Die Kraft der Kartoffel entfesseln
Interview mit Pieter Donck, Sales Manager bei AVR nv
Seit 175 Jahren steht AVR für Landwirtschaft. Zunächst hat das Unternehmen hauptsächlich Geräte für die Gärtnerei hergestellt und verkauft. 1951 kam das Geschäft mit der Kartoffel. Heute bietet AVR eine Bandbreite an Geräte und Landmaschinen rund um die Kartoffel, von der Bodenbearbeitung bis zur Einlagerung. „Unsere Maschinen werden in über 50 Ländern weltweit verkauft“, erzählt Sales Manager Pieter Donck. Seit 2018 ist er für die Hausmärkte in Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland zuständig.
Für jede Aufgabe eine Maschine
Mit den Maschinen von AVR hat man den gesamten Kartoffelanbau im Griff. Es fängt mit der Bodenverarbeitung an und die MultiForce-Reihe. MultiForce wird vor oder hinter dem Traktor montiert und kann den Boden gleichmäßig bearbeiten und zwar in beachtlicher Tiefe. Die MultiForce wurde so kompakt wie möglich gehalten und bietet dennoch die Vorteile einer größeren Maschine.
GE-Force – auch für die Bodenvorbereitung – ist für leistungsstarke Traktoren geeignet und ist für besonders steinige Böden ausgestattet. So wird jeder Boden optimal vorbereitet. Die Ceres-Reihe von AVR bietet Maschinen, die die Kartoffeln einpflanzen. Die Ceres 440 zum Beispiel verfügt über viele automatische Funktionen und die Einpflanzabstände können flexibel eingestellt werden. Die Kartoffeln können präzis gesetzt werden und für den Benutzer ist die Bedienung einfach mit einer idealen Einsetzung von Zeit und Ressourcen.
Die Ceres 440 hat eine hervorragende Gewichtsverteilung und wird hinter dem Traktor gezogen, was es ermöglicht, die Maschine mit einer Bodenfräse zu kombinieren. Die Spirit-Reihe sowie Lynx und Puma bringen die Ernte ein. Puma ist weltführend in selbstfahrenden Erntemaschinen. Bis zu 100 t Kartoffeln pro Stunde sind kein Problem für diese zuverlässige und benutzerfreundliche Maschine.
Puma ist auch internetfähig, also können Maschinendaten auf der AVR Connect Plattform gespeichert und für eine effizientere Leistung verarbeitet werden. Mit der AVR Connect Plattform kann man Präzisionslandwirtschaft betreiben. Somit arbeitet man effizienter, was zu niedrigeren Kosten führt. Außerdem werden Statistiken gesammelt, die Verbesserungsmöglichkeiten ersichtlich machen.
Nach der Ernte ist die Arbeit noch nicht vorbei. AVR bietet auch Maschinen, die die Ernte auf die Einlagerung vorbereiten, zum Beispiel trennen, befördern und laden. Es gibt nicht nur ein Geheimnis des Erfolgs von AVR. „Wir bieten eigene Ideen und eigene Lösungen“, sagt der Sales Manager. „Unsere Produkte sind auch sehr nachhaltig und einfach in der Unterhaltung mit einer offenen Architektur. Qualität und Service runden unsere Dienstleistungen ab.“
Nachhaltigkeit im Auge
AVR hat nicht nur ein Auge für Kartoffeln, sondern auch für die Nachhaltigkeit. „Wenn es um die Unkrautbeseitigung geht, haben wir die Maschine Rafale, die das Kraut mechanisch entfert, anstatt Pestizide zu spritzen“, sagt Pieter Donck. „Das Kraut wird abgeschnitten und gehäckselt, bevor es entsorgt wird. Unsere Ridger können die Beete bestens formen und somit das Wachsen des Unkrauts verhindern.“
Kunden können ebenfalls auf After-Sales-Services zählen: Ersatzteile sind vorrätig und die Abteilung steht mit Reparaturen und Training zur Verfügung. Zur Erntezeit hat das Unternehmen längere Öffnungszeiten, damit die Landwirte nicht in Zeitverzug kommen. AVR verkauft auch gebrauchte Maschinen für das kleinere Budget. In Mitteleuropa vertreten AVR vertreibt die Maschinen über Händler und Lohnunternehmer.
„Die Händler werden speziell von uns ausgebildet und wir schließen Verträge mit ihnen ab“, verrät Pieter Donck. „Für verschiedene Länder haben wir auch Account Manager, die unsere Augen und Ohren auf dem Markt sind.“ Dementsprechend unterhält AVR ein eigenes Marketingteam. „Wir benutzen altbewährte Vermarktungsmaterialien wie Prospekte, setzen aber auch neuere Methoden wie soziale Medien ein“, sagt Pieter Donck. AVR ist ebenfalls auf Messen vertreten, wie die Agritechnica in Hannover (Deutschland) und die Interpom in Kortrijk (Belgien).
Wachstum seit 175 Jahren
1849 war das Gründungsjahr von AVR. Norbert Nollet übernahm das Unternehmen im Jahr 1973. 25 Jahre später wurde AVR an die Netagco Holding verkauft, die 2002 in die Insolvenz ging. Das Glück im Unglück: Das Unternehmen ging wieder in die Hände der Familie Nollet.
Heute befindet sich der Hauptsitz in Roeselare in Belgien, wo circa 220 Mitarbeiter beschäftigt sind. Ein weiterer Standort liegt in Veendam in den Niederlanden und an den deutschen Standorten in Uetze und Uetze hat das Unternehmen ein Showroom und ein Schulungszentrum. Insgesamt erwirtschaftet AVR einen Umsatz von 85 Millionen EUR.
Über alle Standorte beschäftigt das Unternehmen ungefähr 250 Mitarbeiter. „Unsere Unternehmenskultur zeichnet sich durch eine offene und respektvolle Kommunikation, Vertrauen und Teamgeist aus“, sagt der Sales Manager. „Wir haben auch einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Mitarbeitern.“
Die Ernte von morgen
Die Zukunft sieht Wachstum für AVR in allen Richtungen vor. „Wir zielen darauf, unseren Umsatz zu steigern, in mehr Ländern zu verkaufen und mehr Produkte zu entwickeln und herzustellen“, erzählt Pieter Donck. „Wir wollen gern ein vertrauenswürdiger Partner sein – eine Art One-Stop-Shop für Landmaschinen.“
Innovationen werden reichlich vorgesehen. Automatisierung wird immer wichtiger. Sensoren werden in diesem Zusammenhang immer wichtiger. „Wir schauen auch, wie wir KI anwenden können“, so Pieter Donck. Die AVR Connect Plattform wird auch weiter ausgebaut.