Vielseitiger als die Konkurrenz
Interview mit Alessandro Severini, Geschäftsführer der Rototec S.p.a.
„Nach der Gründung im Jahr 2000 haben wir uns zunächst auf Tanks zum Speichern und Sammeln von Wasser konzentriert“, erklärt Alessandro Severini. „Später kam unsere Division Abwasserreinigung hinzu. Hier geht es vor allem um Lösungen für kleine und mittelgroße Wohngebäude.“
2016 wurden zwei weitere Divisionen ins Leben gerufen: Mobiltoiletten und Servicesäulen, zum Beispiel Feuermeldesäulen mit und ohne Löschgerät. „Mit unseren Divisionen Wasser und Abwasserreinigung erzielen wir 90% unseres Umsatzes“, verdeutlicht Alessandro Severini. „Unsere neue Division Mobiltoiletten macht 7% aus, unsere Servicesäulen sind noch in der Markteinführung. Beide Divisionen werden aber in den kommenden Jahren weiter wachsen, vor allem im Ausland.“
Teil einer starken Gruppe
Aktuell beschäftigt Rototec – je nach Jahreszeit – 60 bis 65 Mitarbeiter. Der Umsatz hat sich in den vergangenen vier Jahren verdoppelt und liegt heute bei 20 Millionen EUR. 95% der Produkte werden am Firmensitz Lunano hergestellt. 2019 soll eine weitere Produktionsstätte im süditalienischen Potenza eröffnet werden, damit Lunano Kapazitäten für den steigenden Export hat.
In Italien beliefert Rototec rund 2.500 Kunden, im Ausland werden noch Vertriebspartner mit technischen Kompetenzen gesucht. Rototec ist Teil der System Group (SG), die komplette Kanalisationssysteme aus Polyethylen und Polypropylen verkauft. Zu ihr zählen zahlreiche Unternehmen. Zusammen haben sie 600 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz von 600 Millionen EUR.
Exportanteil erhöhen
In den zwei Jahren, in denen Rototec seine Produkte auch im Ausland vertreibt, ist die Exportquote auf 8% gestiegen. „Auf Dauer streben wir 30% an“, nennt der Geschäftsführer das Ziel. „Dabei wollen wir Synergien mit anderen Firmen der Gruppe nutzen, die bereits in Frankreich, Spanien, Osteuropa und Afrika aktiv sind. Exportchancen sehen wir vor allem für unsere neuen Produkte Mobiltoiletten und Servicesäulen, die wir eigens mit Blick auf die Auslandsmärkte entwickelt haben.“
„Das technische Know-how ist unser größter Erfolgsfaktor.“ Alessandro SeveriniGeschäftsführer
Führend in Italien
„Das technische Know-how ist unser größter Erfolgsfaktor“, betont Alessandro Severini. „Außerdem verfügen wir mit der System Group über ein weitreichendes und effizientes Verkaufsnetz. Wir sind innovativ und bleiben nicht stehen.“
So verwundert es nicht, dass Rototec in den Segmenten Wasser und Abwasserreinigung italienischer Marktführer ist. „Es ist eine Marktnische und die Konkurrenz ist meistens nur in einer Sparte aktiv“, erläutert der Geschäftsführer. „Wir bieten beides und sind deshalb auch größer.“
Das digitale Marketing wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Verantwortlich für diese Sparte ist seit einem Jahr Giovanna Falconi, die Tochter eines der beiden Gründer des Unternehmens. Nicht nur Rototec, sondern die gesamte System Group nutzt zum Beispiel die sozialen Medien zur Kommunikation. Hier steht der Austausch von Know-how im Vordergrund. Dazu gehören auch die SG-Academy, ein jährliches Treffen der besten Ingenieure Italiens, sowie eine App mit zahlreichen Lösungen und Informationen.
Marktanteil erhöhen
Aktuell wird mit ORCIO ein neues Produkt lanciert, das der Wasseraufbereitung dient und auch durch sein gelungenes Design überzeugt. Um neue Produkte vorzustellen, setzt Rototec auf einen Mix aus Fachmessen, Meetings für Ingenieure und Infoveranstaltungen. Mit weiteren Niederlassungen in Europa und Afrika will Alessandro Severini den Marktanteil in den kommenden drei bis fünf Jahren deutlich erhöhen. Dabei soll Rototec als Problemlöser mit großer technischer Kompetenz und Umweltbewusstsein punkten.