den Fahrer erscheint auf dem Display eine entsprechende Verhaltensempfehlung. Dann haben wir an einem kleinen Konzeptfahrzeug mit Bio-Hybrid-Antrieb mitgewirkt. Das Fahrzeug hat Pedale, wie ein Rad; der Fahrer hat also gleichzeitig ein Workout. Da es uns um Erlebnisse und Emotionen geht, haben wir das Rad auf dem letzten Aachener Colloquium vorgestellt und einen Parcours aufgebaut. Durch das Ausprobieren spüren Leute die Emotionen.

Wirtschaftsforum: Diese Beispiele stehen stellvertretend für den fka Claim ‘Creating ideas & driving innovation’. Sind Ideen und Innovationen der Schlüssel zum Erfolg?

Dr. Jens Kotte: Unser Ideenreichtum ist sicher ein Erfolgsfaktor. Kunden schätzen, dass wir ganzheitlich und um die Ecke denken und ihnen mehr als Standardlösungen bieten. Hinzu kommt unser tolles Team, bei uns kauft man Agilität und Zuverlässigkeit ein.

Julian Refghi: Unser Team denkt über den Tellerrand hinaus; deshalb können wir sehr früh visionäre Themen belegen. Momentan sind einige Stellen offen und wir freuen uns über jeden Bewerber. Hier kann man Ideen umsetzen und die Mobilität der Zukunft gestalten.

fka GmbH
Steinbachstraße 7
52074 Aachen
Deutschland
+49 241 88610
+49 241 8861110
info(at)fka.de
www.fka.de

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