Lockdown schlug die Stunde der Logistik
Interview mit Jürgen Blannarsch und Christian Paechter, Geschäftsführer der PVS Fulfillment-Service GmbH
Als im Frühling 2020 aufgrund der pandemischen Situation viele stationäre Einzelhandelsgeschäfte vorübergehend schließen mussten, schlug die Stunde des Online-Handels, der schon in den Jahren zuvor ein massives Wachstum an den Tag gelegt hatte.
Für Logistikunternehmen wie die PVS Fulfillment-Service GmbH, die von ihrer Zentrale im Norden Baden-Württembergs aus Versandzentren in ganz Europa betreibt, war diese Entwicklung trotz erfreulicher Wachstumsmöglichkeiten auch mit etlichen Herausforderungen verbunden.
Im Lockdown ging es um jeden Quadratmillimeter
„Als es ins Homeoffice ging, konnte man so schnell gar nicht so viele Firmen-Laptops auftreiben“, erinnert sich Geschäftsführer Jürgen Blannarsch, der zusammen mit Christian Paechter dem Unternehmen vorsteht. Doch dank der Flexibilität, die mittelständischen Unternehmen und ihren engagierten Belegschaften innewohnt, fanden sich schnell die nötigen Workarounds, um auch unter den völlig neuen Bedingungen arbeiten zu können. „Es gab keinen einzigen Tag, an dem wir für unsere Mandanten nicht erreichbar waren“, gibt sich Jürgen Blannarsch stolz.
Dass die Logistikmitarbeiter bei PVS Fulfillment-Service trotz Abstandsgebot und Maskenpflicht weitgehend reibungslos weiterarbeiten und dabei ein Vielfaches der üblichen Versandmenge abwickeln konnten, war auch für die Kunden des Unternehmens von entscheidender Bedeutung: „Viele unserer Mandanten betreiben keinen reinen E-Shop, sondern verkaufen ihre Produkte auch über stationäre Brick-and-Mortar-Geschäfte. Doch auf einmal musste nun der E-Commerce-Arm das ganze Unternehmen tragen. Viele wollten uns also auf einen Schlag ihren gesamten Warenbestand bringen. Daher mussten wir in unseren Lagern jeden Quadratmillimeter effizient nutzen“, blickt Jürgen Blannarsch auf die turbulenten Lockdown-Monate zurück.
Versandlogistik ist mehr als einpacken und ausliefern
Dabei ist die eigentliche Logistik samt Warenannahme, Einlagerung, Verpackung und Versand zwar nach wie vor das Herzstück des Unternehmens; sie wird jedoch durch zahlreiche weitere Dienstleistungen ergänzt, die Kunden von PVS Fulfillment-Service modular dazubuchen können: So bietet das Unternehmen auf Wunsch etwa die Übernahme der kompletten Zahlungsabwicklung mit den Endkunden an oder kümmert sich im Bereich ‚Product Care‘ um die Aufbereitung und Qualitätssicherung der erstversandten oder retournierten Produkte. Zusätzlich bietet das Unternehmen in ihrem Premium Customer Care-Service maßgeschneiderte Kommunikation via Telefon, Mail, Brief oder Social Media an, hinzu kommt, dass alle europäischen Sprachen auf Native Speaker-Niveau für internationale Services bedient werden können.
Auch bei seinem Leistungspaket zeigt das Unternehmen die für den Mittelstand typische Flexibilität und hat deshalb trotz seiner Größe mit circa 700 Mitarbeitern und seinen komplexen Logistikanlagen nicht nur Interesse an einer Zusammenarbeit mit Großkunden und ihren immensen Produktvolumina, sondern auch an der Begleitung überzeugender Start-ups. Dabei unterstreicht Christian Paechter die guten Erfahrungen der Vergangenheit: „Mittlerweile sind wir weit über unsere Anfänge im Textilbereich hinaus gewachsen und wickeln beispielsweise auch den Versand von Drogerieartikeln und Spielwaren ab. Wenn es eine pfiffige Idee und schon ein gewisses Grundrauschen mit einigen Tausend Sendungen im Monat gibt, machen wir uns gerne gemeinsam auf den Weg.“
Dass der Weg des E-Commerce noch lange nicht zu Ende ist – davon ist auch sein Kollege Jürgen Blannarsch überzeugt: „Im Lockdown hat noch einmal ein ganz neues Kundensegment den Online-Handel für sich entdeckt. Auch wenn die stationären Geschäfte nun wieder öffnen und hoffentlich offen bleiben, werden viele von ihnen weiterhin im Internet aktiv sein.“