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RE’FLEKT GMBH

Wirtschaftsforum: Herr Stelzle, wie kam es zur Gründung der RE’FLEKT GmbH?

Wolfgang Stelzle: 2012 haben wir uns aus einer Digitalagentur heraus gegründet, die Webseiten, mobile Applikationen und Augmented Reality entwickelt hat. Zu unseren Kunden gehörten unter anderem Pro7 und Sat1. Mit der Gründung von RE’FLEKT haben wir uns seitdem ausschließlich auf Augmented Reality konzentriert. Im Laufe der Zeit erfolgte die zunehmende Fokussierung auf industrielle Use Cases, weil dort der Mehrwert sehr naheliegend ist.

Wirtschaftsforum: Neben ihrem Hauptsitz in München haben sie einen zweiten Standort in den USA.

Wolfgang Stelzle: Richtig. Vor zwei Jahren haben wir ein weiteres Office in Sunnyvale in Kalifornien eröffnet. Von dort aus bedienen wir den US-amerikanischen Markt, der aktuell sehr schnell wächst. Das liegt daran, dass die dortigen Industrien gegenüber neuen Technologien sehr aufgeschlossen sind.

Wirtschaftsforum: Ist RE’FLEKT immer noch in den Händen der Gründer?

Wolfgang Stelzle: Unser Unternehmen wird auf jeden Fall von den Gründern geführt, ist aber durch Venture Capital finanziert. Zu den Investoren gehören unter anderem Bosch und BASF.

Wirtschaftsforum: Bitte erklären Sie unseren Lesern doch mal mögliche Anwendungen der Augmented Reality.

Wolfgang Stelzle: Stellen Sie sich vor, eine Maschine funktioniert nicht mehr und Sie wollen diese Maschine reparieren. Ich muss dann zunächst den Fehler finden. Das geschieht heute mittels Sensoren, die mit einer Iot-Cloud kommunizieren. Diese Iot-Cloud schickt dem Anwender – Servicetechniker oder in Zukunft auch Privatmann – eine Anleitung auf sein mobiles Endgerät. Diese Informationen aus der Cloud sind dann so aufbereitet, dass der Anwender gar keinen Fehler mehr machen kann. Die Software erkennt das Gerät und gibt danach detaillierte Anweisungen zur Reparatur. So wird der Service deutlich schneller und effizienter bei gleichzeitiger Minimierung der Fehlerquote.

Wirtschaftsforum: Und welche Aufgabe erfüllt RE’FLEKT in diesem Prozess?

Wolfgang Stelzle: Wir stellen die Software her, die es unseren Kunden ermöglicht, diese Augmented Reality Use Cases selbst zu erstellen. Ein Servicedienstleister kann Ihnen heute entsprechende Applikationen mit überschaubarem Aufwand programmieren. Wir hingegen kommen als Plattform ins Spiel, wenn diese Applikation skaliert, in 27 Sprachen übersetzt und für unterschiedlichste Maschinen eingesetzt werden soll. Unsere Kunden lizensieren unsere Plattform und erstellen damit Inhalte für ihre Maschinen.

Wirtschaftsforum: Sind Ihre Anwendungen eher für das Segment B2B oder B2C gedacht?

Wolfgang Stelzle: Für beide Segmente. Wir haben die Kunden, deren Auftragsbücher voll sind, die ihre Maschinen vor Ort aber nicht in Betrieb nehmen konnten. Deswegen müssen die eigenen, mit der Maschine gar nicht vertrauten Beschäftigten schnell im Umgang mit der Maschine trainiert werden. Anschließend nutzen die Anwender vor Ort unsere Plattform, um ihre eigenen Mitarbeiter zu schulen. Eine weitere Möglichkeit ist die Lieferung von Augmented Reality Informationen für den Anwender zusammen mit einer neuen Maschine.

Wirtschaftsforum: Wodurch heben Sie sich von Konkurrenten der Branche ab?

Wolfgang Stelzle: Grundsätzlich ist unsere Plattform sehr modular aufgebaut. Unsere Software kann auch als ‘White Label’ genutzt werden. Wir verschwinden gewissermaßen hinter dem Auftritt unserer Kunden und es sind keinerlei EDV-Kenntnisse zum Erstellen von Use Cases erforderlich.

Wirtschaftsforum: Und wo sehen Sie sich in den nächsten Jahren?

Wolfgang Stelzle: Nach meiner Überzeugung werden wir in den kommenden zehn Jahren in allen Lebensbereichen präsent sein. Während wir heute große Konzerne wie ABB, Daimler, Infineon und Kyocera als Kunden haben, wird unsere Plattform in Zukunft auch für kleine und mittlere Unternehmen sowie für private Nutzer immer interessanter.

RE’FLEKT GMBH
Marcel-Breuer-Straße 15
80807 München
Deutschland
+49 89 12204510
re-flekt(at)re-flekt.com
www.re-flekt.com

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