Innovationen in der Computertechnologie vorantreiben

Interview mit Florian Ranner, Corporate PR Manager Deutschland und Österreich bei der Intel GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Ranner, wie erklären Sie die weltweit führende Marktposition von Intel?

Florian Ranner: Intel ist Treiber der technischen Innovationen im Compute-Bereich und absolut führend, wenn es um neuste Prozessor- und Computertechnologie geht. Wir bieten einfach Technologie, die Sie sonst nirgendwo bekommen und realisieren Technologiesprünge in einer Geschwindigkeit und Regelmäßigkeit, die an Magie grenzt. Entgegen der weit verbreiteten Meinung in der Öffentlichkeit ist Intel schon lange kein einfaches Prozessorunternehmen mehr, sondern engagiert sich in ganz unterschiedlichen Bereichen der Computertechnik. Dazu gehören zum Beispiel die Netzwerktechnik, Softwarelösungen, das Thema Internet der Dinge oder Cloud Computing.

Wirtschaftsforum: Intel prägt seit fast 50 Jahren die Fortschritte in der Computertechnik maßgeblich mit. Wo genau liegen die Ursprünge des Unternehmens?

Florian Ranner: Intel wurde 1968 von Robert Noyce und Gordon Moore, zwei Wissenschaftler von absolutem Weltformat, gegründet. Moore hatte vor genau 50 Jahren in seinem Mooreschen Gesetz vorausgesagt, dass sich die Komplexität integrierter Schaltkreise regelmäßig innerhalb von 24 Monaten verdoppeln werde. Robert Noyce war Erfinder des integrierten Schaltkreises und hat damit den Grundstein für die Erfindung des Computers gelegt. Noch heute ist die Geschichte von Intel an das Mooresche Gesetz gebunden und das Unternehmen steckt jedes Jahr 10 Milliarden USD in Forschung und Entwicklung, um diese Berechnung aufrechtzuerhalten. Die Demokratisierung von Rechenleistung, diese zu Kosten zur Verfügung zu stellen, die sich jeder leisten kann, ist das, was uns antreibt. Das zeigt sich an einem einfachen Beispiel: 1996 lieferte Intel einen Computer mit einer Rechenleistung von einem Teraflop exklusiv an eine Supermacht. Heute kann jeder so einen Rechner für unter 1.000 EUR erwerben.

Wirtschaftsforum: Die Wirtschaft hat sich im technologischen Bereich stark weiterentwickelt und vor allem die Kommunikation beeinflusst. Was bedeutet für Sie die Digitalisierung?

Florian Ranner: Jede Digitalisierung hat einen Effizienzgewinn gebracht. Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, wie wir arbeiten und wie wir Geschäfte machen hat sich bereits geändert. Natürlich ist jede Form der Digitalisierung sowohl mit Chancen als auch mit Risiken verbunden. Dabei liegen die Chancen vor allem in der Effizienz.

Wirtschaftsforum: Nach der digitalen Revolution soll mit der Industrie 4.0 die vierte industrielle Revolution folgen. Welche Lösung hat Intel dafür entwickelt?

Florian Ranner: Intel ist einer der Vorreiter auf diesem Gebiet. Wir haben im vergangenen Jahr einen Ansatz für eine End-to-End-Lösung vom Sensor bis ins Datacenter vorgestellt, die es ermöglicht, eine vollkommen automatisierte Produktion aufzubauen. Wir nutzen diese Lösung auch selbst, um unsere Technologie zu produzieren und können bereits schon jetzt Millionen EUR an Potentialen heben. Der Erfolg gibt uns Recht. Die Interpretation von Maschinendaten ermöglicht eine Predictive Maintenance und der Energieverbrauch kann ebenfalls erheblich gesenkt werden. Wichtig ist dabei auch das Thema Security, denn nur mit der garantierten Sicherheit kann sich das Thema durchsetzen.

Mit Intel Security haben wir eine eigene Firma für diesen Bereich und können damit einen sehr viel höheren Sicherheitsanspruch gewährleisten, ganz nach dem Motto ‘Secure by Design’. Außerdem ist Intel der einzige Anbieter mit einer End-to-End-Lösung für die Industrie 4.0 und ermöglicht damit eine hohe Dateneffizienz, Sicherheit und durchgängige Architektur.

Wirtschaftsforum: In welchen Bereichen ist die Intel-Gruppe außerdem noch aktiv?

Florian Ranner: Das Prozessorgeschäft ist nach wie vor ein sehr wichtiger Bereich innerhalb unseres Konzerns. Wir verfolgen einen lösungsorientierten Ansatz und bauen Technologien für alles, was in irgendeiner Art und Weise rechnet. Innerhalb unserer Data Center Group beschäftigen wir uns außerdem mit Serverprozessoren, Netzwerkspeichern und anderen Netzwerktechnologien. Unsere Client Computing Group entwickelt alle Technologien, die mit einem Client, also Endgerät, zu tun haben, währen die Internet of Things Group Lösungen für das Internet der Dinge bietet: Innerhalb der Software und Services Group sind wir sehr stark in der Weiterentwicklung von Linux engagiert und unsere New Devices Group beschäftigt sich vor allem mit Architekturen, Prozessoren und Plattformen für die Maker Community.

Wirtschaftsforum: Der Intel-Konzern hat weltweit mehr als 100.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von etwa 56 Milliarden EUR. Wie wichtig ist der Bereich der Corporate Responsibility?

Florian Ranner: Intel ist eines der engagiertesten Unternehmen, wenn es um soziale Kompetenz geht. Als eine der größten Venture-Capital-Gesellschaften der Welt fördern wir Unternehmen, die von Minderheiten geführt werden. Mit unserer Conflict-Free-Initiative stellen wir sicher, dass die vier verwendeten Elemente unserer Produkte nicht den Bürgerkrieg im Kongo mitfinanzieren. Außerdem sind wir der größte einzelne Käufer von regenerativen Energien in den USA. Das Thema Bildung liegt uns ebenfalls am Herzen. Mit Intel Teach fördern wir die Steigerung der Lehrtätigkeit durch Technologie. Wir stellen die Computertechnologie für den Klassenraum zur Verfügung und schulen die Lehrer entsprechend in der Verwendung.

Weltweit haben wir bereits 10 Millionen Lehrer durch Intel Teach gefördert, davon 1,3 Millionen in Europa. Mit der Intel Science and Technology Fair veranstalten wir außerdem die Weltmeisterschaft der Jungforscher und fördern damit innovative Ideen für die Zukunft.

Wirtschaftsforum: In den vergangenen 20 Jahren hat die Technologie bereits enorme Fortschritte gemacht. Was erwartet uns noch?

Florian Ranner: The best is yet to come. Die größten Fortschritte liegen noch in der Zukunft. Intel wird weiterhin Spitzentechnologien liefern, die das Potential haben, die Welt zu verändern.

Wirtschaftsforum: Wir sind gespannt, was noch kommen wird, und wünschen Ihnen viel Erfolg!

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