Unser Antrieb sind echte Nachhaltigkeitsgewinne
Interview mit Titus Lehmann, Geschäftsführer der Lehmann-UMT GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Lehmann, seit 77 Jahren engagiert sich Ihr Unternehmen unter anderem in der industriellen Filtertechnik. Mit welcher neuen Innovation wollen Sie in diesem Segment das nächste Kapitel aufschlagen?
Titus Lehmann: Derzeit verfolgen wir das Ziel, mit unserem StingR innerhalb der nächsten fünf Jahre die Weltmarktführerschaft bei unserer neu entwickelten Technologie zu erreichen. Hierbei handelt es sich um ein Automatikfiltersystem, dessen Genauigkeit bis zu 2 µ beträgt und das auch in Wasser eingesetzt werden kann, beispielsweise um Mikroplastik zu entfernen oder um durch diese Feinstfiltration an der Wiederaufbereitung von Brauchwasser mitzuwirken. Das Besondere an dieser Vorrichtung ist dabei die pneumatische Rückspülung: So kann der Filterprozess bei erfolgter Verschmutzung des StingR permanent wiederhergestellt werden, ohne Patronen oder Papierbandfilter wechseln zu müssen, wie dies bei herkömmlichen Systemen der Fall ist. Die Vorteile dieser Technologie liegen auf der Hand: lange Standzeiten, weniger Verbrauch, ein geringerer Energiebedarf und entsprechend hohe Durchflussraten. Zusätzlich zu diesem besonderen Nachhaltigkeitsgewinn kann der StingR auch schnell und problemlos an die individuellen Anforderungen des jeweiligen Kunden angepasst werden. Bisher haben wir über 120 verschiedene Filtereinheiten entwickelt, die in diesem System verbaut werden können.
Wirtschaftsforum: Und wenn Sie nicht gerade die Filtertechnik revolutionieren, sind Sie im Rahmen Ihrer Sparte Fördertechnik in der Antarktis unterwegs.
Titus Lehmann: Seit einigen Jahren fertigen wir Schwerlastschlitten, mit denen im ewigen Eis auf umwelteffiziente Weise große Lasten über weite Strecken transportiert werden können. So kann dort beim Transport von Containern nunmehr auf umweltschädliche und schwer einsetzbare kraftstoffbetriebene Fahrzeuge verzichtet werden. Bei diesem Unterfangen handelt es sich allein schon aus logistischen Gründen um eine der größten Herausforderungen, die unser Unternehmen bewältigt. Auf unsere anderen Leistungen im Bereich der Fördertechnik, etwa unsere bahntechnischen Systeme, mit denen komplette Trailer auf Züge geschoben werden können, sind wir jedoch nicht minder stolz.
Wirtschaftsforum: Ist Nachhaltigkeit auch ansonsten von großer Bedeutung für die Lehmann-UMT GmbH?
Titus Lehmann: Selbstverständlich. Neben offensichtlichen Maßnahmen wie dem Betrieb einer eigenen Photovoltaik-Anlage und der konsequenten Energieoptimierung unserer bestehenden Systeme arbeiten wir im Rahmen unserer Sparte Umwelttechnik auch an entsprechenden Lösungen, die wir im Markt anbieten. Beispielsweise haben wir Extruder entwickelt, die unter anderem in Indien zum Einsatz kommen, wo Reisstroh bis heute oftmals auf den Feldern verbrannt wird, was zu entsprechend hohen CO2-Emissionen führt. Mithilfe unserer Technologie wird das Reisstroh hingegen biogasfähig, wodurch das Methan aktiv genutzt und wieder einem Kreislauf zugeführt werden kann. Diese ökologische Haltung und unser nachhaltiges Denken prägen unseren Unternehmensalltag schon seit sehr langer Zeit. Die Lehmann-UMT ist in den Wirren der Nachkriegszeit gegründet wurden, im Sommer 2022 steht unser 77-jähriges Jubiläum an, das wir natürlich ausgiebig feiern werden. Die umfassende Perspektive, die man gewinnt, wenn man sich diese langen Zeiträume vergegenwärtigt, ist für unser tägliches Handeln entscheidend – und untermauert unseren Anspruch, zum Erhalt eines gesunden Planeten entscheidend beizutragen.
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