Viele Eigentümerinnen und Eigentümer investierten, grade vor der Grundlage des neuen Heizungsgesetztes des Bundes, in eine neue Heizung; nicht allzu selten in eine sogenannte Wärmepumpenheizung.
Der Begriff fällt in den Medien beinahe täglich. Es wird darauf hingewiesen, dass das Heizen auf eine nachhaltigere und effizientere Weise erfolgen sollte. Was eine Wärmepumpe genau ist und welche Kosten mit einer Wärmepumpenheizung verbunden sind, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Wärmepumpe – energieeffizientes Heizen
Durch den Klimawandel schmelzen nicht nur die Polkappen, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels führt, extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Hitzewellen nehmen ebenfalls zu. Dementsprechend ist es für eine lebenswerte Zukunft wichtig, in nachhaltige Energie zu investieren, um die Wirtschaftlichkeit weiterhin langfristig zu gewährleisten.
Beim Heizen werden große Mengen an CO2 freigesetzt, die ungefähr 85 % des gesamten Energieverbrauchs ausmachen. Der Anteil an freigesetzten Schadstoffen steigt mit dem Alter der Heizung. Mit der Investition in eine Wärmepumpe kann der Ausstoß um bis 90 % reduziert werden, was zum einen positiven Einfluss auf das Klima hat und zum anderen die Kosten für das Heizen senkt.
Fraglich ist, was die Wärmepumpe auszeichnet und durch welche Funktionen sie zum Schutz des Klimas und des Geldes beitragen kann. Die Wärmepumpenheizung bietet den großen Vorteil, dass die Energie, die sie nutzt, von der Umwelt theoretisch gesehen frei und kostenlos zur Verfügung steht. Das System der Wärmepumpe benötigt lediglich Strom, ist hierbei aber losgelöst von anderen Betriebsmitteln, wie fossilen Brennstoffen. Das sorgt im Umkehrschluss dafür, dass kein CO2 beim Betrieb des Heizungssystems freigesetzt wird.
Die Wärmepumpe und ihre Funktion einfach erklärt
Technisch gesehen ist die Funktion nicht anspruchsvoll. Es gibt verschiedene Energiequellen, die für eine jeweilige Art der Wärmepumpe genutzt werden können:
• Luft
• Erde
• Wasser
• Abwärme
• Eisspeicher
Die Wärmepumpe läuft über einen sogenannten Kältekreisprozess. Hierfür benötigt die Wärmepumpenheizung drei Teile, um funktionstüchtig zu sein:
• Wärmequellenanlage zur Entziehung der Energie aus der Umwelt
• Wärmepumpe zur Nutzbarkeit eben jener Energie
• Wärmeverteil- und Speichersystem zum Verteilen und Speichern der gewonnenen Wärme
Um Wärme zu gewinnen, erreicht die Umweltwärme in einem ersten Schritt einen Verdampfer, in welchem ein flüssiges Kühlmittel, das bereits bei niedrigen Temperaturen verdampft. Dieser Dampf wird durch einen durch Strom angetriebenen Prozessor, der auch als Verdichter bezeichnet wird, angezogen und zusammengepresst.
Der steigende Druck sorgt für einen parallelen Anstieg der Temperatur. An der Station des Verflüssigers wird der zuvor entstandene heiße Dampf aus dem Kältemittel auf das Wärmeverteilsystem übergestellt. Die Abgabe der Wärmeenergie lässt das Mittel wieder abkühlen. Ein Expansionsventil reduziert anschließend den Druck, wodurch wieder der Anfangszustand erreicht wird und der Prozess von Neuem beginnen kann. Genauere Informationen zu den möglichen Funktionen einer Wärmepumpe finden Sie auch in unserem Interview „Heizen und Kühlen und mit der Wärmepumpe“.
Die Kosten einer Wärmepumpe im Überblick
Die Anschaffung und der Einbau einer Wärmepumpe sind natürlich mit Kosten verbunden. Es lässt sich aber sagen, dass die Investition, langfristig gerechnet, deutlich lukrativer und vielversprechender ist als das Festhalten an einer alten Ölheizung— nicht zuletzt, weil Wärmepumpen staatlich gefördert werden.
Bei einer Anschaffung rechnet man je nach Art und Hersteller der Wärmepumpe mit verschiedenen Beträgen:
• Kosten einer Luftwärmepumpe: zwischen 8.000 und 16.000 Euro
• Kosten einer Erdwärmepumpe: zwischen 12.000 und 15.000 Euro
• Kosten einer Grundwasserwärmepumpe: zwischen 9.000 und 12.000 Euro
Je nach der Art der Energie fallen noch Kosten für die Erschließung der Wärmepumpe an. Bei der zuerst genannten Variante betragen diese ca. 500 Euro und 5.000 Euro; entscheidet man sich jedoch beispielsweise für eine Erdwärmepumpe, können die Erschließungskosten zwischen 2.000 Euro und 13.000 Euro liegen – je nachdem, ob mit einer Sonde oder einem Kollektor gearbeitet wird.
Im Falle einer Grundwasserpumpe belaufen sich die Kosten auf bis zu 7.000 Euro. Zwar sind die Anschaffungskosten für die letzten Varianten der Wärmepumpe höher, jedoch langfristig gesehen sinnvoller: Der Wirkungsgrad dieser ist höher und die Stromkosten für den Betrieb niedriger.
Expertinnen und Experten, wie Florian Heckmeier, der dem Team von Wirtschaftsforum ein Interview zum Thema der Innovation von Wärmepumpen gegeben hat, ist einer der Meister auf dem Gebiet Energie & Umwelt, die Sie kompetent beraten.
Förderung der Wärmepumpe — wie der Staat unterstützen kann
Kostenträger für den Einbau einer Wärmepumpe ist nicht nur der Eigentümer oder die Eigentümerin alleine. Der deutsche Staat bietet attraktive Förderungen beim Einbau.
Seit dem 01. März.2023 existiert das Bundesförderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN). Dieses ist Teil des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und bezieht sich auf das Programm der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Ziel des Programms ist es, Treibhausgas-Emissionen zu verringern und den Einsatz erneuerbarer Energien in Immobilien und deren Haushalten zu erhöhen. Die Förderung erfolgt in Form von zinsgünstigen Krediten mit Zinsverbilligung, ohne Tilgungszuschüsse. Wenn Sie sich für die Förderung KFN interessieren, können Sie sich auf der Seite des BMWSB tiefergehend informieren.
Ein anderes Förderprogramm ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), das unter anderem einen 5-prozentigen Zuschuss für die Nutzung der Wärmequellen der Wärmepumpe beinhaltet. Wichtig zu erwähnen ist hierbei, dass Wärmepumpen mit Luft als Energiequelle nicht mehr als Einzelmaßnahme gefördert werden.
Der Förderungszuschuss fällt je nach Vorhaben unterschiedlich hoch aus: Der Austausch einer ineffizienten Heizung kann bis zu 40 % bezuschusst werden; der Austausch sonstiger Heizungen mit bis zu 30 %. Für genauere Informationen zum BEG können Sie sich hierbei auf der Website des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAWA) informieren.
Sollten Sie nicht wissen, welches Förderprogramm für Sie am ehesten infrage kommt, können Sie ganz leicht mit dem Förderrechner des Bundesverbands Wärmepumpe e.V. (BWP) Ihre individuelle Förderung berechnen.
Investieren Sie jetzt in die Zukunft des Klimas und der Wirtschaft mit einer Wärmepumpe!