SAP-Profis auf dem Vormarsch
Interview mit Fin Geldmacher, Geschäftsführer der prismat Gesellschaft für Softwaresysteme und Unternehmensberatung mbH
Fin Geldmacher stieg 2001 als Werkstudent ins Unternehmen ein und startete dort seine SAPBeratungslaufbahn. Damals waren fünf Mitarbeiter in der Firma beschäftigt. Im Oktober 2008 ergab sich dann für ihn die Möglichkeit, Firmenanteile zu erwerben, worauf er in die Geschäftsführung einstieg.
„Mit dem Einsetzen der Wirtschaftskrise war es ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Damals waren wir am Markt nicht sehr präsent, wir hatten kein eigenes Marketing, sondern waren als Subcontractor für SAP-Projekte großer IT-Dienstleister tätig. 2009 hat uns aber keiner mehr angerufen, da alle selbst kämpfen mussten. Wir waren jedoch überzeugt, dass unser Thema viel Potenzial hat und haben für Ferrero das 3.SAP EWM-Projekt weltweit umgesetzt. Dafür haben wir ein entsprechendes Know-how aufgebaut und unsere Strategie auf dieses neue Produkt ausgerichtet. Damit waren wir ein Early Bird“, erinnert sich Fin Geldmacher.
So ist die Firma 2012 bereits auf 50 Mitarbeiter gewachsen. „Ich glaube, dass wir sehr gut in der Nachwuchsarbeit sind. Die Hälfte unserer Mitarbeiter besteht aus eigenem Nachwuchs wie ehemaligen Werkstudenten und Auszubildenden. Wir haben bereits früh in Employer Branding und die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter investiert, das war wichtig für unseren Markterfolg. Wir arbeiten mit sehr komplexen Themen, da braucht man Erfahrung und Know-how und das gelingt nur mit einem sehr guten Team an Bord“, so Fin Geldmacher.
Im Rahmen des Ausbaus und der Weiterentwicklung hat prismat im Jahr 2013 seine Niederlassung in Ratingen bezogen. 2014 entwickelte prismat ein Portfolio neuer SAP-Technologien, 2016 erfolgte dann ein Rebranding der Marke, das Portfolio wurde erweitert und zwei weitere Standorte in Bremen und Stuttgart kamen hinzu.
2017 ging prismat eine strategische Partnerschaft mit Viastore ein. Heute beschäftigt das Unternehmen 150 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 13 Millionen EUR. prismat ist weltweit tätig und arbeitet vorrangig mit Kunden, die über 100 Millionen Jahresumsatz generieren, wie Schukat Elektronik, Ferrero, Paulaner, Warsteiner, EOJT, VW sowie etlichen Automobilzulieferern.
„Ich denke, an der Cloud geht kein Weg vorbei. Wenn man sich die Lebenszyklen der Produkte anschaut, muss man den Schritt in diese Thematik wagen.“ Fin GeldmacherGeschäftsführer
„Unternehmen sehen immer mehr die Relevanz ganzheitlicher logistischer Prozesse, sowohl unternehmens- als auch standortübergreifend in Zusammenschluss mit ERP-Prozessen. Die Projekte werden dadurch immer umfangreicher – vor einigen Jahren hatten wir Projektvolumina von 500 bis 750 Personentagen, jetzt sind es über 1.000 und die Komplexität steigt. Daher ist der Wettbewerb um gute Leute sehr stark“, sagt der Geschäftsführer. „SAP hat 2015 mit S/4HANA die neueste ERP-Generation eingeläutet, sodass alle Unternehmen sich mit der Umstellung auf die neue Technologie beschäftigen. Somit bekommen wir viele Projektanfragen.“
Für prismat ist es wichtig, neueste Themen und Technologien umsetzen zu können. Fin Geldmacher dazu: „Ich denke, an der Cloud geht kein Weg vorbei, wenn man sich die Lebenszyklen der Produkte anschaut. Die Unternehmen, die den Zeitpunkt der Investition in diese Projekte verpassen, werden sich in Zukunft schwertun.“