Tiefgang rund um Oberflächen
Interview mit Mag. Andrea Längle, Geschäftsführerin der Längle Group
Bodenständigkeit und Wertetreue auf der einen Seite, Offenheit und Neugier auf der anderen – für die Längle Group sind das zwei Seiten einer Medaille. 1856 wurde das Unternehmen als Ein- Mann-Betrieb gegründet.
„Die Längle-Geschichte begann als klassischer Malerbetrieb“, sagt Geschäftsführerin Mag. Andrea Längle, die das Unternehmen seit 2015 als Geschäftsführerin in der 6. Generation leitet. „Ende der 1970er-Jahre hat mein Vater Schritt für Schritt die Weichen Richtung Korrosionsschutz gestellt und heute sind wir das größte Sandstrahlwerk in Vorarlberg.“
Der Beginn von Nasslackierungen sowie das Pulverbeschichten in den 1990er-Jahren waren Teil dieser Entwicklung hin zum Profi für Oberflächenbehandlungen. Abgerundet wurde das Angebot später von kundenorientierten Dienstleistungen wie das Einlagern von Waren oder das Folieren beschichteter Profile.
Innovativ aus Tradition
Andrea Längle ist mit dem Unternehmen aufgewachsen. Nach dem Betriebswirtschaftsstudium und zehn Jahren in internationalen Industrieunternehmen zog es sie zurück nach Klaus. Auch wenn die Eltern „immer sehr offen waren“, wie sie sagt, wollte sie die Tradition des Familienunternehmens weiterführen. Heute schätzt sie nicht zuletzt, dass sie ein tolles Team hat, das wesentlich für die positive Unternehmensentwicklung mitverantwortlich ist.
Bodenständig und neugierig
Die Längle Group schützt, veredelt und perfektioniert Oberflächen mit unterschiedlichsten Methoden. „Unser großer Vorteil ist, dass wir das gesamte Spektrum anbieten“, betont Mag. Andrea Längle. „Wir haben die größten Sandstrahlanlagen vor Ort und sind vom Teilespektrum her kaum eingeschränkt. In der Pulverbeschichtung bieten wir eine sehr hohe Qualität und sind GSB-Premium zertifiziert. Der Schwerpunkt liegt mit 90% auf Aluminium.“
Dank gezielter Partnerschaften bietet Längle auch Behandlungen wie Verzinken und Eloxieren an; ein weiterer Partner übernimmt die Blechbearbeitung. „Wir sind sehr neugierig, was neue Technologien und neue Marktentwicklungen betrifft“, so Mag. Andrea Längle. „Diese Neugier und Offenheit sind ein wichtiger Motor und eine unserer Stärken. Wir probieren gerne neue Dinge aus und erweitern so sukzessive das Portfolio.“
Gemeinsam exzellent
Längle‘s Oberflächenkompetenz ist gefragt. Zum Beispiel bei der Leuchtenindustrie, für die man zum Teil Designerleuchten bearbeitet, der Beschattungsindustrie und dem klassischen Metallbau. „Endkunden können Burger King in New York sein oder ein Louis Vuitton-Store in Paris“, sagt Mag. Andrea Längle. „Kunden kommen häufig über Empfehlungen zu uns. So haben sich oft langfristige, stabile Partnerschaften entwickelt, die von beiden Seiten als Win-Win-Situation wahrgenommen werden.“
Die Zukunft ist nachhaltig
So wie in der Vergangenheit soll auch die Zukunft im Zeichen des organischen Wachstums stehen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen sich jedoch mit anderen Themen. „Wir sind ein sehr energieintensiver Betrieb und heizen zu 70% mit Gas“, erklärt Mag. Andrea Längle. „In Zukunft ist der Umstieg auf erneuerbare Energien geplant, mit denen wir uns momentan intensiv auseinandersetzen. Seit 2016 haben wir bereits eine Photovoltaikanlage, die aktuell 350 KW produziert; die Kapazitäten wollen wir nun ausbauen.“
Das Thema Nachhaltigkeit steht damit schon länger auf der Längle-Agenda. Das Unternehmen erhielt als einer der ersten Oberflächenbeschichter die Zertifizierung Ökoprofit – ein Ökologisches Projekt für integrierte Umwelttechnik – und arbeitet an einer ressourcenschonenden Produktion sowie der Reduktion von Verbrauchsmengen, zum Beispiel von Verpackungen. Projekte entstehen dabei nicht selten gemeinsam mit den Kunden.
Ein weiteres Thema stellt der akute Fachkräftemangel dar. Angesichts zurückgehender Geburtenquote in Europa eine echte Herausforderung. „Unsere Mitarbeiter sind für uns ein besonders wertvolles Gut“, unterstreicht Mag. Andrea Längle. „In unserem traditionsreichen Familienunternehmen prägt ein familiärer Geist das Klima. Wir haben eine sehr große Stammbelegschaft mit vielen loyalen Mitarbeitern, die zum Teil ihr gesamtes Arbeitsleben bei Längle verbracht haben. Auch hier sind wir offen und stehen für den Kodex ‘Leben und leben lassen’. Die Herkunft spielt für uns keine Rolle; 16 verschiedene Nationalitäten spiegeln diese Haltung wider.“
Flexibilität first
Längle will sich auch langfristig als der starke Oberflächenveredler der Region behaupten. Flexibilität ist dafür entscheidend. „Wir werden unsere Dienstleistungen flexibel an die Anforderungen des Marktes anpassen“, sagt Mag. Andrea Längle. „Unsere Größe ist eine gute Voraussetzung, um weiterhin Akzente auf dem Markt zu setzen. Auch in langfristigen Partnerschaften mit anderen Unternehmen sehen wir eine Chance, die Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen.“
Längle Group
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Österreich
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