Factoring zur Verbesserung der Liquidität
Factoring ist eine relativ moderne Form der Unternehmensfinanzierung. Dabei kauft ein Dienstleister – der Factor – die offenen Rechnungen eines Unternehmens und bezahlt unverzüglich 80 oder 90 Prozent des Betrags. Der Rest erfolgt, sobald der Schuldner bezahlt hat. Davon ab gehen die Gebühren des Factors, mit denen er beispielsweise Finanzierung, Delkredere und Debitorenmanagement finanziert. Vorteil für das Unternehmen: Offene Rechnungen lassen sich unmittelbar in Cash umwandeln, lange Zahlungsziele sind passé.
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sind noch unterrepräsentiert, wenn es um die Nutzung von Factoring geht. Der Grund: Viele Verantwortliche befürchten teure und komplizierte Abläufe. Doch ermöglichen es moderne Internettechnologien heute, alle Prozesse sehr schlank zu gestalten. So können Unternehmen ohne größeren Aufwand auf den Rechnungsverkauf zugreifen, die Factoringbranche nutzt hier vermehrt die Möglichkeiten des Internet. Dabei laufen alle Schritte vom ersten kurzen Eignungs-Check über die Bonitätsprüfung bis hin zur Übermittlung der Rechnungen komplett online ab. Die internetbasierte Texchnik bedeutet jedoch keineswegs mangelnde Sicherheit, dank Login und verschlüsselter Übertragungswege sind die Daten zuverlässig geschützt.
Auch für kleinere Unternehmen
Einen einfachen Zugang zu Factoring bietet beispielsweise der Factoringdienstleister abcfinance. Über die Webseite www.fastfactoring.de erhalten Unternehmen schnell Liquidität gegen ihre offenen Rechnungen. Derartige Internettechnologien machen den Rechnungsverkauf auch für kleinere Unternehmen interessant, da Jahresumsätze ab 100.000 Euro genügen. Besteht Interesse, lässt sich dieses anhand konkreter Rechnungen validieren. Zunächst durchlaufen Firmen den anonymen „fastfactoring-Check“ im Internet, dieser fragt etwa Jahresumsatz, Kundenzahl und Höhe der Betriebsrendite ab. Erst wenn dieser Schritt eine grundsätzliche Eignung signalisiert, sind weitere Angaben zum Unternehmen nötig. Alle nötigen Dokumente lassen sich per Upload oder per Post übermitteln. Eine Finanzierungsentscheidung für die eingereichten Rechnungen ergeht in der Regel schon binnen 48 Stunden. Für alle folgenden Rechnungen genügt es, diese per Fax oder als PDF zu übermitteln. Die Bearbeitung läuft dann automatisiert ab. Gutgeschriebene Beträge können Firmen abrufen oder überweisen lassen.
Prozesse flexibel gestalten
Vielen Unternehmen kommt es darauf an, dass sie je nach Kunde und Rechnung über den genauen Ablauf entscheiden können. Hier ist Factoring in der Regel ausgesprochen flexibel. So muss eine Firma nicht alle Rechnungen verkaufen, sondern kann etwa schnelle Zahler weiter in Eigenregie bearbeiten. Außerdem lassen sich zum Beispiel heikle, aber wichtige Kunden von der Mahnvorschlagsliste streichen und zunächst firmenintern „betreuen“. Überhaupt können die Verantwortlichen entscheiden, welche Teile des Rechnungs-, Mahn- und Inkassowesens sie auslagern wollen. Vor allem kleine Unternehmen bevorzugen oft Full-Service-Lösungen, weil sich der eigene Aufwand damit spürbar senken lässt und der interne Kostenapparat kleiner wird.
Kosten halten sich in Grenzen
Neben internen Einsparungen hilft die schnelle Liquidität auch dabei, Skonti gezielt auszunutzen. Ebenso fallen die Überziehungszinsen bei der Hausbank häufig weg. Rechnet man all dies zusammen, lassen sich die fürs Factoring fälligen Kosten mitunter sogar ganz ausgleichen. Die exakte Kostenhöhe hängt in jedem Fall an der individuellen Situation jedes Unternehmens. Ein Factor muss beispielsweise die Ausfallrisiken einkalkulieren. Meist gilt, dass etwa zwei bis drei Prozent der Rechnungssumme an den Dienstleister fließen.
Von Martin Schwer