And it really works!
Interview mit Bernd Rabsahl, CEO, und Guido Krayl, CBO der It Works Group

Wirtschaftsforum: Herr Rabsahl, Herr Krayl, können Sie mir in einem Satz zusammenfassen, worum es bei der It Works Group geht?
Bernd Rabsahl: Letztlich geht es um die Selektion der richtigen Werbeträger, um die richtigen Impulse an die Verbraucher zu senden.
Wirtschaftsforum: It Works steht für eine Gruppe, die sich auf den Bereich der Außenwerbung spezialisiert hat und hier einer der führenden Spezialisten ist. Es ist ein Bereich, der einer außerordentlichen Dynamik unterliegt. Wie hat sich It Works selbst entwickelt?
Bernd Rabsahl: Das Unternehmen wurde 1998 gegründet; seit Beginn liegt der Fokus auf dem Bereich der Außenwerbung. Die Gründer hatten hier bereits Erfahrungen gesammelt und wollten die Selektion der richtigen Werbeträger professionalisieren. Alles begann mit kleinen Kunden, allerdings ist man sehr schnell gewachsen. Man hat viel Marktforschung betrieben und damit zur Professionalisierung der Branche beigetragen; man hat das Thema ‘Mikromarketing’ mitaufgebaut, das heißt, man hat Daten über bestimmte Bereiche in Städten gesammelt, um Zielgruppen zu lokalisieren. Dieses Geschäftsfeld wurde kontinuierlich verbreitert, digitale und mobile Werbeträger rückten dabei stärker in den Vordergrund. 2017 ist dann ein Investor dazugekommen, wodurch die Weichen für eine weitere Professionalisierung gestellt wurden.
Wirtschaftsforum: Wie sieht infolge dieses Wechsels die heutige Struktur aus?
Bernd Rabsahl: Heute agieren unter dem Dach der It Works Gruppe acht GmbHs mit insgesamt 90 Mitarbeitern. Rund 50% der Gesellschaften üben ähnliche Tätigkeiten aus, die anderen 50% haben einen komplett anderen Fokus wie zum Beispiel Mikromarketing, IT oder Digital.
Wirtschaftsforum: Wie sieht das Portfolio demnach aus?
Bernd Rabsahl: Unser großes Thema ist nach wie vor die Außenwerbung. Guckt man sich Statistiken an, zählt auch die sogenannte Leuchtwerbung zur Außenwerbung, das machen wir allerdings nicht. Zur klassischen Außenwerbung zählten anfangs neben der Litfaßsäule Großflächen wie Holztafeln, die beklebt wurden, und Säulen. In den 1980er-Jahren kamen dann City Light Poster, in den 1990er-Jahren die Mega-Lights auf. Heute gibt es immer mehr digitale Screens an sogenannten Touchpoints, das heißt digitale Werbescreens im öffentlichen Raum, überall dort, wo sich Menschen aufhalten. Das können Flughäfen, Friseure, Bahnhöfe oder Einkaufszentren sein. Dann gibt es Ambient Medien, Werbeformate, die im direkten Umfeld der Zielgruppe eingesetzt werden, außergewöhnliche, punktuelle Werbeaktionen. Bäckertüten, die bedruckt werden, Bierdeckel, Messages, die mit einem Heli, Flugzeug, Fahrrädern oder Rikschas gezeigt werden können. Highlights sind ganze Wände, die digital bespielt werden; sie sind echte Hingucker und Landmarks.
Wirtschaftsforum: Welche Aufgaben übernimmt It Works vor diesem Hintergrund?
Bernd Rabsahl: Es gibt sogenannte Infrastrukturanbieter, also Firmen, die die Infrastruktur zur Verfügung stellen. Wir analysieren zunächst, welche Ziele die Kunden verfolgen. Wir arbeiten mit Daten, die zeigen, wo genau die Zielgruppe sich bewegt. Darauf basierend erarbeiten wir eine Strategie. Was sind die richtigen Städte? Die richtigen Werbeträger? Der richtige Zeitpunkt? Unsere Aufgabe ist die Selektion der richtigen Werbeträger zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort. Deshalb haben wir uns für den Slogan ‘Right time. Right place. Right now.’ entschieden. Mit den Inhalten haben wir im Übrigen nichts zu tun. Wir lassen uns lediglich bestätigen, dass sie den Richtlinien entsprechen. Wir begleiten Kunden, um bestmögliche Kreationen für ein Medium zu finden, machen also Marktforschung, um herauszufinden, wie ein Plakat optimal gestaltet werden muss, damit es seine Wirksamkeit entfalten kann. Es gibt verschiedene Statistiken zu Frequenzen, die für die Kunden sehr interessant sind.
Guido Krayl: Entscheidend ist natürlich zu wissen, welche Flächen wann und wo überhaupt frei sind. Das ermitteln wir tagesaktuell. Wir haben ein eigenes Planungstool mit allen Stammdaten zu allen Flächen, die in Deutschland öffentlich buchbar sind. Freie Zeiten werden mehrmals täglich übermittelt.
Wirtschaftsforum: Gibt es Ihrer Meinung nach etwas, das It Works anders als andere macht? Einen Erfolgsfaktor auf diesem schnellen Markt?
Bernd Rabsahl: Wir agieren auf einem sehr komplexen Gebiet, das viel Erfahrung und Know-how verlangt. It Works ist seit 1998 am Markt, wir haben gute Verbindungen, eine eigene Softwareentwicklung und verarbeiten riesige Datenvolumen.
Guido Krayl: IT ist ein wesentlicher Faktor. It Works hat deshalb vor zwei Jahren einen strategischen Zukauf im Bereich Real Time Data gemacht. So profitieren wir von wertvollen Informationen zum Thema Konsumentenverhalten und Standorte. Andere Wettbewerber kaufen diese Daten zu.
Wirtschaftsforum: Wie haben Sie Corona erlebt?
Bernd Rabsahl: Mobilität ist für uns ein wichtiger Index. Wir haben tatsächlich die Mobilitätsreduktion der Menschen gespürt, inzwischen gibt es eher eine Übermobilität. Man fährt zum Beispiel wieder mit dem Auto in Urlaub – und zwar in Deutschland.
Guido Krayl: Für Kunden war es extrem wichtig zu wissen, wie sie Menschen überhaupt noch erreichen können. Wir haben deshalb zum Beispiel in typischen Nahversorgungsgebieten geschaut, welche Anzahl von Mobile Devices dort gemessen werden kann. Darauf basierend konnten wir gute Kampagnen machen und sogar neue Kunden gewinnen.