Matthias Wissmann, früherer CDU-Bundesminister und seit 2007 Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), erwartet für das laufende Jahr Rekordergebnisse. Allein in Deutschland werden 2011 voraussichtlich mehr als 3,1 Millionen Autos neu zugelassen. Das entspricht einem Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rosig sieht es in diesem Jahr auch bei den Exporten aus. Hier wird mit der Ausfuhr von 4,55 Millionen in Deutschland produzierter Fahrzeuge ein neues Rekordergebnis erzielt.
Besonders erfolgreich waren die deutschen Autobauer auf dem US-amerikanischen Markt. So verkaufte Mercedes-Benz dort allein im November 28.300 Fahrzeuge und damit 55 Prozent mehr als im November 2010. VW verkaufte 28.400 Autos und legte damit gegenüber dem Vorjahresmonat um 41 Prozent zu. Mit zu diesem Erfolg beigetragen hat auch die Tatsache, dass die US-Autozeitschrift 'Motor-Trend' den Passat zum 'Auto des Jahres 2012' wählte.
Mit Ausnahme von Südamerika, wo der Marktanteil von gut einem Fünftel gehalten werden konnte, legten die deutschen Marken in allen wichtigen Automobilregionen deutlich mehr zu als die Konkurrenz. Doppelt so schnell wie der gesamte Absatz steigt der Absatz deutscher Autos in China in diesem Jahr. Hier wird 2011 die Zwei-Millionen-Marke erstmals deutlich überschritten.
Insgesamt konnten die deutschen Hersteller ihre Marktanteile rund um den Globus erhöhen. So stammt jeder achte neu in den USA zugelassene Pkw von einem deutschen Hersteller. In Russland ist es jeder sechste und in Westeuropa sogar jeder zweite Pkw. Weltweit stammt mittlerweile jedes fünfte Fahrzeug, das verkauft wird, aus deutscher Produktion.
Von diesem Boom profitieren natürlich auch die Beschäftigten der Branche. So arbeiten zurzeit 730.000 Beschäftigte in der deutschen Automobilindustrie. Davon entfallen rund 410.000 auf die Hersteller, 289.200 sind bei den Zulieferern tätig und 30.800 produzieren Anhänger und Aufbauten. Hinzu kommen noch über 60.000 Zeitarbeiter.