Strompreise: Wer einen Stromvergleich durchführen sollte und wer nicht

Stromvergleich

Bei einem Umzug

Wechselt man den Wohnort, ist es nicht selten so, dass der aktuelle Stromversorger am neuen Wohnort gar nicht vertreten ist oder den Strom nur zu einem teureren Tarif anbieten kann. Dann ist es für den Kunden an der Zeit, auf einem Vergleichsportal einen Stromvergleich bzw. Strompreisvergleich durchzuführen.

Am Ende der Vertragslaufzeit

Läuft der aktuelle Vertrag aus, kann ein Vergleich verschiedener Stromanbieter dabei helfen, einen günstigeren Tarif zu finden. Zwar wird einem der aktuelle Versorger vermutlich ein Angebot unterbreiten, aber dieses ist nicht immer das günstigste. Ein seriöses Vergleichsportal zeigt einem an, welche Anbieter Tarife in der Region anbieten, welchen Preis man zahlt und wie viel Geld man bei einem Wechsel sparen kann.

Bei Belieferung durch einen Grundversorger

Wird man vom regionalen Grundversorger mit Strom beliefert, profitiert man zwar von der sehr kurzen Kündigungsfrist von lediglich zwei Wochen, allerdings ist der Grundversorger-Tarif in der Regel deutlich teurer, als wenn man sich für einen speziellen Anbieter entscheidet. Deshalb sollte man sich beim Bezug einer neuen Wohnung zuerst darüber informieren, wer der Versorger ist. Kommt der Strom vom örtlichen Grundversorger, sollte man einen Strompreisvergleich durchführen und einen neuen Stromvertrag abschließen.

Wie der Stromvergleich funktioniert

Der Vergleich verschiedener Stromanbieter ist bei einem Vergleichsportal schnell durchgeführt. Man gibt einfach die Postleitzahl der zu versorgenden Immobilie an, trägt die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen ein und gibt den Stromverbrauch des letzten Jahres an (in kWh/Jahr).

Das System erstellt dann eine Liste mit den Stromanbietern, die zur Verfügung stehen. Auch die wichtigsten Eckdaten des Stromtarifs werden angezeigt. Dazu gehören neben der Bezeichnung des Tarifs, dem Strompreis im ersten Jahr und der Höhe der Einsparung auch eventuelle Boni oder Rabatte. Außerdem werden die Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Laufzeit sowie gewährte Festpreisgarantien angezeigt. Darüber hinaus erhält man Informationen zur Art des Stromes (Standardstrom, Ökostrom oder eine Kombination aus beiden).

Klickt man den Stromanbieter, der einem die besten Gesamtkonditionen bietet an, wird man weitergeleitet und kann direkt online den Wechsel zum neuen Anbieter in die Wege leiten. Der neue Versorger kann sogar die Kündigung des alten Stromvertrages durchführen, wenn die Kündigungsfrist nicht zu kurz ist oder man ein Sonderkündigungsrecht hat. In beiden Fällen kann die Bearbeitungsdauer beim neuen Anbieter dafür sorgen, dass die Kündigungsfrist verpasst wird.

Stromvergleich lohnt sich auch bei Sonderkündigungsrecht

Erhält man als Kunde von seinem Stromversorger die Mitteilung, dass er den Strompreis erhöht, hat man ein sogenanntes Sonderkündigungsrecht. Dieses Recht wird auch wirksam, wenn die Preiserhöhung aufgrund staatlicher Maßnahmen wie etwa die Erhöhung der Steuern oder Abgaben erfolgt.

Sonderkündigungsrecht bedeutet, dass man ab dem Erhalt des Schreibens zwei Wochen Zeit hat, den Stromvertrag zu kündigen. Welche Konditionen gelten und was es noch zu beachten gilt, kann man den AGB des Anbieters entnehmen.

Auf jeden Fall muss man selbst kündigen, der Stromversorger wird nicht von sich aus aktiv und bietet die Kündigung an. Auch der potenzielle neue Stromversorger kann in einem solchen Fall nicht mit der Kündigung des alten Vertrages beauftragt werden. Übrigens hat man dieses Sonderkündigungsrecht auch bei einem Umzug, wenn der aktuelle Versorger am neuen Wohnort überhaupt nicht oder nur zu einem höheren Preis liefern kann. Eine Kündigung auf Basis des Sonderkündigungsrechts muss immer schriftlich erfolgen, man kann sie postalisch, per E-Mail oder Fax schicken. Aus Nachweisgründen sollte sie aber per Einschreien, am besten mit Rückschein, versendet werden.

Wann lohnen sich Stromvergleich und Anbieterwechsel nicht?

Wer bei einem Stromanbieter ist, der nicht nur einen günstigen Strompreis, sondern auch sonst gute Konditionen bietet. Hervorragende Konditionen können z.B. verschiedene Boni, eine kurze Laufzeit oder eine nicht zu lange Kündigungsfrist sein. Für all jene, die von solchen Vorzügen profitieren lohnt sich zwar der Strompreisvergleich, aber nicht unbedingt der Wechsel des Anbieters.

Hier gilt die alte Weisheit, nach der man funktionierende Systeme nicht ändern soll.

Es lohnt sich darüber hinaus auch nicht, zu einem Anbieter zu wechseln, der beim Stromvergleich den günstigsten Preis hat. Grund hierfür ist, dass nicht alleine der Preis einen guten Versorger ausmacht. Auch auf die Vertragslaufzeiten, die Boni sowie die Servicequalität sollte man besonders achten. Leider ziehen besonders günstige Strompreise oft einen unzureichenden Kundensupport nach sich, bei dem man auf wichtige oder dringende Fragen erst nach langer Zeit eine Antwort erhält.

Zudem wird bei einem besonders günstigen Stromtarif nicht selten eine lange Vertragslaufzeit vorausgesetzt. Eine solche macht den Kunden aber sehr unflexibel und hindert ihn daran, in günstigere Stromtarife zu wechseln.

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