Den richtigen Riecher
Interview mit Carlo R. Centonze, CEO der HeiQ Materials AG
Eine anstrengende Bergtour war es auch, die 2005 den Anstoß für die HeiQ-Gründung gab. „Während eines Ausflugs in die Berge kam mir und einem Freund die Idee, ein Produkt zu entwickeln, das in Textilien die Ausströmung unangenehmer Schweißgerüche vermeidet“, erklärt Carlo R. Centonze. „Jeder, der schon einmal mit Funktionsbekleidung aus Polyester unterwegs war, weiß, wie diese nach einer gewissen Zeit riecht. Das wollten wir einfach ändern.“
Forscher mit Pioniergeist
Genau das ist HeiQ dank intensiver Forschung und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen, hervorragend gelungen. „Wir haben zunächst eine Mikrozusammensetzung mit einer neuen Technologie entwickelt“, so Carlo R. Centonze. „Damit waren wir Pioniere der Textiltechnologie.“
Nach drei Jahren Forschung, einigen Zwischenschritten und verschiedenen Pilotprojekten konnte 2008 die erste Anlage in Betrieb genommen werden – ein Meilenstein. Ein Jahr später übernahm HeiQ ein auf die Entwicklung chemischer Textilien spezialisiertes Unternehmen – ein weitsichtiger, strategischer Schachzug. HeiQ war fortan in der Lage, Forschung, Produktion, Kommunikation und Vertrieb anzubieten – ein Angebot, das in dieser Komplexität weltweit einzigartig war und ist.
Anders als die anderen
Heute ist HeiQ der ideale Partner für Modehersteller, Möbelproduzenten und Outdoorspezialisten, der mit acht technischen Produktfamilien und rund 200 Produkten neue Maßstäbe in der nachhaltigen Textilveredelung setzt.
Klassiker sind wasserabweisende, antistatische, geruchsabweisende, thermoregulierende, UV-Schutz bietende und insektenabweisende Beschichtungen der Marken Smart Temp, Eco Dry, Fresh Tech, Glide, Sun Block, Bug Guard, Real Silk und Clean Tech.
„Wir sind eine Firma, die Innovationen entwickelt und Megatrends der Textilindustrie bedient.“ Carlo R. CentzonzeCEO
Seit 2005 befindet sich HeiQ‘s Hauptsitz inklusive Forschungs- und Marketingabteilung nahe Zürich. Weltweit gibt es Standorte in den Vereinigten Staaten, im europäischen Ausland, Hongkong, Japan und Australien.
Während die Forschung in der Schweiz, Australien und Hongkong konzentriert ist, erfolgt die Produktion in den USA, im schweizerischen Bad Zurzach sowie in Deutschland. Auch in Sachen Forschung gibt sich HeiQ global.
Neben der eigenen Forschungsakademie gibt es ein Forschungsnetzwerk, im Rahmen dessen Doktoranden aus 15 Universitäten auf der ganzen Welt finanziert werden; die Supervision der Aktivitäten liegt in der Verantwortung dreier Forschungskoordinatoren.
Wie international die Schweizer aufgestellt sind, illustriert auch die Exportquote von 99,9%. Schwerpunktmärkte sind China, Zentral- und Nordamerika. Dabei stehen die Zeichen weiter auf Expansion.
„Der Textilmarkt wird weiter wachsen, insbesondere im Bereich der Thermoregulierung“, so Carlo R. Centonze. „Wir sind dafür bekannt, Innovationen zu lancieren, die der Markt braucht. Gleichzeitig haben wir einfach Lust daran, anders zu sein. Das wird uns helfen, künftig im Finale der unternehmerischen Champions League zu spielen.“