Nach aktuellen Schätzungen wird die Bevölkerung Chinas, die größte Volkswirtschaft der Welt, im Jahr 2040 ein durchschnittliches Alter von 54,5 Jahren haben. Für Europa liegen die Prognosen in ähnlicher Höhe. Angesichts dieser Entwicklung wird qualifizierte Arbeitskraft knapp. Deshalb kommen beruflicher Bildung und gesundheitlicher Vorsorge immer größere Bedeutung zu.
Angesichts dieser Erwartungen gewinnen gerade ältere Mitarbeiter deutlich an Stellenwert. Sie verfügen über großes Wissen und zum Teil Jahrzehnte lange Erfahrung und sind deshalb ein unschätzbares Kapital. Arbeitgeber, die den demografischen Strukturwandel unbeschadet überstehen wollen, sollten sich dieser Tatsache bewusst sein. Dabei gilt es auch, lang gehegte Vorurteile über Bord zu werfen.
So kommen Forscher der privaten Bremer Jacobs University zu dem Schluss, dass sich viele Ältere schwerer mit dem Lernen tun, weil sie es nie richtig gelernt haben. Die frühzeitige Konzentration auf lebenslanges Lernen und berufliche Weiterbildung bieten hingegen die Möglichkeit, Potenzial zu wecken, das bis ins hohe Alter genutzt werden kann. Bis heute werden ältere Beschäftigte gerne früh pensioniert oder in die Altersteilzeit geschickt. Hier werden nach Ansicht der Bremer Wissenschaftler wertvolle Ressourcen dieser Mitarbeiter nicht mehr genutzt.
So haben die Älteren oft eine bessere Arbeitsmoral und mehr Bewusstsein für Qualität. Die Fähigkeit, besser strategisch zu denken, logischer zu argumentieren und eher teilen zu können sind weitere Stärken. Hinzu kommen größere Besonnenheit und ein stärker ganzheitliches Verständnis für die Arbeit. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine Untersuchung der Bremer Forscher. In über 100 Finanzämtern erfassten sie die Zeit, die Teams zum Bearbeiten von Steuererklärungen brauchten. Hier lagen gemischte Teams aus alten und jungen Beamten vor denen, die nur aus älteren oder nur aus jüngeren Beschäftigten bestanden.