Klebstoff für die Industrie
Interview mit Christoph Gehse, Geschäftsführer der Dymax Europe GmbH
Als Systemlieferant steht Dymax vor allem für eines: Geschwindigkeit. „Man könnte sagen: Wir verkaufen Geschwindigkeit“, sagt Christoph Gehse, Geschäftsführer der Dymax Europe GmbH. Denn wo auch immer viele Teile industriell hergestellt werden, da sind lichthärtende Kunststoffe erforderlich, die innerhalb weniger Sekunden aushärten. „Unsichtbare hochleistungsfähige Verbindungen sind sehr wichtig: in der Medizintechnik ebenso wie im Bereich Automotive“, erklärt Christoph Gehse.
Pionier für Batteriemodule
Der Geschäftsführer geht von einer enormen Entwicklung der Branche in den kommenden Jahren aus. „Im Bereich E-Mobilität sind wir Pionier für Batteriemodule. Dort ist ein Wachstum von 100% und mehr in den kommenden Jahren möglich, aber auch enorm viel Forschung und Entwicklung erforderlich.“
Die Klebstoffe von Dymax werden zum Beispiel für Komponenten im Bereich Autonomes Fahren benötigt. „Bei Parksensoren, die auf Zehntelmillimeter genau und perfekt ausgerichtet werden müssen.“
Auch in der Medizintechnik sind präzise und 100% zuverlässige Lösungen unabdingbar. „Wir sind Marktführer im Bereich Nadelverklebung“, beschreibt Christoph Gehse eine Kernkompetenz. So ist Dymax darauf spezialisiert, Nadeln in Einwegspritzen und Infusionszugängen zu verkleben.
Vergleichbare Produkte kommen auch in der Elektroindustrie zum Beispiel bei der Produktion von Smartphones zum Einsatz. Dabei unterstützt Dymax die Kunden nicht nur bei der Auswahl geeigneter Klebstoffe und Dispensier- und Aushärtegeräte, sondern steht auch bei der Prozessgestaltung zur Seite und unterstützt bei Tests und Vorproduktionsversuchen.
„Wir sehen gutes Potenzial in unseren Kernmärkten Medizintechnik, Aerospace, Automotive und Elektronik!“ Christoph GehseGeschäftsführer
Weltweit beschäftigt die Gruppe 350 Mitarbeiter, am Standort in Wiesbaden sind es 45. Obwohl die Region traditionell ein Chemiestandort ist, wird es zunehmend schwer, geeignete Fachkräfte zu finden. Besonders gefragt sind Außendienstmitarbeiter.
„Technisch gesehen ist unser Gebiet sehr diffizil. Mit lichthärtenden Materialien decken wir enorm viele Bereiche ab, von Verklebungen in der Medizintechnik über temporäre Maskierungen für die Luftfahrtindustrie bis hin zum Verguß und Beschichtungen im Automobil- und Elektronikmarkt“, sagt Christoph Gehse. Was ihn persönlich antreibt? „Unsere Branche ist niemals langweilig!“