Warum 2013 deutlich mehr Unternehmen Insolvenz anmelden werden

Drohende Pleitewelle

 

Krise in Europa, abkühlende Konjunktur in Asien

2013 wird kein Zuckerschlecken. Das und die abkühlende Konjunktur in Asien werden den Unternehmern in Deutschland das Wirtschaften immer schwerer machen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young unter 126 Insolvenz- und Restrukturierungsberatern, Bankmanagern, Insolvenzverwaltern und Investoren.

Deutlich mehr Pessimismus als im Vorjahr

Die große Mehrheit der Experten (77 Prozent) erwartet, dass die Anzahl der Restrukturierungsfälle in den kommenden zwölf Monaten leicht zunehmen wird. Zehn Prozent der Befragten rechnen sogar mit einer starken Zunahme. Damit sind sie wesentlich pessimistischer als noch im Vorjahr: Im April 2011 hatte nur rund ein Viertel der Befragten mehr Restrukturierungsfälle erwartet.

Aufschwung rettete viele Firmen vor Zahlungsunfähigkeit

Damals war die Eurokrise für viele Unternehmen noch weit weg. Der unerwartet starke Aufschwung in Deutschland rettete im vergangenen Jahr viele Firmen vor der Zahlungsunfähigkeit. So mussten

2011 nur 30.099 Unternehmen

Insolvenz anmelden, rund sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Auch

im ersten Halbjahr 2012

ging trotz der beginnenden konjunkturellen Abkühlung eine relativ geringe Anzahl an Firmen pleite.

Kaum finanzielle Reserven bei Zulieferern

2013 wird nun besonders die Automobilindustrie, eine der Schlüsselbranchen in Deutschland, zu leiden haben, heißt es. Zum einen macht die Absatzkrise in Europa den Herstellern schon jetzt zu schaffen. Zum anderen stehen die Zulieferer in der traditionell wettbewerbsintensiven Branche unter hohem Preisdruck und haben so kaum finanzielle Reserven. Ein Viertel der befragten Experten geht daher davon aus, dass vermehrt Zulieferer in finanzielle Schwierigkeiten geraten werden.

Steigender Margendruck auf vielen Märkten

Doch nicht nur die Automobilbranche wird zu kämpfen haben, auch in der Schifffahrtsbranche, im Handel sowie im Maschinenbau könnte es laut Umfrage für viele Unternehmen eng werden. Vor allem die befragten Bankberater und Insolvenzverwalter, die einen Überblick über die Bilanzen haben, warnen vor Risiken wie den steigenden Margendruck auf vielen Märkten. Viele Probleme sind nach Expertenmeinung aber hausgemacht.

Firmen verschlafen wichtige Veränderungen am Markt

So haben viele Firmen schlichtweg wichtige Marktveränderungen und Trends verschlafen und es zudem versäumt, Prozesse und Abläufe im eigenen Betrieb anzupassen. Viele Unternehmer erkennen eine Krise erst dann, wenn es zu spät ist und Eigenkapital sowie Liquidität zur Neige gehen. Plötzlich droht die Zahlungsunfähigkeit und die Firmenchefs fallen aus allen Wolken.

Insolvenzverfahren letzte Chance zur Restrukturierung

Erst dann werden notwendige Schritte nachgeholt. Wichtigste Maßnahmen sind für die befragten Experten operative Kostensenkungsmaßnahmen, die Reduzierung der Produktpalette und die Gläubiger davon zu überzeugen, auf einen Teil ihrer Forderungen zu verzichten. So kann ein Insolvenzverfahren, auch durch erleichterte gesetzliche Rahmenbedingungen, eine letzte Chance zur Restrukturierung des Unternehmens sein.

 

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