Die Veränderungen im Transportsektor
In den letzten Jahren mussten weltweite Lieferketten gestoppt oder großräumig umgeleitet werden. Denn die Produktion aus Asien, die über Jahrzehnte wie ein Schweizer Uhrwerk lief, kam plötzlich ins Stocken. Just-in-Time-Lieferungen waren in vielen Fertigungsprozessen nicht mehr möglich. Personalausfälle, sei es durch Erkrankungen oder auch durch teils erschwerte Grenzübertritte, gehörten bald zum Alltag. Der Konflikt in der Ukraine hat die Situation nicht einfacher gemacht. Sperren zahlreicher Verbindungen über russisches Staatsgebiet und das Konfliktgebiet bedeuteten wiederum Umroutungen und die Suche nach neuen Verbindungen. Gleichzeitig mussten sich auch Logistikunternehmen zum ersten Mal seit Langem ernsthaft mit dem Thema Energieversorgung beschäftigen. Nicht nur die angedrohten Lieferstopps und tatsächliche Lieferengpässe bei Öl und Gas haben zu dieser Situation geführt, sondern ebenso auch die inflationäre Entwicklung bei Energiekosten. Immer mehr Unternehmen der Logistikbranche versuchen daher, sich breiter aufzustellen und Abhängigkeiten von einem einzigen Energieträger zu reduzieren, aber auch autarker zu werden.
Neue Energiestrategien im Transportsektor
Transportunternehmen in ganz Europa haben in den letzten Jahren viele ihrer Prozesse verändert und auch Investitionen getätigt, um leistungsfähiger oder wettbewerbsfähiger zu werden. Aktuell beschäftigt viele Unternehmen, Maßnahmen zu ergreifen, um möglichst unterbrechungsfrei arbeiten zu können und unabhängiger von externen Strukturen oder auch Energielieferanten zu werden. Die Installation von Photovoltaik-Paneelen auf den Dächern von Lagerhallen ist ein Weg, der dorthin führen kann. Auch die Anlage eigener Treibstofftanks kann helfen, einen eigenen Puffer zu bilden, wobei dies nur für Kurzstrecken tatsächlich sinnvoll ist. Wenn Lkw weitere Strecken von der Firmenzentrale weg unternehmen, sind sie wiederum auf andere Treibstoffe angewiesen. Doch auch was die Antriebsarten im eigenen Fuhrpark angeht, hat ein Umdenken stattgefunden.
Umweltgedanke und Versorgungslücken treiben Diversifizierung voran
In den Fuhrparks nationaler und internationaler Logistikbetriebe hat vor allem in den vergangenen zehn Monaten ein deutliches Umdenken stattgefunden, was die Ausrichtung des Fuhrparks angeht. So ist bei den Antriebsarten mehr Mut zu alternativen Antrieben zu erkennen. Eine Diversifizierung der Antriebsarten bedeutet, im Notfall den Betrieb besser aufrechterhalten zu können. So sind für Kurzstrecken, aber selbstverständlich auch für den internen Werksverkehr schon lange Fahrzeuge mit Elektroantrieb im Einsatz. Auch Gasstapler können eine Alternative zu mit Benzin betriebenen Staplern darstellen. Sollte ein Treibstoff tatsächlich ausfallen, ist es somit immer noch möglich, auf andere zurückzugreifen. Vor allem in Kombination mit eigener Stromerzeugung kann somit ein hohes Maß an Autarkie und Resilienz erreicht werden. Ein zusätzlicher Effekt besteht darin, dass damit auch die Nachhaltigkeit des Unternehmens erhöht wird. Das bringt nicht nur Kosteneinsparungspotenzial mit sich, sondern fördert auch das Image und die positive Wahrnehmung der Marke bei Kunden.