Energiepolitischer Murks von Merkel & Co.
Kommentar zum Stromexportüberschuss

Was war das für ein Aufschrei, als vor zwei Jahren die Energiewende ausgerufen wurde. Acht Atomkraftwerke einfach so abschalten, geht nicht, hieß es. Immer wieder war vom Schreckgespenst „Blackout“ die Rede. In Deutschland gehen die Lichter aus, propagierte die Atom-Lobby – letztlich erfolglos.
Die heutige Realität entlarvt die Propaganda von einst: Das
Statistische Bundesamt meldet aktuell einen Überschuss
- und was für einen. Deutschland exportierte 2012 sogar mehr Strom als in den Jahren vor der Energiewende. Grund: Durch den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien entsteht hierzulande ein Überangebot. Doch wohin mit dem überflüssigen Strom ohne Stromspeicher?
Am Ende muss subventionierter deutscher Ökostrom zu Spottpreisen ins Ausland verramscht oder teilweise zum Nulltarif weitergeleitet werden. Die stetig steigende EEG-Umlage macht’s möglich: Wirtschaft und Verbraucher bezahlen indirekt den Strom für Niederländer, Österreicher und Schweizer etc.
Die Politik hat auf der ganzen Linie versagt. Das, was die Umweltminister Röttgen und Altmaier unter der Regie von Kanzlerin Merkel abgeliefert haben, ist einfach nur Murks. Der Netzausbau dümpelt dahin, und die EEG-Umlage steigt und steigt. Sie ist nicht nur eine unnötige Belastung für Wirtschaft und Verbraucher, sondern möglicherweise auch wahlentscheidend. Der Bevölkerung fehlt jedes Verständnis dafür, wenn sie die Zeche für eine verfehlte Energiepolitik zahlen soll. Am 22. September 2013 sieht man sich wieder.
Tobias Kempkes
Zum Artikel: Deutschland exportierte auch 2012 mehr Strom als es importierte