Chancen in Asien nutzen

Interview

45 bis 50 Prozent des Auftragsvolumens der KKS Ultraschall AG macht der Bau von Ultraschallanlagen und Anlagen zur Oberflächenveredelung aus. Hier sind die Medizintechnik und insbesondere Implantat-Hersteller häufige Auftraggeber.

KKS hat hier spezielle Geräte und Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Edelstahl und Titan mittels chemischer und elektrochemischer Prozesse entwickelt. Dabei handelt es sich zumeist um individuell für die Ansprüche der Kunden gefertigte Anlagen.

Anspruchsvolle Dienstleistungen

Mit einem Anteil von 30 bis 40 Prozent schlagen die Tätigkeiten des Dienstleistungszentrums zu Buche. Bis zu 20.000 Implantate und Instrumente werden hier pro Tag bearbeitet. Gleitschleifen, Nass- und Trockenstrahlen, Elektropolieren, Passivieren, Beizen, aber auch das Ätzen von Implantatoberflächen sowie Farb- und Dunkel-Anodisieren sind Aufgaben, die KKS sorgfältig und schnell erledigt.

Last but not least machen Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Ultraschallgeneratoren und -schwingsystemen 15 bis 20 Prozent aus. Dabei verkauft KKS diese Produkte an die Hersteller von Reinigungsanlagen.

Private Aktiengesellschaft

Mit dem letztgenannten Geschäftsfeld beginnt vor 30 Jahren die Erfolgsgeschichte der privaten Aktiengesellschaft von Robert Gnos und zwei nicht operativ tätigen Partnern. 1988 kam der Anlagenbau zum Portfolio hinzu, 2003 das Dienstleistungszentrum.

Zwei Drittel des Umsatzes entfallen heute auf Aufträge aus der Medizintechnik, zehn Prozent auf Präzisionsmechanik. Hier sind es vor allem die Uhrenindustrie sowie Zulieferer anspruchsvoller Kleinteile für die Automobilindustrie. Weitere 15 Prozent macht die Reinigung von Spritzgussformen aus.

Außerdem bietet KKS Verfahren und Anlagenkonzepte für die Revision und Rekonditionierung von Vakuumpumpen für Elektronik-, Wafer- und Solarindustrie an, die sich hervorragend eignen, um Ablagerungen schonend und effizient zu entfernen. Insgesamt sind im Unternehmen heute 60 Mitarbeiter tätig.

Exportmarkt Deutschland

Mit einem Anteil von 15 Prozent ist Deutschland der wichtigste Auslandsmarkt, gefolgt von Spanien und Irland. Außerdem engagiert sich KKS in China, Malaysia, den Niederlanden, USA und in Australien. In Europa erfolgt die Akquise neuer Kunden vom Firmensitz in der Schweiz aus sowie über Agenten.

"Den asiatischen Markt entwickeln wir zusammen mit Partnern in Singapur, China und Südkorea", erläutert Robert Gnos. "In diesen strategischen Märkten wollen wir unser Engagement verstärken."

Robert Gnos CEO
„Wir sind das einzige Unternehmen,das Anlagen zur ultraschallgestützten Reinigung sowie Veredelung von Oberflächen herstellt und diese Verfahren als Dienstleister anbietet.“ Robert GnosCEO

Der Anbahnung neuer Geschäftskontakte dient auch die Präsenz auf Fachmessen. So ist KKS in Luzern auf dem World Medtech Forum und der Swiss Plastics vertreten, der parts2clean, der Medtec, der O & S in Stuttgart sowie der Basler Swisstech.

Bis zu 20.000 Teile täglich

"Der Kunde kann seine Versuche bei uns eins zu eins fahren", nennt Robert Gnos eines der Argumente, die für KKS als Partner sprechen. "Wir beherrschen nicht nur den Maschinenbau, sondern wenden Verfahren und Technologien auf sehr hohem Niveau und mit Stückzahlen bis 20.000 Teilen pro Tag selbst an."

Eine besondere Stärke der KKS ist zudem die Expertise in der Ultraschall-Technologie und dem Anlagenbau, während die Wettbewerber im Anlagenbau die Ultraschall-Komponenten meist einkaufen. Gerade in der Medizintechnik ist die anspruchsvolle Behandlung und Reinigung von Oberflächen gefragt. Hier bietet KKS Ultraschall mit seinem umfassenden Angebot eine große Bandbreite an.

Dazu gehören unter anderem Vorreinigung, Oberflächenveredelungen, Endreinigung und Lasermarkierung. Oberflächenbehandelt werden zum Beispiel kleinste Schädelimplantate, Schrauben, Hüft- und Kniegelenke sowie Dentalimplantate. Doch nicht nur die Produkte, sogar die Software für die Anlagensteuerungen wird zu 100 Prozent in der Schweiz entwickelt.

Die weitere Entwicklung der internationalen, insbesondere auch die Märkte der Schwellenländer bei gleichzeitiger guter Positionierung in Europa sieht Robert Gnos als vordringliche Aufgabe der Zukunft an.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Technik

Nach der Krise ist vor dem Erfolg

Interview mit Tobias Rolf, Geschäftsführer der Rolf Lasertechnik GmbH & Co. KG

Nach der Krise ist vor dem Erfolg

Familienunternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, oft aufgebaut auf Risikobereitschaft, harter Arbeit und einem unerschütterlichen Glauben an den Erfolg. Die Rolf Lasertechnik GmbH & Co. KG ist ein herausragendes…

Hightech für den Fortschritt

Interview mit Alessandro Rosso, Geschäftsführer der TPS S.p.A.

Hightech für den Fortschritt

Die TPS Group setzt auf technologische Spitzenleistungen und internationale Expansion, um sich in Luftfahrt, Verteidigung und Präzisionsmechanik zu behaupten. Durch maßgeschneiderte Hightech-Lösungen und strategische Partnerschaften trotzt das Unternehmen den Herausforderungen…

Reis Robotics: Software trifft Robotik

Interview mit Volker Buchbauer, Geschäftsführer der Reis Robotics GmbH & Co. KG

Reis Robotics: Software trifft Robotik

Vom Erfinder der Entgratungspresse in den 1950er-Jahren zum Entwickler eigener sechsachsiger Roboter in den 1980ern – Reis Robotics blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Nach der Ausgliederung aus der KUKA-Gruppe…

Spannendes aus der Region Steinen SZ

Medizinische Grundversorgung auf höchstem Niveau

Interview mit Helen Simmen Langenberg, Leiterin Betriebswirtschaft des Kantonsspital Uri

Medizinische Grundversorgung auf höchstem Niveau

Der Besuch in einem Krankenhaus ist selten mit einem guten Gefühl verbunden. Hinzu kommt, dass die Atmosphäre in den Spitälern durch die oft sehr altmodische und kühle Bauweise nicht zum…

Wenn Standard keine Lösung ist

Interview mit Richard Gisler, Geschäftsführer der Tec-Joint AG

Wenn Standard keine Lösung ist

In der Medizintechnik, der Elektroindustrie, im Fahrzeug- und Schiffbau sowie in vielen anderen Branchen werden Folien und andere Materialien aus synthetischen Elastomeren verwendet. Die Tec-Joint AG mit Sitz in der…

Mit IT die Welt verändern

Interview mit Michele Moretti, CEO der FINCONS GROUP AG

Mit IT die Welt verändern

In den 35 Jahren ihres Bestehens hat die FINCONS GROUP, mit Hauptsitz im schweizerischen Küssnacht am Rigi, eine beachtliche Karriere zu verzeichnen. Aus dem klassischen Softwarehaus ist ein internationales Consultingunternehmen…

Das könnte Sie auch interessieren

„Im Brückenbau braucht es für jedes Projekt individuelles Engineering!“

Interview mit Georg Schreiber, Geschäftsführer der Schreiber Brücken-Dehntechnik GmbH

„Im Brückenbau braucht es für jedes Projekt individuelles Engineering!“

Nicht nur im Brückenbau macht maßgeschneiderte Ingenieurarbeit den Unterschied. Doch wo es um Brückenbau und -sanierung geht, ist Schreiber Brücken-Dehntechnik genau deshalb ein gefragter Partner für die öffentliche Hand und…

25 Jahre Vertrauen, Wandel und Erfolg

Interview mit Prof. Dr. Michael Nelles, Vorstand der Conpair AG

25 Jahre Vertrauen, Wandel und Erfolg

Seit 25 Jahren ist die Conpair AG Spezialist für Nachfolgeregelung und Unternehmensfinanzierung. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Nelles hat sich das Unternehmen durch Vertrauen, Anpassungsfähigkeit und Branchenfokus –…

Ideen, die Funken schlagen

Interview mit Klaus Silber, Geschäftsführer der Energie Technik Ing. Mario Malli Planungs-GmbH

Ideen, die Funken schlagen

In einer Zeit, in der ökologische Verantwortung und energieeffizientes Bauen konstant an Bedeutung gewinnen, rückt die technische Gebäudeausrüstung in den Fokus einer nachhaltigen Architektur- und Ingenieurpraxis – und entwickelt sich…

TOP