Sicherheit in vielen Facetten

Interview mit Christian Rücker, Geschäftsführer der ARDOR GmbH

Der Berliner Sicherheitsdienstleister wurde als Einzelunternehmen bereits 1996 gegründet und war zunächst in den Bereichen Event und Clubs tätig. Der jetzige Geschäftsführer Christian Rücker kann sich noch gut daran erinnern, denn er war selbst von Anfang an dabei: „Zuerst habe ich als Student hier nebenher gearbeitet. Nach dem Abschluss habe ich 2001 die kaufmännische Leitung übernommen und bin seit 2005 einer von zwei Geschäftsführern“, so der Betriebswirt.

Mittlerweile beschäftigt die ARDOR GmbH fast 500 Festangestellte und hat insgesamt etwa 800 Sicherheitskräfte im Einsatz: „Je nach Veranstaltung werden unterschiedlich viele Leute benötigt. 2016 sind wir auf rund 100.000 Einsatzstunden im Monat gekommen“, vermittelt Christian Rücker einen Eindruck von der stark steigenden Auslastung des Unternehmens.

Unterhalb der Führungsebene agieren außerdem 16 Teamleiter: „Diese Struktur ist ein wichtiges Erfolgskriterium“, erklärt Christian Rücker, „denn man muss schnelle, kleine Einheiten behalten, die flexibel zum Einsatz kommen.“

Struktur verstärkt Handlungsfähigkeit 

Kein Wunder, dass ARDOR stark auf seine Vorzüge setzt: „Wir stecken viel Geld in die Personal- und Führungsstruktur. Bei einem Umsatz von 25 Millionen Euro haben wir ein Wachstum von 20 bis 30%“, so Christian Rücker, „betriebswirtschaftlich ist das beinahe ungesund.“

Während sich sein Kollege Robert Schneider auf das operative Geschäft konzentriert, kommt dem Betriebswirt im Geschäftsführer-Duo die strategische Unternehmensführung zu: „In welchen Geschäftsfeldern wir mit welchen Produkten aktiv werden, die Zielmarktdefinition, Kooperationen – das alles gehört zu meinen Aufgaben“, bestätigt Christian Rücker.

Das Ergebnis sind deutliche Erfolge, auch durch einen branchen-untypisch starken Vertrieb bedingt, der Kundennähe und schnelle Reaktionen erlaubt: „In den letzten drei bis fünf Jahren haben wir konsequent in Marktnischen investiert und über Kongresse und Verbände den Markt durchdrungen. Mit 20 von uns betreuten Hotels sind wir so in Berlin schon zum Marktführer aufgestiegen, und mit 22 Flüchtlingsquartieren sind wir es in diesem Segment auch.“

Kein Hausmeisterservice 

Die 2005 eingeführte Markenpolitik spiegelt die Geschäftsbereiche wider: Objektschutz (Gewerbeparks, Wohngebiete, Institute), Detektivarbeit (insbesondere für den Einzelhandel), Event und Hotel sowie Sicherheitstechnik.

„Nach außen entspricht das unseren Produktmarken Global Protect, Detektus, Flash Security beziehungsweise Ares Mobility für den Personentransport und schließlich ARDOR Sicherheitstechnik“, erläutert Christian Rücker. ARDOR will sich in allen Feldern ganz auf sein Kernthema Sicherheit konzentrieren: „Hausmeistertätigkeiten üben wir nicht aus“, schließt Christian Rücker deshalb aus, „und wir sind damit bisher auch gut gefahren.“

Qualität ist Trumpf 

Für die Zukunft will ARDOR die gewonnenen Vorteile weiter ausbauen, die das Unternehmen von den etwa 550 bis 600 Konkurrenten allein in Berlin abheben. Dazu gehört zum einen die Konzentration auf die Aspekte Geschwindigkeit, Transparenz und qualifizierte, übertariflich bezahlte Mitarbeiter, die zusätzlich an der eigenen Sicherheitsakademie Berlin geschult werden: „Das zahlt sich gerade bei anspruchsvollen Veranstaltungen aus, die in Hotels wie dem Waldorf Astoria oder dem InterContinental Berlin stattfinden sowie in der innovativen Hotelstreife, die gerade etabliert wurde,“ so Christian Rücker.

Schließlich will ARDOR die Digitalisierung nutzen, um Kundenbedürfnissen optimal zu entsprechen, wie der Geschäftsführer erklärt: „Systemlösungen sind die Zukunft. Die Fähigkeiten von Mensch und Technik intelligent zu vereinen, daran arbeiten wir.“

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