Die digitale Welt des Tankens
Interview mit Domenik Mohr, Geschäftsführer der Hermann Lümmen GmbH (lümatic)
Hermann Lümmen, der das Unternehmen 1973 aus der Taufe hob, war zuvor bei dem Gerätehersteller FLACO beschäftigt. „Er hatte den Ehrgeiz und den Mut, Dinge besser zu machen und sich als Mitbewerber zu etablieren“, erzählt Domenik Mohr, der seit vier Jahren gemeinsam mit dem inzwischen 74-jährigen Firmengründer das Unternehmen als Geschäftsführer leitet. Er erklärt: „Im Bereich des Mineralölhandels sind wir Zulieferer für Mangementsysteme und verfolgen ein Händlerkonzept, wodurch unsere Systeme auch im Ausland vertreten sind.“
lümatic beschäftigt insgesamt 35 Mitarbeiter und generiert einen Jahresumsatz von 3,5 bis 4 Millionen EUR. „Wir wachsen jedes Jahr um 10 bis 15%“, so der Geschäftsführer, der betont: „Für uns ist es wichtig, innovativ zu bleiben. Als kleines Unternehmen müssen wir entweder sehr innovative Leistungen erbringen, oder solche, die andere nicht übernehmen wollen. Wenn diese dann für die Großen interessant werden, müssen wir unser Geld schon verdient haben.“ Auch wenn man die aktuellen Krisen bisher ohne Umsatzeinbußen gemeistert hat, rechnet er in den nächsten Jahren mit etwas mehr Zurückhaltung am Markt.
Technik rund ums Tanken
„Angefangen haben wir mit dem Tankdatenerfassungsmanagement, unserem Hauptgeschäftsfeld“, berichtet Domenik Mohr. Heute umfasst das Portfolio von lümatic außerdem den Bereich Zapfsäulenabgaben, insbesondere für AdBlue. „Die Tankstellen müssen dafür umgerüstet werden. Diesen Markt haben wir sofort besetzt. Unsere Geräte sind inzwischen an großen Tankstellen wir Esso, OIL!, Tamoil oder Mundorf zu finden“, so der Geschäftsführer.
Der Tankautomat für Tankpool 24-Tankstellen etwa, an dem sich Lkw-Fahrer mit einer Karte autorisieren und dann ohne Bezahlvorgang tanken können, ist komplett mit Technik aus dem eigenen Haus bestückt. Das dritte Geschäftsfeld ist der Bereich Werkstätten. Allein in Deutschland sind 20.000 Tankautomaten von lümatic in Betrieb. Darunter sind auch bereits 20 Jahre alte Geräte, die durch ein Software-Update an die heutigen Systeme angepasst werden können. „Unsere Produkte stehen für Qualität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit“, hebt Domenik Mohr hervor.
Für Zukunftsthemen gerüstet
Als gelernter Systemintegrator hat der 31-Jährige Zukunftsthemen wie Fernwartungstools und Reparaturmanagement besonders im Blick. „Solche Techniken versuchen wir, in unser Haus zu holen“, erklärt der IT-Fachmann. Die Entwicklung hin zu alternativen Kraftstoffen ist für ihn kein Schreckgespenst.
„Als Zulieferer für Hard- und Softwarekomponenten ist es uns egal, was wir zählen. Wir haben ein fertiges Konzept für E-Mobilität und führen bereits Projekte durch, bei denen wir die Ladesäulen auf individuelle Art und Weise anbinden können. Unser Vorteil ist, dass wir auf Sonderlösungen spezialisiert sind“, erzählt Domenik Mohr. Auch im Bereich Wasserstoff für Nutzfahrzeuge sieht er großes Potential. „Das wird durch die Krise mit Russland richtig befeuert. Bisher gab es noch keinen zwingenden Grund, vom Diesel wegzugehen. Wir sind auf alles vorbereitet.“
Jungen Leuten Chancen bieten
Der Fachkräftemangel ist auch bei lümatic ein Thema. Das Unternehmen setzt zum großen Teil auf die eigene Ausbildung. Zur Auswahl des Personals sagt Domenik Mohr: „Ich brauche keine Leute mit guten Zeugnissen, sondern solche mit dem richtigen Willen. So wie ich hier im Unternehmen die Chance bekommen habe, mich zu entwickeln, möchte ich sie auch anderen jungen Menschen geben. Leider ist oft die Bereitschaft nicht da, solche Chancen zu nutzen.“ Für ihn ist die größte Belohnung, im Unternehmen kreativ sein zu können und etwas zu bewegen: „Mein Antrieb ist, Produkte zu entwickeln, die den Menschen und der Wirtschaft helfen.“
Hermann Lümmen GmbH
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