Elektroinstallationstechnik einfach(er) gemacht

f-tronic GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Dawedeit, Sie sind seit 2012 Geschäftsführer der f-tronic GmbH, seit Januar 2021 zusammen mit Ihnen, Herrn Brück. Welches sind aus Ihrer Sicht entscheidende Entwicklungsschritte des Unternehmens?

Achim Dawedeit: Unsere Kernkompetenz ist der Kunststoffspritzguss. Seit der Gründung werden Installationsdosen für Steckdosen hergestellt. Um für Installateure und Großhandel interessant zu sein war es aber nötig das Angebot zu erweitern und klare Strukturen zu schaffen. Seit 2012 haben wir viel investiert, entwickelt und die Marke kontinuierlich aufgebaut. Zudem haben wir einen Handwerkerbeirat ins Leben gerufen, dem 12 bis 15 Handwerksfirmen aus ganz Deutschland angehören. Wir können so Ideen direkt vom Endverbraucher aufgreifen und anhand dessen unsere Produkte neu- oder weiter entwickeln. Vorerst werden die bedarfsgerechten Entwicklungen durch Muster und Prototypen erproben und nach kurzer Entwicklungsphase von vier bis sechs Monaten bereits auf den Markt gebracht.

Wirtschaftsforum: Wie lässt sich diese Entwicklung in Zahlen ausdrücken?

Achim Dawedeit: Unser Katalog umfasst heute 1.200 Standardprodukte. Um Ihnen den Vergleich zu veranschaulichen 2012 beinhaltete dieser 220 Produkte. Auch der Jahresumsatz ist von damals acht Mio. auf 39 Mio. EUR gestiegen. Diese Entwicklung setzt natürlich auch eine personelle Strukturveränderung voraus. Im Personalbereich haben wir uns auf 210 Mitarbeitern erweitert und sind so zum etablierten Mittelständler gewachsen. Zudem konnten wir mit einigen Erfindungen dazu beitragen die Installationstechnik deutlich zu vereinfachen, zum Beispiel mit der Entwicklung der luftdichten Hohlwanddose. Wir sind voller neuer Ideen und bereit sie umzusetzen.

Wirtschaftsforum: Welches sind die Kernbereiche des f-tronic Portfolios, und wo wollen Sie neue Akzente setzen?

Achim Dawedeit: Im Wesentlichen stützt sich unser Angebot auf vier Säulen: Zählerschränksysteme, Verteiler, Installationsdosen und Befestigungssysteme. Grundsätzlich bleiben wir aber offen für neue Ausrichtungen. Smart Home bspw. ist ein großes Thema. Im vernetzten Zuhause werden Zählerschränke als Intelligenzzentrale immer wichtiger und umfangreicher. Wir entwickeln eigene Lösungen und wollen mit dem Handwerk nah am Markt sein.

Marvin Brück: Als besonders erfolgreich haben sich unsere komplett bestückten Zählerschränke erwiesen, die individuell zusammengestellt und dem Installateur fertig zum Einbau geliefert werden. Unser eigenes Produkt-Engineering ist ständig gefragt und bringt Top-Produkte wie den Feuchtraumverteiler Neptun hervor. Wir wollen auch unser Brandschutzsortiment weiter ausbauen und investieren in die Entwicklung und den Ausbau der f-tronic Technikzentrale, aber auch unser eigenes Recruiting. Der Kampf um hochqualifizierte Fachkräfte wird sich in nächster Zeit noch verschärfen. Wir müssen daher jetzt junge Leute ansprechen und sie in unsere Unternehmenskultur einbinden. Wir arbeiten sehr kreativ, haben flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien und gehen offen miteinander um.

Wirtschaftsforum: Können Sie Ihre persönliche Motivation beschreiben bei f-tronic zu arbeiten?

Achim Dawedeit: Für mich war und ist es reizvoll eine Strategie und eine starke Marke zu entwickeln, die für höchste Qualität „Made in Germany“ steht. Zurzeit bin ich allerdings entsetzt über das Verhalten der Rohstoffindustrie und die Tatsache, dass die künstliche Verknappung der Rohstoffe nicht durch Politik und Presse abgestraft wird. Wir sehen uns zum Teil mit drei- bis vierfachen, sogar bis zu 20-fachen Preisen konfrontiert. Die Politik ist gefragt diesem Geschehen Einhalt zu gebieten, damit die Wirtschaft nicht zum Erliegen kommt.

Marvin Brück: Ich bin seit 2016 bei f-tronic und habe vor Eintritt in die Geschäftsführung diverse Stationen durchlaufen. Ich bin stolz sagen zu können, dass 95 % unserer Produkte aus eigenem Hause stammen. Wir haben früh und sehr konsequent digitale Prozesse eingeführt und erzielen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis durch niedrige Prozesskosten und einen hohen Grad an Automatisierung. Mir persönlich macht es einfach Spaß bei f-tronic zu arbeiten. Die Dynamik, der offene und ehrliche Umgang sowie die kurzen Kommunikationswege schaffen ein angenehmes Arbeitsklima.

Wirtschaftsforum: Sie sehen f-tronic also gut aufgestellt?

Achim Dawedeit: Wir vertrauen auf unsere Strategie der Entwicklung und Produktion in Deutschland. Für unsere Kunden bedeutet das höchste und zuverlässige Qualität, die ihre Arbeit erleichtert. Entsprechend ist unser Marktauftritt einfach und klar.

Marvin Brück: Die bedarfsgerechte Ausrichtung unseres Unternehmens und die stetige Fokussierung auf den Kunden wird daher, meines Erachtens, für weiteres Wachstum und Erfolg von f-tronic sorgen.

f-tronic GmbH
Zum Gerlen 21-25
66131 Saarbrücken
Deutschland
+49 06893 94830
+49 06893 948394
info(at)f-tronic.de
www.f-tronic.de

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