Greifen, heben, bewegen
Interview mit Olaf Schlotmann, Geschäftsführer der Piab Vakuum GmbH
Piab Vakuum ist die deutsche Tochtergesellschaft des schwedischen Vakuumspezialisten Piab AB, der im Jahr 1951 gegründet wurde. Das Unternehmen ist seit 1984 mit einem Tochterunternehmen auf dem deutschen Markt vertreten und seit zwölf Jahren in Butzbach beheimatet. „Wir sind neben Boston und Singapur eine von drei wichtigen internationalen Niederlassungen“, sagt Olaf Schlotmann. „Wir sind neben dem regionalen Vertrieb für den technischen Support der Piab-Vertriebsniederlassungen in ganz Europa zuständig.
Schwer heben leicht gemacht
Die deutsche Tochtergesellschaft beschäftigt rund 70 Mitarbeiter und erwirtschaftet ein Rohergebnis von acht Millionen EUR. „Unser Brot- und Buttergeschäft sind Vakuum-Automationslösungen für die Verpackungsindustrie“, so Olaf Schlotmann. „Hier bieten unsere Saugnäpfe und Soft-Gripper endlose Möglichkeiten für Hebe- und Greifanforderungen und können beispielsweise Kartonmaterialien oder Lebensmittel handhaben, Beutel öffnen, elektronische Komponenten sowie Bauteile greifen und halten.“
Einen Zukunftsmarkt in diesem Produktbereich bietet die Autoindustrie. „Auch wenn die Automontage bereits stark automatisiert ist, gibt es durch die immer stärker wachsende E-Mobilität noch reichlich Potenzial durch neue Applikationen oder Anforderungen“, betont Olaf Schlotmann. „Unser Vertrieb sieht hier beispielsweise bei der Montage des Unterbodens oder anderen Karrosserieteilen durch unsere Roboter- und Cobotlösungen eine große Chance.“
Im Bereich der Fördertechnik, die Piab mit Vakuumförderern für Pulver und Schüttgut bedient, sieht das Unternehmen insbesondere in Zukunftstechnologien wie der Additiven-Fertigung ebenfalls großes Potenzial. „Wir sehen hier ein sehr großes und interessantes Geschäftsfeld“, erklärt Olaf Schlotmann. „Deswegen überlegen wir zurzeit, wie wir mit unseren Lösungen Kundenbedürfnisse befriedigen können. Hier kooperieren wir sehr stark mit anderen Firmen, beispielsweise bei der Siebtechnik, um noch effektivere Rückgewinnungssysteme zu entwickeln.
Trend geht zu kundenspezifischen Lösungen
Durch den Trend zu kundenspezifischen Lösungen wachsen auch die Fertigungskapazitäten bei der deutschen Niederlassung. „Unser Vorteil ist, dass wir ein sehr tiefgründiges Know-how anbieten können, das sich auch auf das Prototyping erstreckt“, so Olaf Schlotmann. „Hier in Butzbach haben wir Labore, in denen wir kundenspezifische Lösungen ausprobieren und Modifikationen vornehmen können. Unsere Fertigungstiefe haben wir vor Kurzem durch die Anschaffung eines CNC-Bearbeitungszentrums weiter aufgestockt.“
Die Investitionen haben schon Früchte getragen. Kürzlich hat die Piab GmbH eine Sonderanlage an ein großes Chemieunternehmen geliefert, die durch die Anwendung von Speziallacken auch sehr ätzende Produkte befördern kann. „Aus den Erfahrungen, die wir im Bereich Kundenanpassungen machen, ergeben sich Erkenntnisse, die wir dann wiederum in unseren schwedischen Mutterkonzern überführen können“, fügt der Geschäftsführer hinzu.
Starke Marktposition
Dank der Produktvorteile wie schneller Greifzyklen, Energieeffizienz und Flexibilität genießt die Piab einen hervorragenden Ruf sowie eine führende Position auf dem Markt. Auf diesen Erfolg will das Unternehmen weiter aufbauen. „Wir haben uns ehrgeizige Ziele für die Zukunft gesetzt und wollen uns in den kommenden Jahren in allen Unternehmensbereichen verdreifachen“, erläutert Olaf Schlotmann. „Wir sind jetzt schon auf der Suche nach einem neuen Standort mit größeren Räumlichkeiten.“ Auf die Frage, was ihn persönlich motiviert, hat er eine klare Antwort: „Wir sind ein wirklich innovatives Unternehmen mit einem coolen Team und einer internationalen Ausrichtung“, so Olaf Schlotmann. „Es macht einfach Spaß hier zu arbeiten.“
Piab Vakuum GmbH
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