„Mit Franke Home Solutions über die Küche hinauswachsen“
Interview mit Gregory Oswald, Geschäftsführer DACH Franke Home Solutions
Wirtschaftsforum: Herr Oswald, die Franke GmbH in Deutschland ist eine Legal Entity innerhalb der Division Franke Home Solutions, die bis vor eineinhalb Jahren noch Franke Kitchen Systems hieß. Bedeutet diese Namensänderung, dass Sie auch über die Küche hinauswachsen möchten?
Gregory Oswald: Die Wortwahl ‘Home’ war uns in der Tat sehr wichtig. Dieser Anspruch spiegelt sich auch deutlich in unserem Produktportfolio wider. Natürlich wird die Küche, die wir in unserem Marketing-Auftritt auch als ‘Herz jedes Zuhauses’ umschreiben, weiterhin im Zentrum unserer Aufmerksamkeit stehen; wir möchten uns jedoch tatsächlich bestimmten Anknüpfungspunkten nicht verschließen, auf die sich unser Know-how auch in angrenzenden Bereichen übertragen ließe.
Wirtschaftsforum: In welche Richtung entwickeln sich Ihre Gedanken dabei auf strategischer Ebene?
Gregory Oswald: Im DACH-Raum konzentrieren wir uns weiterhin hauptsächlich auf Spülbecken und Armaturen, Abfalltrennsysteme und Dunstabzugshauben. Dabei verfolgen wir aktuell das Ziel, unsere Produkte auch als System zu vertreiben, um nicht mehr nur als Anbieter von einzelnen Produktlösungen aufzutreten. So können wir unsere Produktkategorien auch im Hinblick auf unsere Design- und Innovationsabstimmungen für unsere B2B-Partner und für unsere Endkunden besser, verständlicher und sinnvoller miteinander kombinieren. Im Allgemeinen treten wir derzeit in einen dynamischen persönlichen Austausch mit unseren B2B-Kunden, um noch detaillierter zu erfahren, was sie derzeit bewegt, damit wir sie im Rahmen dieser engeren kulturellen Partnerschaft mit unserem unternehmerischen Mindset in Zukunft noch zielgerichteter unterstützen können.
Wirtschaftsforum: Welche spezifischen Anknüpfungspunkte sehen Sie für Ihr Produktspektrum außerhalb des Küchenumfelds?
Gregory Oswald: Wir werden uns auch perspektivisch eng an unseren gewachsenen Kernkompetenzen orientieren. Eine davon ist unser Know-how beim Thema Ventilation, das wir bisher in Form von Dunstabzugshauben bespielen. Hier haben wir kürzlich ein neues Produkt gelauncht, bei dem wir in die Dunstabzugshaube ein spezielles Filtrationssystem integriert haben, das sämtliche Viren und Bakterien aus der Raumluft eliminiert – ein Problemfeld, das während der Coronapandemie natürlich bei vielen Menschen eine nie dagewesene Aufmerksamkeit erhalten hat.
Wirtschaftsforum: Während die technischen Herausforderungen immer weiter steigen, wird das eigene Zuhause gleichzeitig immer smarter – liegt darin auch ein Betätigungsfeld für Franke?
Gregory Oswald: Mit Sicherheit! Wir denken bei unserer Produktentwicklung immer in verschiedenen Stufen. Bei unserer neuen Dunstabzugshaube mit eingebautem Filtrationsmechanismus, der auch losgelöst vom eigentlichen Ventilationsbetrieb beim Kochen funktioniert, bestand die erste Phase in einer manuellen Bedienung über das Interface. Derzeit bereiten wir die zweite Stufe vor, in der das Gerät dann über eine App gesteuert werden kann. Perspektivisch soll es zusätzlich mit Sensoren ausgestattet werden, damit die Nutzer beständig die Luftqualität in ihrem Zuhause überwachen und entsprechend steuern können.
Wirtschaftsforum: Unter dem Motto ‘Green Living’ treten Sie auch für eine überzeugende Nachhaltigkeitsbilanz Ihres Unternehmens ein. Welche konkreten Ambitionen stehen dabei auf der Agenda?
Gregory Oswald: Im Sustainability-Bereich verfolgen wir durchwegs sehr ambitionierte Ziele und haben den Anspruch, die Fertigung unserer selbst produzierten Produkte bis 2030 gänzlich CO2-neutral abzubilden, während wir bis 2040 eine vollständige CO2-Neutralität über die gesamte Supply-Chain hinweg anstreben. Neben der Optimierung unserer Herstellungsverfahren wird dieser Prozess auch von entsprechenden Produktinnovationen getragen: Gerade im Armaturenbereich sehen wir zudem viele Möglichkeiten, mit denen der Endanwender ohne Komforteinbußen seinen Warm- und Kaltwasserverbrauch weiter reduzieren kann, etwa indem bei der Mittelstellung der Armatur kein Mischwasser mehr ausgegeben wird. Gleichzeitig möchten wir durch unsere Filtrationssysteme dazu beitragen, dass Wasser aus der heimischen Armatur für die Endverbraucher attraktiver wird als Wasser aus umweltschädlichen PET-Flaschen.
Wirtschaftsforum: Seit sieben Jahren sind Sie nun im Unternehmen aktiv, seit Anfang Februar fungieren Sie als Geschäftsführer. Was reizt Sie persönlich an Ihrer Tätigkeit bei Franke?
Gregory Oswald: Schon seit dem Beginn meiner Berufskarriere habe ich mich immer für Produkte interessiert, die man auch anfassen kann: Bis heute freue ich mich, wenn ich durch unsere Produktionshallen laufe und sehe, was wir geschaffen haben. Ferner gefällt mir bei Franke die große Kulturoffenheit und der enge Austausch mit interessanten Menschen – das sind schließlich die wichtigsten Voraussetzungen, um konsequent innovativ zu bleiben.
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