Damit Strukturen stimmen
Interview mit Dr. Ing. Robert Stein, Geschäftsführer der STEIN Ingenieure GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Stein, die Ursprünge der STEIN Ingenieure gehen auf das Jahr 1990 zurück. Wie haben sich die Kernkompetenzen des Unternehmens im Laufe der Zeit entwickelt?
Dr.-Ing. Robert Stein: Wir kümmern uns seit Beginn um Abwasserentsorgungs- und -versorgungssysteme. Wasser ist heute das ganz große Thema. Wir haben es mit dem Klimawandel und daraus resultierendem Starkregen sowie veralteten städtischen Wasserinfrastrukturen zu tun. Lösungen zur Substanzerhaltung und für den Weiterbetrieb sind von höchster Bedeutung. Vor diesem Hintergrund sehen wir uns nicht nur als Ingenieurbüro, sondern als ganzheitlicher Dienstleister, der Themen der städtischen Infrastruktur nicht nur von kommunaler Seite betrachtet, sondern sämtliche Akteure, also Bürger, Techniker und Ingenieure sowie alle Verantwortlichen im Management, einbezieht. 2020 haben wir deshalb die STEIN Infrastructure Management GmbH gegründet, die sich mit Lösungen rund um die effiziente Infrastrukturgestaltung beschäftigt und für Städte jeder Größenordnung interessant ist. Dabei geht es um drei wesentliche Aspekte: um die Reduzierung kritischer Schäden, um Substanzerhaltung und eine Verstetigung der Gebührenentwicklung. Letztlich steht STEIN für die Kombination aus Engineering, Wissenstransfer und Asset Management.
Wirtschaftsforum: Wofür steht der Begriff Asset Management bei STEIN?
Dr.-Ing. Robert Stein: Wir haben einen Paradigmenwechsel vorgenommen und sind die ersten und einzigen, die eine Substanzwertbetrachtung von Anlagen und Gütern ermöglichen und damit den echten Wert einbeziehen. Das klassische Assetmanagement ist dagegen nur Buchwert orientiert.
Wirtschaftsforum: Ganzheitlich bedeutet für STEIN auch Wissenstransfer. Wie sieht dieser aus?
Dr.-Ing. Robert Stein: Wir publizieren seit jeher unser Wissen in Fachbüchern, die in viele Sprachen übersetzt werden, und konnten damit auf dem Markt viel bewegen. 1997 gründeten wir die visaplan GmbH, die sich mit der digitalen Medienintegration befasst. ‚Unitracc‘ ist heute die größte E-Learning-Plattform im Bereich Leitungsbau und gewann 2004 den Europäischen E-Learning Award. Weltweit werden mit Hilfe der Plattform Ingenieure geschult; im vergangenen Jahr waren das allein in Deutschland 650. Da das Thema E-Learning lange nicht wahrgenommen wurde und es dauerte, bis die Plattform sich etablieren konnte, sind wir besonders stolz auf diese Auszeichnung.
Wirtschaftsforum: Ausgezeichnet wurde auch ‘CargoCap’. Worum geht es bei dem Konzept?
Dr.-Ing. Robert Stein: STEIN war immer sehr forschungsbasiert und hat vor vielen Jahren das Logistikkonzept ‘Unterirdischer Gütertransport’ entwickelt. Mittlerweile ist CargoCap im deutschen Pavillon auf der Expo in Dubai ausgestellt und wurde als eines der wichtigsten Produkte der Zukunft ausgezeichnet.
Wirtschaftsforum: 60 Mitarbeiter, sieben Standorte in Deutschland und Österreich, Auszeichnungen und Referenzprojekte wie der Emscher-Kanalbau oder das Asset Management Konzept ‘Status‘, das bereits zweimal bei der Stadt Düsseldorf angewendet wurde. Wo liegt der Schlüssel zum Erfolg?
Dr.-Ing. Robert Stein: Für uns sind das Leidenschaft und absolute Überzeugung. Wir arbeiten in einem von Offenheit, Transparenz, Ehrlichkeit und Familiarität geprägten Klima und können gemeinsam mit unserem Handeln einen großen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Unsere Arbeit macht Sinn. Das ist eine große Erfüllung.
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