Die Anfänge in der Zeit um die Jahrtausendwende
Gemeinsam mit Studienkollegen und Professoren gründet der Investor Peter Thiel im Jahr 1998 das Unternehmen Confinity. Durch die Firma mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien entsteht im Folgejahr das digitale Zahlungssystem PayPal. Thiel investiert 300.000 Dollar in das Unternehmen und den Bezahldienst und wird zum PayPal CEO ernannt. Als PayPal Gründer werden außer Thiel zudem Ken Howery, Luke Nosek und Max Levchin genannt.
Was Elon Musk mit PayPal zu tun hat
Der damalige Konkurrent Elon Musk und drei Mitbegründer hatten fast zeitgleich wie Confinity, eine Firma mit dem Namen X.com gegründet. Musk vermarktete zu diesem Zeitpunkt ein Online-Bezahlsystem, welches über E-Mail angeboten wurde. X.com war damals eine der ersten Online-Banken weltweit, das Unternehmen hat schon kurz nach dem Beginn über 100.000 Kunden. Allerdings hielten viele Menschen das virtuelle Bankwesen damals noch für zu unsicher, was einen großen Durchbruch verhinderte. Den Erfolg brachte, im Zuge der Digitalisierung, die Fusion der beiden Firmen Confinity.Inc und X.com im März 2000. Musk begeisterte das einfache Bezahlsystem. Im Juni 2001 erfolgte die Namensänderung der fusionierten Unternehmen in „PayPal.Inc.“
Wie funktioniert PayPal?
PayPal bedeutet übersetzt „Bezahlfreund“, abgeleitet von Brieffreund. Der Zahlungsdienst fungiert sozusagen als Zwischenhändler. Nutzer haben ein virtuelles Konto, welches sich durch die E-Mail-Adresse des Mitglieds definiert. Wer Produkte online kauft, muss Shop-Händlern keinerlei Daten preisgeben, das Unternehmen zieht das Geld per Lastschriftverfahren ein und überträgt es dem Verkäufer. Liefern Verkäufer die Ware nicht, haben PayPal-Nutzer aufgrund des Käuferschutzes die Möglichkeit, das Geld von der Bezahlplattform ohne großen Aufwand zurückzuerhalten. Der Dienst ermöglicht ein mobiles Bezahlen und kann somit auch bequem unterwegs genutzt werden. Mittlerweile bietet die Plattform auch Ratenzahlung und die Option, erst 30 Tage später zu bezahlen. Zahlung auf Rechnung ist selbstverständlich ebenfalls möglich, sowie die Verbindung mit einer Kreditkarte.
PayPal: rasanter Erfolg und Milliarden-Gewinne
Am Anfang konnten lediglich Nutzer von PalmPilots über eine bestimmte Technik mit Infrarotschnittstellen einander Geld senden. Schnell waren digitale Transaktionen aber für alle Personen möglich. Der Online-Zahlungsdienst ermöglicht heute besonders schnelle und unkomplizierte Zahlungen für Unternehmen und private Personen. Mit PayPal konnte somit eine globale und sehr erfolgreiche Payment-Lösung geschaffen werden. Der digitale Dienst wurde schon kurz nach der Gründung zum meistgenutzten Zahlungsdienst bei Ebay in den USA. Es bahnte sich ein rasanter Erfolg mit täglichem Wachstum von 10 % an. Ebay erwarb den Online-Zahlungsdienst im Jahr 2002 für eine stolze Summe von 1,5 Milliarden US-Dollar, was den Erfolg noch zusätzlich verstärkte.
Seit 2004 ist PayPal in Deutschland verfügbar
Zwei Jahre später war der digitale Bezahldienst auch in Deutschland verfügbar. Insbesondere im Online-Handel gilt der Dienst als sichere und schnelle Möglichkeit der Geldübertragung. Gewerbliche Verkäufer bieten das Bezahlsystem als Grundzahlungsmethode an, wodurch die Anzahl der Nutzer sprunghaft ansteigt. Neben Lastschrift, Online-Überweisung und Kreditkarte kann man in Deutschland auch mit PayPal Guthaben für Einkäufe und Dienstleistungen bezahlen. Im Jahr 2013 hatte der Zahlungsdienst bereit 16 Millionen Kundenkonten in Deutschland.
PayPal: Der Onlinezahldienst wird selbstständig
2015 trennen PayPal und Ebay ihre Geschäftsbereiche, seitdem agiert der digitale Zahlungsdienst selbstständig. Kunden können ihre Zahlungen nun in mehr als 200 Länder senden und erhalten. Seit 2021 ist es Nutzern in den USA und Großbritannien auch möglich, Kryptowährungen über den Bezahldienst zu kaufen. Der aktuelle CEO Dan Schulman wird Ende dieses Jahres seinen Posten abgeben und in den Verwaltungsrat wechseln, sein Nachfolger steht bisher noch nicht fest.