Balkonkraftwerk: Vorteile, Kosten und Anmeldeverfahren

Seit mehreren Jahren erobern Balkonkraftwerke, Mini-PV-Anlagen, den Handel. Bis vor Kurzem erwarteten die Nutzer jedoch zahlreiche bürokratische Hürden. Doch die Politik reagierte und kündigte Gesetzesänderungen an.

Aber wie funktionieren Balkonkraftwerke, welche Vorteile bieten diese und lohnen sich die Mini-PV-Anlagen? Welche rechtlichen Bestimmungen bestehen und wann rechnet sich ein Balkonkraftwerk? Dieser Artikel liefert Antworten!

Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?

Balkonkraftwerke von de.ecoflow.com bestehen aus mindestens einem Solarmodul und einem Wechselrichter. Die für die Montage notwendigen Bauteile sind in der Regel enthalten und müssen nicht separat bestellt werden.

Zunächst bestimmt der Besitzer einen geeigneten Standort und montiert das Mini-Kraftwerk. Anschließend schließt er das Solarmodul an den Wechselrichter an und platziert den Stecker in der Steckdose. Der Clou: Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um.

Geräte wie Waschmaschinen, PCs oder Fernseher nutzen den eingespeisten Solarstrom. Auf diese Weise führt selbst ein Stromausfall nicht dazu, dass wichtige Geräte ausfallen.

Welche Vorteile bietet ein Balkonkraftwerk?

Mit einem Balkonkraftwerk erzeugen Eigentümer Strom, der sich direkt in das Stromnetz einspeisen lässt. Auf diese Weise kann der erzeugte Strom im Haushalt genutzt werden. Den Bewohnern kann es so gelingen, die Stromkosten zu senken.

Denn im Durchschnitt erzeugt ein Balkonkraftwerk circa 10 bis 20 Prozent des benötigten Stroms. In diesem Kontext gilt: Je mehr Sonnentage die Region aufweist, desto mehr Strom kann aus Sonnenlicht produziert werden. Zudem wirkt sich der Standort auf die Stromerzeugung aus.

Im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen, die auf Dächern installiert werden, fallen die Balkonkraftwerke kompakt aus. Darüber hinaus können diese von Laien montiert werden. Fachwissen ist nicht notwendig.

Der Clou: Wer einen Umzug plant, kann das Balkonkraftwerk einfach und schnell abmontieren, transportieren und in der neuen Wohnung erneut anbringen. Wichtig ist, dass die Geräte ausschließlich für den Eigengebrauch vorgesehen sind.

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

Wer mit dem Gedanken spielt, eine Stecker-Solaranlage zu erwerben, trifft laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen eine gute Entscheidung. Denn ihren Daten zufolge lohnt sich ein Balkonkraftwerk für den Eigenbedarf fast immer.

Ein kleines Manko: In einer Region mit wenigen Sonnenstunden kann sich die Anschaffung später bezahlt machen als in sonnenreichen Gebieten. Im Durchschnitt liefern die Geräte laut der Verbraucherzentrale 200 bis 300 Kilowattstunden Strom pro Jahr.

Somit führt das Balkonkraftwerk häufig zu einer Ersparnis von mehreren hundert Euro pro Jahr und kann sich bereits nach wenigen Jahren bezahlt machen. Ein weiterer Vorteil: Die Geräte halten circa 20 Jahre lang.

Wie sicher sind die Balkonkraftwerke?

Zertifizierte Wechselrichter gelten als sicher. Als Orientierungspunkt dienen die Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS). Des Weiteren sollten Verbraucher darauf achten, dass das Balkonkraftwerk der Norm VDE-AR-N 4105 entspricht.

Als Faustregel gilt außerdem: Bei einem Stecker-Solargerät sind Mehrkopplungen zu vermeiden. Das bedeutet, dass ein Stecker jeweils mit einer Steckdose verbunden werden sollte.

Wie groß darf ein Balkonkraftwerk sein?

● In der Regel verfügen Nutzer über ein Balkonkraftwerk pro Haushalt.
● Werden mehrere Stecker-Solaranlagen betrieben, darf die Leistung 600 Watt nicht überschreiten.
● Leistungsstarke Geräte müssen über einen Elektriker angemeldet werden.

Wann rechnet sich ein Balkonkraftwerk für Unternehmen?

Häufig rechnet sich ein Balkonkraftwerk nach 5 Jahren. In dieser Phase haben sich die Ausgaben bereits amortisiert. Ab einer Nutzungsdauer von 25 Jahren sparen Verwender im Durchschnitt 4.900 Euro Strom ein.

Der Vorteil: Seit 2023 entfällt die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent. Günstige Balkonkraftwerke sind deswegen bereits ab 500 Euro erhältlich. Umfangreichere oder leistungsstärkere Geräte dagegen gehen mit Kosten ab 1.000 Euro einher.

Wie viel Geld spare ich mit einem Balkonkraftwerk?

Pro Jahr sparen Verbraucher circa 52,50 Euro ein, sofern der Strom zu einem Preis von 35 Cent pro Kilowattstunde bezogen wird. Kostengünstige Balkonkraftwerke sind bereits ab 500 Euro erhältlich.

Gemäß der Beispielrechnung würde ein Unternehmen im ersten Jahr einen finanziellen Verlust von 447,50 Euro einfahren. Langfristig können die Nutzer jedoch von Stromersparnissen im vierstelligen Bereich profitieren.

Muss ich den Vermieter über das Balkonkraftwerk informieren?

Die Montage eines Balkonkraftwerkes führt zu keinen baulichen Änderungen. Aus diesem Grund muss der Vermieter nicht zwangsläufig informiert werden. Allerdings raten Verbraucherschützer dazu, die Stecker-Solaranlage beim Vermieter anzukündigen.

Denn dieser muss eine Abstimmung vornehmen, sofern es sich um eine Eigentümergemeinschaft (WEG) handelt. Stimmt die Mehrheit zu, darf das Balkonkraftwerk am Balkon befestigt werden.

Wie melde ich das Balkonkraftwerk an?

Im ersten Schritt informieren Nutzer den Netzbetreiber über die Montage des Balkonkraftwerkes mit einer tragbaren Powerstation. Dafür nutzen sie ein vorgefertigtes Formular. Bei Geräten bis 600 Watt Strom kann dies in Eigenregie erfolgen.

Leistungsstärkere Solargeräte mit Stecker dagegen meldet ein Elektriker an. Im zweiten Schritt erfolgt die Anmeldung der Stecker-Solaranlage im Markenstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur.

Das Markenstammdatenregister erreichen Interessierte über die Registrierungsseite für Stromerzeugungsgeräte der Bundesnetzagentur. Das Register wurde 2017 auf Basis der “Verordnung über das zentrale elektronische Verzeichnis energiewirtschaftlicher Daten” eingeführt.

Das MaStR erfasst sowohl Betreiber von Photovoltaik-Anlagen als auch Netzbetreiber, Stromlieferanten und Messtellenbetreiber. Das Ziel: einen einheitlichen Zugriff auf alle Marktakteure ermöglichen und den Markt transparenter gestalten.

Bei den Stammdaten handelt es sich um Adressen, Kontakte, Personendaten und Unternehmensformen. Zählerstände oder weitere anlagebezogene Daten werden nicht erfasst.

So gehen Balkonkraftwerk-Eigentümer vor:
1. Der Anlagebetreiber legt ein Benutzerkonto an.
2. Der Anlagenbetreiber registriert sich.
3. Der Anlagenbetreiber registriert seine Anlage.

In diesem Kontext geben die Verwender ihre sensiblen Daten an und erteilen Auskünfte über die Anlagenart. Verzichten Eigentümer auf die Anmeldung im Markenstammdatenregister, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit. Diese kann laut Paragraf 95 des Energiewirtschaftsgesetzes mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.

Das Fazit – mit dem Balkonkraftwerk Strom produzieren

Das Unternehmen nachhaltiger gestalten: Wer autonomer agieren möchte, produziert Solarstrom für den Eigenbedarf. Immobilieneigentümer nutzen bevorzugt Solaranlagen auf dem Dach.

Mieter dagegen profitieren von kompakten und flexiblen Balkonkraftwerken. Diese werden über eine Steckdose mit dem Stromnetzwerk verbunden und gewinnen Energie aus Sonnenlicht.

Zu den Vorteilen eines Balkonkraftwerkes zählen der minimale Montage-Aufwand und die Eignung für Laien. Günstige Modelle stehen ab 500 Euro zur Verfügung. Leistungsstarke, langlebige Balkonkraftwerke dagegen gehen mit Kosten im dreistelligen Bereich einher.

Wer eine Stecker-Solaranlage nutzt, muss diese bei dem Netzbetreiber anmelden und im Markenstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren.

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