Mit der Robert Bosch Stiftung und der Dietmar Hopp Stiftung haben die beiden größten Stiftungen Deutschlands ihre Ursprünge in äußerst erfolgreichen Unternehmen. Finanziell üppig ausgestattet sind beide. So liegt das Stiftungsvermögen der Robert Bosch Stiftung bei mehr als fünf Milliarden Euro, das der Stiftung von Dietmar Hopp bei immerhin 3,4 Milliarden Euro. Die Robert Bosch Stiftung engagiert sich auf vielen Gebieten: Wissenschaft, Gesundheit, Völkerverständigung, Bildung, Gesellschaft und Kultur. Die Dietmar Hopp Stiftung hingegen, eine der größten Privatstiftungen Europas, engagiert sich vornehmlich im Sport. Bekanntestes Projekt ist der Fußballverein TSG 1899 Hoffenheim, der mit Unterstützung Hopps bis in die erste Bundesliga aufgestiegen ist und sogar ein nagelneues Stadion bekam. Weitere bedeutende Firmenstiftungen sind die Volkswagenstiftung, die Bertelsmann Stiftung sowie die Körber Stiftung.
Mit der Einrichtung einer Stiftung zeigt ein Unternehmen gesellschaftliches Engagement. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen gibt den Firmen zehn Empfehlungen an die Hand, damit eine neue Stiftung ihre Ziele erfolgreich verwirklichen kann. Dabei ist zunächst darauf zu achten, dass eine solche Unternehmensstiftung möglichst eigenständig und unabhängig wirken kann sowie große Gestaltungsspielräume hat. Die finanzielle und personelle Ausstattung sollte so bemessen sein, dass der Stifungszweck dauerhaft gesichert ist. Finanzielle Zuwendungen des Stifterunternehmens sollten verlässlich und ohne Vorgaben erfolgen, damit die Stiftung ihre Finanzen mittelfristig planen kann. Starker externer Sachverstand in den möglichst ´schlanken` Gremien sichert Unabhängigkeit und Meinungsvielfalt. Begrenzte Mandatszeiten und Wiederwahlmöglichkeiten sorgen für neue Impulse in den Gremien.
Unternehmen und Stiftung sollten organisatorisch nicht miteinander verbandelt sein. Seitens des Stifterunternehmens sollte die Unternehmensleistung für die Zusammenarbeit mit der Stiftung verantwortlich sein. Um die Ziele der Stiftung optimal zu verwirklichen, ist professioneller Sachverstand vonnöten. Synergien mit dem Stifterunternehmen sind gleichwohl zu nutzen. Unternehmerisches Denken sollte beim Fördern eine Rolle spielen, während sich die Unabhängigkeit der Stiftung in eigener Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zeigt sowie der eigenständigen Gestaltung des Stiftungsauftritts.