Ideen mit Tragweite
Interview mit Marko Philipp, Geschäftsführende Gesellschafter der Jäger Ingenieure GmbH

„Im Bereich der Tragwerksplanung sehen wir uns vor allem als Spezialisten für Großprojekte, bei welchen bestehende historische Bausubstanz mit moderner Architektur vereint, und einer neuen Nutzung zugeführt wird“, so der Geschäftsführende Gesellschafter Marko Philipp.
Herausforderung Elbphilharmonie
„Die Elbphilharmonie in Hamburg ist hier ein typisches Beispiel. Die Schwierigkeit bestand darin, konzeptionell und organisatorisch den vertraglichen fixierten Anforderungen der vielen verschiedenen Gewerke gerecht zu werden. Auch baulich war das Projekt herausfordernd, da die Philharmonie ja auf dem alten Kaispeicher aufgesetzt wurde. Wir waren für die noch heute sichtbare Mauerwerksfassade zuständig. Hier haben wir die gesamte Leistung übernommen, von der Bemessung neuer Tragelemente über die Beregnungsmessung bis hin zur Ausbildung von Dehnfugen um Risse zu vermeiden. Wir werden auch in den nächsten zehn Jahren noch an der Elbphilharmonie tätig sein, die Fassade überwachen und analysieren, wie sie sich gegenüber den Umwelteinflüssen verhält. Auch die Auswertung der Daten übernehmen wir.“
2015 erhielt das Unternehmen den Auftrag, eine Bestandsstatik für den neuen Hauptbahnhof Stuttgart zu erstellen. Inzwischen wird Jäger Ingenieure hier regelmäßig als Gutachter für die Bewertung bestehender Bausubstanz hinzugerufen.
Auch international ist Jäger Ingenieure ein gefragter Partner für nicht alltägliche Projekte. Gemeinsam mit dem berühmten Architekturbüro Herzog & de Meuron hat man Teile der Umbauplanung, des in der Fachwelt weit beachteten Musée Unterlinden in Colmar, Frankreich realisiert.
Die Sagrada Família in Barcelona, Projekte mit der TU Dresden im Iran und früher in Syrien sowie Sanierungsplanungen bei einem Schloss in Polen sind weitere internationale Referenzen.
„Es ist uns wichtig, die Ideen des Architekten zu verinnerlichen und für den Bauherrn planerisch und wirtschaftlich sinnvoll umzusetzen. Dabei sehen wir in der Verbindung der verschiedenen Denkansätze von Architekt und Ingenieur eine Bereicherung für das jeweilige Bauprojekt“, schließt Marko Philipp.