Aus dem Pool (wert-)schöpfen

Interview mit Stefan Jakoby, Geschäftsführer der CHEP Österreich GmbH und der CHEP Schweiz B.V.

Das zugrunde liegende Konzept von CHEP ist ebenso einfach wie überzeugend. Der Kunde kauft nicht, sondern mietet und bedient sich gemeinsam mit anderen Nutzern aus einem reichhaltigen Pool. Ein breit aufgestelltes Netzwerk gewährleistet die stetige Bereitstellung und Instandhaltung der Ladungsträger sowie differenzierte Rückgabeoptionen.

Leerfahrten und der Einsatz von Einwegpaletten werden vermieden, Supply Chain-Kosten gesenkt, Wettbewerbsvorteile durch ein vielfältiges und fortwährend weiterentwickeltes Produktangebot geschaffen. Mit Niederlassungen in mehr als 60 Ländern und zahlreichen Servicecentern in der ganzen Welt bedient CHEP Kunden aus der Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie sowie auch die Sektoren Automotive, Maschinenbau und Chemie.

„Gegenwärtig befinden sich über 300 Millionen Ladungsträger im weltweiten Umlauf. Die Globalisierung war von Anfang an ein vorrangiges Ziel unseres Geschäfts. Unsere weitreichende Vernetzung macht uns auch für weltweit produzierende und distribuierende Unternehmen wie etwa Procter & Gamble zu einem zentralen Ansprechpartner“, erklärt Stefan Jakoby, Geschäftsführer der CHEP Österreich GmbH und der CHEP Schweiz B.V.

In Europa ist das 12.500 Mitarbeiter starke Unternehmen nahezu flächendeckend vertreten. Fokussierte Märkte sind England, Irland und Spanien, daneben die DACHRegion und mit dem ‘Neuzugang’ Russland auch der osteuropäische Raum. Die bis heute charakteristisch blaue Farbmarkierung zahlreicher CHEP-Produkte hat ihren Ursprung in der Entstehungsgeschichte des Unternehmens, das 1945 von der australischen Commonwealth-Regierung gegründet wurde.

Nach dem 2. Weltkrieg hinterließ die US Navy zahlreiche blaue Ladungsträger an ihren Militärbasen in Australien. Mit CHEP, das seit 1958 Teil des australischen Logistikkonzerns Brambles Limited ist, wurde das Equipment auf Mietbasis angeboten.

Umfassend nachhaltig

Der ökologische Nutzen des unternehmerischen Konzepts liegt auf der Hand und lässt sich auch in Zahlen fassen: „Wir konnten im Jahr 2016 weltweit 50.000 Lkw-Fahrten und 1,3 Millionen t Abfall einsparen“, gibt Stefan Jakoby an und fügt hinzu: „Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle. Wir beziehen bereits 15% der Energie, die wir verbrauchen, aus erneuerbaren Energien. Dazu arbeiten wir beständig an der Reduzierung von CO2-Emissionen im Herstellungsprozess. 2016 konnte der CO2-Ausstoß um bereits 7% pro Palette gesenkt werden. Mit der 2015 lancierten CHEPViertelpalette ist die Entwicklung eines vollständig CO2-neutralen Ladungsträgers gelungen.“

Produktportfolio

Das Produktangebot von CHEP reicht von der herkömmlichen Holzpalette über Kunststoff- und Hybridpaletten in unterschiedlichsten Formaten bis zum faltbaren Großvolumenbehälter und ist explizit markt- und kundenorientiert ausgerichtet.

„Unsere Produkte sind für die verschiedensten Anwendungen und unterschiedliche Länderstandards konzipiert. Kompatibilität in automatisierten Prozessen sowie der Trend zur Atomisierung von Versandeinheiten sind zentrale Kriterien, die es auch zukünftig in unseren firmeneigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zu berücksichtigen gilt. Kunststoffpaletten eignen sich vor allem für die First Mile, die speziellen Hygieneanforderungen unterliegt. Auf dem Weg vom Hersteller zum Handel ist die Holzpalette nach wie vor ungeschlagen, während am Point of Sale im Rahmen verkaufsfördernder Display-Promotions Halb- und insbesondere Viertelpaletten wie der flexible ‘Dolly’ die bevorzugte Wahl sind“, so Stefan Jakoby. „Der Dolly ist auch in der Schweiz und Österreich sehr populär. Neben der Umrüstung auf vollautomatische Anlagen ist die Implementierung der neuen Dolly-Generation eines unserer aktuell fokussierten Standortziele.“

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