Spielen macht glücklich!

Interview mit Thomas Stopa, Geschäftsführender Gesellschafter der Happy People GmbH & Co. KG

In dem halben Jahrhundert seines Bestehens hat sich Happy People von einem klassischen Spielwaren-Importeur zu einem sehr innovationsfreudigen Unternehmen gewandelt: Inzwischen entwickelt es Spielwaren und Produkte, die in den erweiterten Spielwarenbereich hineinfallen, selbst und lässt sie in Fernost produzieren. 130 Mitarbeiter arbeiten für die Firma, davon 100 in Deutschland und 30 in Hongkong.

„Wir waren eines der ersten Unternehmen, die in Hongkong mit einer eigenen Dependence Flagge gezeigt haben. Von dort aus sind die Wege zu den Produzenten einfach kürzer“, verdeutlicht Thomas Stopa. „Dort ist auch die Qualitätskontrolle angesiedelt, denn wir unterziehen alles, was für uns produziert wird, einer strengen Überprüfung. In Hongkong werden auch alle Prototypen unserer selbst entwickelten Produkte getestet und bewertet.“

Der Name ist Programm

Das Portfolio von Happy People umfasst mehr oder weniger alles, was und womit sich spielen lässt: einerseits klassische Spielzeuge, von der Puppe über Baby- und Kleinkindartikel bis hin zu funkferngesteuerten Fahrzeugen, andererseits all das, was im Sommer draußen im Garten die (Kinder-)Herzen höherschlagen lässt: Badminton-Sets, Planschbecken, Swimmingpools, Wasserrutschbahnen, Wasserpistolen und Bälle. „Der Name Happy People ist tatsächlich Programm“, sagt Thomas Stopa. „Wir vertreiben Dinge, die Menschen glücklich machen und mit denen sie Spaß haben.“

Expertise bieten, Strahlkraft nutzen

Im Handel arbeitet Happy People mit allen Einzelhandelsgruppen zusammen, die in irgendeiner Form Spielwaren oder spielwarennahe Produkte im Sortiment haben. „Das reicht vom Lebensmitteleinzelhandel über Möbelhändler und Onlinehändler sowie Bekleidungsketten bis hin zu Baumärkten“, zählt Thomas Stopa die Zielgruppen auf.

Die Kunden kommen dabei zu 60% aus Deutschland und zu 40% aus dem europäischen Ausland. „Anders als viele unserer Mitbewerber, die einen eigenen Onlineshop haben, verkaufen wir ausschließlich B2B, nicht an den Endverbraucher.“ Der Vertrieb wird von Bremen aus koordiniert: Die jeweiligen Einzelhandelsketten werden über eigene Vertriebsmitarbeiter vor Ort betreut, die auch den Verkauf und die Regalpflege übernehmen.

„Unsere Gebietsverkaufsleiter sind flächendeckend in ganz Deutschland vor Ort unterwegs“, so Thomas Stopa. Dabei vertreibt das Unternehmen zu etwa 98% seine eigenen Marken, kooperiert aber auch mit allen großen Lizenzgebern, deren Marken zum Produktportfolio von Happy People passen.

„So haben wir etwa in Zusammenarbeit mit der Firma Gardena Gartenartikel für Kinder entwickelt“, nennt Thomas Stopa ein Beispiel. „Wir sind in der Lage, die hochwertigen Gartengeräte von Gardena in das Thema Kinderspielzeug zu übersetzen, wobei wir die Produktexpertise mitbringen und uns im Umkehrschluss der Strahlkraft des Markennamens Gardena bedienen.“

Nachhaltig in jeder Hinsicht

Nachhaltigkeit hat für Happy People auf allen Ebenen einen hohen Stellenwert und ist eng mit den Beziehungen verknüpft, die das Unternehmen mit seinen Kunden und Produzenten pflegt. Das fängt schon beim Marketing an, erläutert Thomas Stopa: „Außer in den klassischen Medien wie TV und Werbung, die wir ebenfalls bespielen, findet unser Marketing vornehmlich am POS, also beim Kunden statt: Wir stellen verkaufsbegleitendes Material zur Verfügung, wie zum Beispiel großflächige Displays im Kassenbereich, und unterstützen unsere Kunden so auch beim Verkauf. Des Weiteren sind wir ihnen dabei behilflich, auch ihre eigenen Medien zu bespielen – wir haben eine eigene Designabteilung, die sie bei der Umsetzung des Layouts von Flyern und Katalogen unterstützen kann. Im Grunde bieten wir also ein Rundum-sorglos-Paket aus umfassendem Sortiment, Betreuung und Sortimentspflege vor Ort sowie Unterstützung durch verkaufsfördernde Maßnahmen an. Das ist tatsächlich auch unser Alleinstellungsmerkmal: Wir kümmern uns um alles, denn uns liegt an einer langfristigen Kunden-Lieferanten-Beziehung. Auch das ist eine Form von Nachhaltigkeit, denn wir wollen uns zwar an den Verkaufserfolgen messen lassen, das aber nicht durch kurzlebige Trends erreichen.“

Nachhaltigkeit funktioniert bei Happy People deshalb in zwei Richtungen: „Durch die enge und langfristige Zusammenarbeit, die wir unseren chinesischen Fabrikationsbetrieben in Aussicht stellen, sind wir in der Lage, sie zu motivieren, von uns definierte Sozial- und Qualitätsstandards einzuführen und auch einzuhalten“, erläutert Thomas Stopa.

„Auf der anderen Seite ist uns Nachhaltigkeit bei der Entwicklung und Produktion sehr wichtig: Wir verzichten zukünftig komplett auf PVC bei unseren Verpackungen, wir nutzen nur noch Verpackungen, die aus Holz hergestellt wurden, das einem kontrollierten Anbau entstammt, und wir haben in diesem Jahr damit begonnen, Produkte aus recyceltem PVC herstellen zu lassen, dessen Herkunft wir ebenfalls genau nachvollziehen können.“

Für die Zukunft hat Thomas Stopa deshalb ein erklärtes Ziel: „Wir wollen in Europa so gut werden, wie wir in Deutschland schon sind.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Aktuellste news

Einstieg in den Edelmetallhandel: Vertrauen, Bewertung und Substanz

Einstieg in den Edelmetallhandel: Vertrauen, Bewertung und Substanz

Die klassischen Anlageformen stehen heute immer stärker unter Druck. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Handel mit Edelmetallen zunehmend an Bedeutung. Gold gilt seit jeher als krisenresistenter Wertträger, der nicht nur…

Zurück zur Wirtschaftlichkeit

Interview mit Dr. Artem Goldmann, Geschäftsführer und Inhaber der EOS Medical Care GmbH

Zurück zur Wirtschaftlichkeit

Die Produkte der EOS Medical Care GmbH mit Sitz in Neunkirchen – Verbrauchsmaterialien für Dialysegeräte – sind zwar für viele Menschen lebenswichtig, aber an sich nicht außergewöhnlich. Außergewöhnlich sind die…

Embodied Interface, wenn unser Körper selbst zum Interface wird

Embodied Interface, wenn unser Körper selbst zum Interface wird

Was wäre, wenn Gesten, Blicke und Körpersprache nicht nur interpretiert, sondern als Eingabe genutzt werden? Mit Tools wie TouchDesigner und MediaPipe entsteht eine neue Form intuitiver, körperbasierter Interaktion.…

Aktuellste Interviews

Grüner Stahl – Hightech für den Klimaschutz

Interview mit Merlin Röttger, Geschäftsführer der GeisslerWista GmbH

Grüner Stahl – Hightech für den Klimaschutz

Stahl ist einer der wichtigsten Werkstoffe der modernen Welt – und seine Herstellung für rund neun Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich. Die GeisslerWista GmbH aus Witten ist Teil dieses für…

Präzision unter Wasser

Interview mit Gerald Glaninger, Geschäftsführer der AQUACONSULT Anlagenbau GmbH

Präzision unter Wasser

Sauberes Wasser ist lebenswichtig und seine Aufbereitung eine technische Meisterleistung. Moderne Kläranlagen müssen zuverlässig, energieeffizient und nachhaltig arbeiten. Ein entscheidender Faktor dabei ist die Belüftung, denn sie verbraucht oft den…

Silber gegen Biofilm: die Zukunft der Implantattechnik?

Interview mit Agnieszka Mierzejewska, COO der aap Implantate AG

Silber gegen Biofilm: die Zukunft der Implantattechnik?

Trotz der Multikrise aus hohen Energiepreisen und Rohstoffknappheit konnte der Berliner Medizinproduktehersteller aap Implantate bei seinem zentralen Entwicklungsprojekt wichtige Fortschritte erzielen: Seine innovativen, antibakteriell oberflächenbehandelten Implantate sollen das Infektionsrisiko deutlich…

TOP