„Hochwertige, nachhaltige und kostengünstige Lebensmittel müssen kein Widerspruch sein“
Interview mit Julie Kuhlmann, Standortleiterin Osnabrück der Marel GmbH & Co. KG
Wirtschaftsforum: Frau Kuhlmann, die lebensmittelverarbeitende Industrie erlebt gerade eine Phase des Wandels. Wie genau kann Marel die betroffenen Betriebe bei den damit einhergehenden Herausforderungen unterstützen?
Julie Kuhlmann: Das Leistungsspektrum unseres Unternehmens zielt vornehmlich auf die Lebensmittelproteinverarbeitung ab, wobei wir unseren Kunden mit Gesamtlösungen zur Verfügung stehen können, die die Wertschöpfungskette von der Primärverarbeitung über die industrielle Weiterverarbeitung bis hin zum fertigen Convenience Food vollständig abdecken. Wenn unsere Partner dies wünschen, können wir sie also nicht nur mit einzelnen Maschinen unterstützen, sondern ganze Fertigungsstraßen anbieten, wobei wir in besonders umfangreichen Fällen mit unserem Projektmanagementteam auch gerne an der Ausgestaltung des gesamten Werks mitwirken. Darüber hinaus statten wir die Maschinen selbstverständlich auch mit der erforderlichen Software aus, um ein umfassendes Monitoring anbieten zu können, dass sowohl für die Wirtschaftlichkeitsanalyse als auch für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zur Nachverfolgbarkeit der einzelnen Lebensmittelbestandteile relevant ist.
Wirtschaftsforum: Welche technologischen Weiterentwicklungen sind derzeit von besonderer Bedeutung?
Julie Kuhlmann: Nicht nur in der lebensmittelverarbeitenden Industrie spielt das Thema Predictive Maintenance eine große Rolle. Ziel ist es, die Maschinen und Anlagen mithilfe von Software und Sensorik so umfassend zu überwachen, dass sich leicht vorhersagen lässt, wo demnächst ein Ausfall droht oder einzelne Komponenten wie Messer verschleißen und ausgetauscht werden müssen. So lassen sich Stillstandzeiten konsequent minimieren oder gar gänzlich verhindern, was offensichtlich einen wichtigen Beitrag zur Kostenreduzierung leistet.
Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt dabei der Innovationsdrang von Marel?
Julie Kuhlmann: Innovation ist seit der Gründung unseres Unternehmens unverrückbar Teil unserer DNA. Das betrifft sowohl die Entwicklung und Herstellung unserer Anlagen als auch ihre kontinuierliche Wartung in der After-Sales-Phase, wo wir den Kunden über den gesamten Lebenszyklus der Maschine hinweg unterstützen. Aus unseren regelmäßigen Kundenbesuchen und den dort erfolgenden Wartungsarbeiten können wir dann entsprechende Lehren ziehen, die schließlich wieder in unsere eigenen Innovationsprozesse einfließen, um unsere Maschinen noch weiter zu verbessern. Ich selbst habe meine Tätigkeit bei Marel Ende letzten Jahres aufgenommen und spüre seitdem im Tagesgeschäft bei all meinen Kolleginnen denselben unbändigen Stolz auf unsere Anlagen und die große Freude daran, ihre konsequente Weiterentwicklung aktiv mitzugestalten – eine Ambition, die wahrscheinlich all unsere 7.000 Mitarbeiter in unserem eng verflochtenen weltweiten Netzwerk antreibt.
Wirtschaftsforum: Die Vision von Marel ist eine Welt, in der hochwertige Lebensmittel nachhaltig und kostengünstig hergestellt werden. Was entgegnen Sie denjenigen Diskursteilnehmerinnen, die diese drei Werte grundsätzlich für unvereinbar halten?
Julie Kuhlmann: Je verlässlicher und effizienter unsere Maschinen arbeiten, desto besser fällt der Output aus, der wiederum mit umso weniger Rohstoffen erzeugt werden kann. Durch nachhaltige Investitionen in hochwertige Maschinen und ihre ordnungsgemäße Wartung lässt sich zweifelsfrei darauf hinwirken, dass ein größerer Teil der tierischen Vorprodukte auch entsprechend zu Lebensmitteln verarbeitet werden kann. Dadurch steigt am Schluss die Qualität der fertigen Erzeugnisse und gleichzeitig kann der Endpreis für die Konsumenten günstiger ausfallen – genau darin liegt doch der Kern jeder nachhaltigen Ambition.
Marel Osnabrück
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