Überzeugen ohne "Basta"!
Ein guter Chef sollte auf jeden Fall in der Lage sein, dass eigene Handeln selbstkritisch zu hinterfragen. Wer davon überzeugt ist, alles richtig zu machen, macht schon vieles falsch. Wichtig ist es auch, die Führungsrolle anzunehmen und auszufüllen. Chefs, die nicht gerne die Richtung vorgeben, sich hinter anderen verstecken und über wenig Selbstvertrauen verfügen, sind fehl am Platz.
Dampfwalzenmentalität ist ebenso wenig angebracht. Gute Führungskräfte passen ihre Strategie Mitarbeitern und Umständen an. Starre Führung nach Schema F führt meistens in die Sackgasse. Mitarbeiter haben auch ein feines Gespür dafür, ob ein Vorgesetzter Einsatz von ihnen verlangt, den er selbst nicht an den Tag legt. Deshalb ist ein guter Chef auch immer Vorbild.
Führungsqualitäten zeigen sich auch in der Fähigkeit, Verantwortung abgeben zu können. Nicht jeder kann alles – selbst Chefs nicht. Wer alles selbst machen möchte, verliert bald die Orientierung. Informationen und Wissen sind die Basis von Entscheidungen. Deshalb sollten Vorgesetzte so viele Informationen wie möglich sammeln, die sie als Führungskräfte brauchen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, das Wissen der Mitarbeiter zu nutzen.
Das "offene Ohr" für die Belange der Menschen zeichnet einen guten Chef ebenfalls aus. Wer merkt, dass sich ein anderer für ihn interessiert, macht seine Arbeit deutlich motivierter. Wer arbeitet, macht Fehler. Verständnis und Toleranz sind die besten Instrumente, damit aus Fehlern gelernt werden kann. Angst vor dem Chef hingegen vergiftet die Atmosphäre.
"Stillstand ist Rückstand" lautet das Motto vieler Unternehmen. Dies gilt auch für Leitungsfunktionen. Weiterbildung und Weiterentwicklung sind daher ein absolutes Muss. Neue Erkenntnisse bringen neue Einsichten mit sich, die dann allerdings auch umgesetzt werden müssen. Wer sich als Chef hinter einer Rolle versteckt, wirkt unglaubwürdig. Authentisches Auftreten ist daher für gute Führungskräfte zwingend erforderlich.