Die Generation Z und das Geld: Fast zwei Drittel der Jugendlichen fragen ihre Eltern bei Finanzfragen um Rat
Social Media verliert an Bedeutung
Welche Versicherungen sind für mich sinnvoll? Was ist eigentlich eine betriebliche Altersversorgung? Wenn die Generation Z ins Berufsleben einsteigt, muss sie das erste Mal finanzielle Entscheidungen treffen. Erstaunlicherweise wird dann nicht gleich gegoogelt, sondern es werden die Eltern gefragt: Das geben 69 Prozent der Befragten einer von Fischer-Appelt, Appinio und W&V initiierten Teengeist-Studie an.
43 Prozent holen sich hingegen Rat im Freundeskreis und bei Bekannten, und 41 Prozent machen einen Termin bei ihrer Bankberaterin oder ihrem Bankberater.
Erstaunlich ist, dass 38 Prozent den Finanz-Influencern in den sozialen Netzwerken wenig bis gar nicht vertrauen. Überhaupt scheint Social Media nicht mehr ganz so hip zu sein: Allgemein ging das Nutzungsverhalten auf den bekannten Plattformen etwas zurück, wobei Instagram mit 47 Prozent bei den Befragten an erster Stelle steht, gefolgt von TikTok mit 42, Snapchat mit 37 und YouTube mit 35 Prozentpunkten.
Auch digitale Tools wie etwa Künstliche Intelligenz (KI) kommen bei ihnen nicht gut an: 70 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen lehnen es ab, ihre Finanzgeschäfte einer KI-Lösung anzuvertrauen.
Sparkasse mit hohem Bekanntheitsgrad
Auch bei der Frage, welche Banken und Finanzdienstleister die Generation Z kennt, zeichnet sich ein eher konservatives Bild ab: Die Sparkasse genießt mit 82 Prozent den höchsten Bekanntheitsgrad, gefolgt von der Deutschen Bank mit 70 Prozent. Die Commerzbank kommt auf 65 Prozentpunkte.
Bei den Finanzdienstleistern ist PayPal mit ebenfalls 82 Prozent ganz vorn. Es folgen Check24 mit 66 Prozent und Klarna mit 62 Prozent. In diesem Segment dominieren somit die Online-Unternehmen, wenn es um die Bekanntheit geht.
Nachholbedarf beim Finanzwissen
Beim Know-how in Sachen Aktien, Altersvorsorge und Investments geben sich die jungen Deutschen selbstkritisch. In der Teengeist-Umfrage geben 15 Prozent an, dass sie über keinerlei Finanzwissen verfügen. 37 Prozent bezeichnen sich diesbezüglich als Anfänger, und 31 Prozent als Amateure.
Lediglich 14 Prozent schätzen ihr Finanz-Know-how als „fortgeschritten“ ein, und nur zwei Prozent halten sich für Experten, wenn es um finanzielle Fragen geht. Dieses Ergebnis der Umfrage wundert nicht, denn an deutschen Schulen wird kaum Finanzbildung vermittelt.
Das haben auch die Finanzdienstleister erkannt und versorgen ihre junge Zielgruppe mit entsprechenden Angeboten im Netz. So hat das Finanzberatungsunternehmen tecis mit „tecis – Dein Finanzpodcast“ eine Reihe mit Hörbeiträgen ins Leben gerufen, die finanzielle Wissenslücken bei Studierenden und jungen Erwachsenen schließen sollen.
Dabei geht es um Themen wie die private Altersvorsorge, die Geldanlage oder die Inflation. Laut den Autoren von tecis hat der Podcast das Ziel, Finanzwissen bei jungen Menschen aufzubauen, damit sie finanzielle Entscheidungen zukünftig selbstbestimmt treffen können.