Innerhalb der EU arbeitet fast jede dritte Frau nicht voll, in Deutschland sogar 45 Prozent. Auch ältere Arbeitnehmer über 55 Jahren sind oft in Teilzeit beschäftigt: in Deutschland ein Siebtel aller Männer und bei Frauen mehr als die Hälfte.
Obwohl der Anteil höherqualifizierter Teilzeitstellen zunimmt, ist in allen europäischen Ländern mit Ausnahme der Schweiz die Zahl der nicht vollen Stellen umso höher, je geringer die Ausbildung ist. Und dies gilt für Männer wie Frauen gleichermaßen.
Rund ein Drittel aller Teilzeitstellen machen in Deutschland Menschen mit einem Minijob aus. Viele von ihnen waren vor Aufnahme ihrer Tätigkeit arbeitslos oder noch gar nicht im Beruf. Dies lässt darauf schließen, dass für viele Berufsanfänger ein Teilzeitjob der erste Einstieg in das Berufsleben ist. Interessant ist weiterhin, dass auch viele Selbstständige sowie mitarbeitende Familienangehörige in Teilzeit arbeiten.
Warum Menschen eine Teilzeitstelle annehmen, hat verschiedene Ursachen. Häufig sind es persönliche oder familiäre Gründe. Dazu zählen unter anderem die Betreuung von Kindern oder die Pflege von Familienangehörigen. Bei rund einem Fünftel liegt es daran, dass sie keine Vollzeitstelle finden konnten. Dies waren 2010 in Deutschland immerhin mehr als zwei Millionen Teilzeitbeschäftigte.