Furniere im Farbenrausch

Interview

Furnier ist ein universeller Werkstoff, der flexibel einsetzbar ist – vom Fußboden über Wandverkleidungen hin zum edlen Möbelbau. Darüber hinaus sind Furniere günstiger als Massivholz, formstabiler, ressourcenschonend, ästhetisch äußerst ansprechend und daher überaus dekorativ.

Durch den sparsamen Umgang mit dem Rohstoff können auch exklusive Holzarten eingesetzt werden, die als Massivhölzer unerschwinglich wären. Das alles sind Vorteile, die TABU aus dem Effeff kennt. Ästhetik und Umweltfreundlichkeit sind für das Unternehmen seit jeher ausschlaggebend bei der Arbeit.

Aus einem besonderen Holz

Seit 1927 beschäftigt sich TABU mit der Herstellung von Furnieren – und setzt dabei immer wieder spannende Akzente. Achille Tagliabue war Unternehmensgründer und Namensgeber. Er konzentrierte sich vor allem auf das Einfärben von Furnieren – ein Prozess, der enormes Know-how verlangt und sich bis heute konstant weiterentwickelt.

TABU wuchs konsequent mit den Herausforderungen des Marktes; 1963 ist der traditionelle Handwerksbetrieb zu einem industriellen Fertigungsunternehmen herangewachsen, das sich auf die Herstellung und das Färben von Furnieren konzentriert.

TABU bietet natürliche und eingefärbte Echtholzfurniere an sowie aus mehreren miteinander verleimten Schichten eingefärbter Furniere bestehende Multilaminarhölzer. Heute wird das Unternehmen bereits in der dritten Generation geführt und zählt 170 Mitarbeiter, von denen 140 in der Produktion tätig sind.

„Die Furniere bewahren ihre natürliche Eleganz, Authentizität und Individualität.“ Diego Epifanio Marketingleiter

Der Umsatz liegt bei 25 Millionen EUR und wird zu 65% im Ausland generiert. Der Mittlere Osten, Südostasien, Singapur, China, Thailand und die USA repräsentieren wichtige Märkte in Übersee. In Europa bilden Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Polen die Kernmärkte.

Im Zuge der anhaltenden Internationalisierung hat TABU ein Büro in Shanghai errichtet; in anderen Märkten arbeitet man mit Vertriebspartnern. TABU nimmt seit langem eine führende Position im In- und Ausland ein.

„Unsere Stärke ist, dass wir auf einen großen Erfahrungsschatz bauen können und immer wieder innovative Neuheiten entwickeln, die den Kunden einen Mehrwert bringen“, betont Marketingleiter Diego Epifanio. „Wir heben uns vom Markt ab, da wir ein Standardprodukt entwickelt haben. Mithilfe modernster Technologien sind wir in der Lage, Echtholzfurniere absolut gleichmäßig einzufärben und so einen außergewöhnlichen Qualitätsstandard zu schaffen. Jedes Furnier kann in jeder Farbe bis zu einer Stärke von 2 mm durchgefärbt werden. Es gibt keine unterschiedlich hellen und dunklen Adern mehr, wodurch nicht nur verschiedene Stämme gleichfarbig sind, sondern auch innerhalb eines Stammes ein gleichbleibender Farbton erreicht wird. Durch diese einheitlich wiederholbare Färbung haben wir Produkte standardisiert.“

Bei Holz kommt Farbe ins Spiel

Das Unternehmen setzt bei der Färbung auf eine Technik aus dem Textilbereich, genauer der Seidenfärberei, und erzielt so Resultate, die lange nicht denkbar waren. Dank der innovativen, patentierten Technik sind 750 verschiedene Farbtöne möglich; die Furniere gibt es in Holzoptik, matt, seidenmatt und hochglänzend. Im Schichtaufbau erzeugen sie eindrucksvolle Fantasiedekore.

Mit dieser Produktbreite setzt das Unternehmen sich klar vom Markt ab. „Die von uns gefärbten Furniere stehen bei aller Vielfalt für die einzigartige natürliche Schönheit von Holz“, sagt Diego Epifanio. „Architekten und Designer, mit denen wir zusammenarbeiten, wissen dies sehr zu schätzen. Ganz besonders kommt dieser Aspekt in unserer relativ jungen Kollektion ‘Luxury’ heraus. Diese Furniere spielen mit Formen und Farben und bewahren doch ihre natürliche Eleganz, Authentizität und Individualität.“

Doch TABU geht es um weit mehr als um einen außergewöhnlichen Designanspruch und die faszinierende Ästhetik von Naturholz. In Einklang mit der Umwelt zu agieren, ist oberste Prämisse. Gearbeitet wird mit Farben auf Wasserbasis, die 100% formaldehydfrei sind – das dokumentiert das von TABU entwickelte Ecozero Label; die Hölzer tragen zudem das FSC-Siegel und stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

TABUs Produkte überzeugen damit optisch und ökologisch. Sie werden für Möbel, als Wandverkleidungen und Bodenbeläge verarbeitet und sind Eyecatcher in Autos und auf Yachten – mit ihrer individuellen Oberfläche sind sie bei aller Homogenität immer auch Unikate.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

„Innovationskraft und Nachhaltigkeit seit 50 Jahren“

Interview mit Ludwig Kränzle, Geschäftsführer der Josef Kränzle GmbH & Co. KG

„Innovationskraft und Nachhaltigkeit seit 50 Jahren“

Die Josef Kränzle GmbH & Co. KG steht seit 50 Jahren für Qualität, Innovation und nachhaltige Hochdruckreinigungstechnik. Als führender Hersteller setzt das Unternehmen auf modernste Lösungen für Industrie, Handwerk und…

Reinigung zwischen  Tradition und Technologie

Interview mit Pascal Bilo, Head of Project Management/Prokurist der SB Professional Cleaning GmbH

Reinigung zwischen Tradition und Technologie

Gebäudereinigung ist ein Geschäft mit Potenzial für Innovation. Die SB Professional Cleaning GmbH ist ein gutes Beispiel für den Wandel, in dem sich die Reinigungsbranche befindet: weg von Eimern und…

Die Wertschöpfungskette erweitern

Interview mit Dr. Karsten Klöcker, Sprecher der Geschäftsführung der Bayern Facility Management GmbH

Die Wertschöpfungskette erweitern

Immer mehr Betriebe und Verwaltungen geben die technische Bewirtschaftung ihrer Immobilien in kompetente Hände und konzentrieren sich ganz auf ihr Kerngeschäft. Als erfahrener Partner für das technische Gebäudemanagement im eigenen…

Spannendes aus der Region Cantù (CO)

Wir bringen Farbe ins Holz!

Interview mit Eugenio Grandinetti, Präsident der Legnoquattro S.p.a.

Wir bringen Farbe ins Holz!

Holz ist in zahlreichen Industrien ein wichtiger Werkstoff. Die Legnoquattro S.p.a. bringt dabei auch Farbe ins Spiel. Die Produkte der Holzfärberei aus dem italienischen Novedrate finden nicht nur bei der…

Technik bewegt die Pharmazie

Interview mit Mirko Ebeling, Vertriebsverantwortlicher der Steriline S.r.l.

Technik bewegt die Pharmazie

Als die Steriline S.r.l. ihre erste mit Robotertechnik unterstützte Anlage für die aseptische Abfüllung in Deutschland installiert hatte, hielten die Verantwortlichen des Anlagenbauers mit Sitz im italienischen Como den Atem…

Auf ganz eigene Art

Interview

Auf ganz eigene Art

Wenn man etwas ganz nach eigenen Vorstellungen gestalten kann, dann ist das Resultat immer etwas ganz Besonderes. Eine beliebte Methode der Individualisierung ist das Bedrucken von Textilien. Auf diesen Bereich…

Das könnte Sie auch interessieren

Für jeden Stil die passende Lösung

Interview mit Ralf und Frank Janssen, Geschäftsführer der Raumausstatter Janssen GmbH & Co. KG

Für jeden Stil die passende Lösung

Seit vielen Jahrzehnten hat sich das Raumausstattungsunternehmen Janssen aus Aschendorf insbesondere im Schiffbau und Hotelgewerbe einen Namen gemacht. Welche Qualitäten in der Zusammenarbeit mit seinen Privat- und Geschäftskunden entscheidend sind…

„Wir leben Feuer”

Interview mit Kai Wolbeck, Geschäftsführender Gesellschafter der Kleining GmbH & Co. KG

„Wir leben Feuer”

Ein Kamin ist nicht nur eine Wärmequelle, sondern auch ein stilvolles Element für jedes Zuhause. Die Kleining GmbH & Co. KG vereint langjährige Erfahrung, handwerkliches Können und kreative Gestaltung, um…

50 Jahre Vertrauen

Interview mit Britta Marwede, Mitglied der Geschäftsleitung der MSM Bäder + Wärme GmbH

50 Jahre Vertrauen

Ein halbes Jahrhundert Kundenvertrauen in den Bereichen Bäder und Wärme: Nicht viele Unternehmen können eine solche Erfolgsbilanz vorweisen. Für die MSM Bäder + Wärme GmbH war das Vertrauen der Kunden…

TOP