Firmenfahrzeuge als Werbeträger: Konzepte und Lösungsansätze

Welche Fahrzeuge braucht ein Unternehmen?

Fahrzeug ist nicht gleich Fahrzeug. Je nach Unternehmenstyp, Größe und Branche kommen unterschiedliche Fahrzeuge in Betracht. Daraus folgt, dass praktisch jedes Auto als Firmenfahrzeug eingesetzt werden kann - nur eben nicht in jeder Rolle. Folgende Fahrzeuge können als permanenter Pool für ein mittelständisches Unternehmen sinnvoll sein:

- kompakte Verbindungsfahrzeuge
- komfortable und repräsentative Limousinen
- Transporter und Mannschaftsbusse - Motivatoren.

Kompakte Verbindungsfahrzeuge

Dieser Fahrzeugtyp dient zum Transport von einem, maximal zwei Mitarbeiter auf einer kurzen bis mittellangen Strecke. In diesem Fahrzeugsegment sind Typ und Marke weitestgehend gleichgültig. Sie üben nur eine geringe repräsentative Funktion aus. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht auch als Werbeträger dienen können - im Gegenteil. Wird von diesem Fahrzeugtyp eine größere Flotte unterhalten, die sich im engeren Umkreis um die Firma bewegt, dann sollte dies genutzt werden. Eine auffällige Gestaltung mit flottem Spruch und Werbelogo macht das Unternehmen im Umfeld bekannter.

Hier können Sub-Kompakt-, Klein- und Kompaktwagen verwendet werden. Sub-Kompakt sind Kleinstwagen wie beispielsweise der Smart. Klein- und Kompaktwagen haben vier Türen und eine Heckklappe. Hier sind Hyundai i10, Mitsubishi Space Star (Mirage) oder Volkswagen Polo als Beispiele zu nennen. Wie gesagt, ist das Fabrikat in diesem Segment nicht wichtig. Ob lokale Vertreter im Dacia oder im Smart zum Termin kommt, spielt keine große Rolle. Eher spricht ein billiges Fahrzeug für eine kostenbewusste Haltung des Unternehmens - was auch positiv aufgenommen wird.

Bei dieser Fahrzeugklasse eröffnet sich durch die jüngsten technischen Entwicklungen eine Möglichkeit, um für besondere Aufmerksamkeit zu sorgen. Mit einem Elektromobil demonstriert das Unternehmen Umweltbewusstsein und dass es dem allgemeinen Zeitgeist folgt. Das trägt zu einem dynamischen, innovativen und progressiven Image bei.

Reiselimousinen für Vertreter und Führungspersonal

Wer viel auf die Autobahn muss, der braucht das passende Fahrzeug. Niemand möchte Hunderte von Kilometern in einem schlecht ausgestatteten Kleinwagen fahren. Eine Reiselimousine gewährleistet eine pünktliche und entspannte Ankunft. Die bordeigenen Kommunikationssysteme ermöglichen den Mitreisenden auch die Erledigung diverser Arbeiten. Damit wird die Limousine zum rollenden Büro. Im Gegensatz zu den Verbindungsfahrzeugen übt die Limousine beim Kunden durchaus eine repräsentative Funktion aus. Die einstige Hierarchie von Mercedes-BMW-Audi-Volkswagen hat sich zwar etwas abgeschwächt. Dennoch sollte einem klar sein, dass man nicht mit einem beliebigen Auto beim Kunden vorfahren sollte. Das Fahrzeug kommuniziert das Potenzial des Unternehmens. Da in Deutschland das Understatement immer noch besonders gerne gesehen wird, sollte man sich hier an der Masse orientieren. Die S-Klasse oder der 7er BMW bleiben damit nach wie vor dem Führungspersonal vorbehalten. Vertreter sind mit der E-Klasse, dem 5er oder dem Volkswagen Passat gut versorgt. Letzterer wurde in den letzten Jahren so enorm aufgewertet, dass er durchaus in dieser Klasse mithalten kann.

Schwierig wird es, wenn die Vertreter mit Exoten zum Termin erscheinen. Aus Frankreich oder Italien kommen kaum noch Autos, die in dieser Klasse einsetzbar sind. Sie wirken entweder deplatziert oder spielen seitens des Image in einer anderen Liga. Ein Citroën bietet kein Auto mehr oberhalb des C5 an. Das ist noch ein brauchbares Poolfahrzeug für das mittlere Management. Wirkliche Entscheidungsträger sollten aber auf die etablierten Modelle ausweichen. Aus Italien kommen nur der Lancia Thesis und Maserati Quattroporte, die in dieser Klasse einen Beitrag leisten. Der Thesis ist nichts anderes als ein ummodellierter Chrysler 300C, und ist damit technisch und optisch aus den 90ern. Mit einem Maserati zum Geschäftstermin erscheinen ist in Deutschland hingegen zumindest mutig.

Alternativ zu den klassischen Limousinen können in diesem Segment auch SUV eingesetzt werden. Diese geben nicht nur einen besonderen Fahrkomfort und erhöhte Sicherheit auf der Autobahn. Sie sind seitens der Markenauswahl auch nicht so eingeschränkt. Hier ist praktisch alles erlaubt, was der Markt hergibt. Es ist gleichgültig, ob der Vertreter im Skoda Karoq, Seat Ateca, Volkswagen Tiguan oder Audi q3 zum Meeting erscheint. Bei den SUV sind selbst ausländische Marken akzeptiert.

Transporter und Mannschaftsbusse

Bei Transportern, Pick-Ups und Mannschaftsbussen hat der Unternehmer die freie Auswahl. Wenn solche Fahrzeuge benötigt werden, dann lohnt es sich, einen einzigen Händler mit der Betreuung des gesamten Pools zu konsultieren. Damit lassen sich interessante Preisvorteile generieren. Das schränkt wiederum die Auswahl der Marken ein. Nicht jeder Hersteller bietet für jedes Segment ein passendes Fahrzeug an. Einen eigenen Mannschaftsbus im Pool zu haben ist jedem Unternehmen empfohlen. Diese praktischen und preiswerten Fahrzeuge geben einer Firma ein gutes Plus an Flexibilität und Dynamik. Ob Messebesuch, schneller Transport wichtiger Komponenten, Reparaturteams oder Organisation einer Firmenfeier - ein Transporter wird immer gebraucht. Außerdem eignen sich die Fahrzeuge aufgrund ihrer großen Flächen hervorragend als Werbeträger.

Motivatoren

Motivatoren sind besondere Fahrzeuge. Sie dienen als Lockmittel für hohe Leistungen. Ihre Funktion ist nicht die permanente Überlassung an bestimmte Mitarbeiter, sondern als temporäre Prämie. Als Motivatoren eignen sich sportliche Fahrzeuge besonders gut. Den Firmenporsche für ein Wochenende zu bekommen kann auch den einfachen Arbeiter zu Spitzenleistungen antreiben. Hier darf ruhig "geklotzt" werden. Es muss zwar nicht ein Ferrari sein (obwohl das in bestimmen Branchen durchaus Sinn macht), aber als Untergrenze sollte man beispielsweise eine BMW Z-Klasse anvisieren. Das hebt den Motivator von den Brot-und-Butter Cabrios wie Golf, Astra oder Renault hinreichend ab. Motivationsautos sind zudem gute Werbeträger, wenngleich man es hier auch nicht übertreiben sollte. Eine schlecht platzierte und formulierte Werbung senkt die Wirkung eines Motivators wieder herab. Dann wird auch der schönste Porsche zum peinlichen Objekt, mit dem man nicht so gerne gesehen werden will. Die Funktion als Motivator hat er damit verloren.

TIPP: Ein gleichförmiges Autokennzeichen kann zum Wiedererkennungswert eines Unternehmens beitragen. Dazu zählen auch Kleinigkeiten, wie beispielsweise ein zur Firma passender Kennzeichenrahmen. Hier sollte im Vorfeld jedoch abgeklärt werden ob die gewünschten Kombinationen noch verfügbar sind. Die Nummernschilder können heutzutage ganz bequem online bestellt und in das Unternehmen geliefert werden.

Firmenfahrzeuge als Werbeträger

Für die optische Gestaltung eines Fahrzeugs stehen zwei Wege offen:

- Lackieren
- Folieren

Das Lackieren ist eine nicht reversible, dauerhafte Lösung. Je nach Aufwand kann eine Lackierung bis zu zehntausend Euro kosten. Diese Lösung ist nur für Fahrzeuge sinnvoll, die dauerhaft angeschafft und bis zur Entsorgung im Betrieb bleiben sollen. Dazu zählen beispielsweise Transporter, Stapler und Baufahrzeuge.

Die meisten Fahrzeuge eines Unternehmens werden heute aber geleast. Das hat vor allem steuerliche Vorteile. Bei Leasing-Fahrzeugen kommt es auf den Zustand bei der Rückgabe an. Hier hat die Vollfolierung erhebliche Vorteile zu bieten. Wird die Folierung bei der Rückgabe entfernt, übergibt man ein vollkommen kratzerfreies Auto. Das senkt die Folgekosten erheblich.

Bei der optischen Gestaltung bietet die Folierung heute die gleichen Freiheiten wie der Lack. Selbst besonders aufwendige Designs lassen sich heute im Vorfeld am Computer entwerfen und auf die passenden Folien aufdrucken. Bei Metallic ist die Folie ein vielfaches günstiger als der Lack. Deshalb ist die Folierung für Firmenfahrzeuge die bessere Wahl.

Die optische Gestaltung sollte einer professionellen Werbeagentur überlassen werden, die sich mit diesem Thema nachweislich auskennt. Bei Kompaktwagen oder Transportern ist eine plakative, besonders auffällige Werbung unproblematisch. Bei Vertreterfahrzeugen oder Motivatoren ist weniger jedoch mehr. Hier zählt ein dezenter und souveräner Auftritt. Vor allem bei Motivatoren darf die optische Werbegestaltung die Wirkung des Autos nicht herabsetzen. Sonst hat man das Gegenteil von dem erreicht, was man haben wollte.

Mit der Zeit gehen

Vor allem im repräsentativen Bereich ist gegenwärtig viel Dynamik im Automarkt zu beobachten. Der Trend geht heute in allen Fahrzeugsegmenten in Richtung Elektromobilität. Tesla hat hier bald keine Marktführerschaft mehr inne. Selbst Hyundai bietet in diesem Segment interessante Fahrzeuge, die sich gut in einem Firmenpool machen. Mit der Umstellung oder zumindest Ergänzung durch Elektrofahrzeuge demonstriert das Unternehmen, dass es die Zeichen der Zeit erkannt hat. Dynamik und Progressivität gehören zum Geschäftsleben dazu. Das passende Firmenfahrzeug bietet heute besonders viel Gelegenheit, diesen Innovationsgeist öffentlich zu demonstrieren.

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