Starker Lösungsanbieter an der Seite der Kunden
Interview mit Jonas Leffers, Geschäftsführer Steinlen Elektromaschinenbau GmbH


Wirtschaftsforum: Herr Leffers, bitte beschreiben Sie uns, was Kunden von Steinlen erwarten können.
Jonas Leffers: Wir haben drei Standbeine. Das erste ist der über die Jahre stark gewachsene Handel, bei dem wir Kunden unabhängig beraten. Der zweite Bereich sind unsere eigenen Produkte, die unserer Kooperationspartner oder auch passende Produkte, die der Markt anbietet. Das dritte Standbein ist Service und Montage - sowohl innerhalb wie außerhalb des Betriebs. Wenn der Kunde bei uns eine Lösung gefunden hat, können wir diese installieren, umbauen, reparieren und warten.
Wirtschaftsforum: Welche Produkte sind das?
Jonas Leffers: Es ist die komplette Bandbreite an Getriebemotoren. Überall, wo etwas elektrisch bewegt wird – ob am Flughafen oder in der Schüttgutförderung – steckt ein Getriebemotor dahinter. Da gibt es einen großen Bedarf an Standardprodukten, die wir als Handelspartner anbieten können, es gibt aber auch absolute Nischen, die wir mit eigenen Lösungen abdecken können. In Lizenz für namhafte Hersteller fertigen wir zum Beispiel Getriebemotoren, Trommelmotoren mit Käfigläufern, elektromagnetische Bremsen und Kupplungen, Sondergetriebe sowie selbstnachstellende Schleifring-Lamellenbremsen und Lamellenkupplungen. Die Kunden haben mit uns einen starken Lösungsanbieter an ihrer Seite, der sie als One-stop-Shop umfassend berät und unterstützt – sowohl mit Produkten wie auch mit dem Service.
Wirtschaftsforum: Und welche Branchen unterstützen Sie mit Ihren Lösungen und Leistungen?
Jonas Leffers: Wir haben uns weitestgehend von der Fixierung auf Branchen gelöst. Es gibt grundlegende Probleme, die alle Branchen betreffen, und jede Branche hat spezielle Anforderungen. Durch die Produkte, die wir selbst herstellen, und über unsere langjährigen Kundenbeziehungen haben wir hier einen sehr guten Einblick und fokussieren uns nicht auf bestimmte Märkte.
Wirtschaftsforum: Erzählen Sie uns doch bitte etwas über die Historie der Firma Steinlen.
Jonas Leffers: 1971 hat Joachim Steinlen, der Namensgeber der Firma, den 1905 gegründeten Betrieb übernommen. 1994 wurde neben den bestehenden handwerklichen Tätigkeiten eine Lizenzfertigung übernommen und damit der Grundstein für die Produktion gelegt. Anfang der 2000er-Jahre folgten weitere Lizenzen, die eine erhebliche Expansion der Firma mit sich brachten. 2009 wurde die Firma Wittmann Elektrotechnik aus Hamburg ins Unternehmen eingegliedert. 2018 haben wir dann die Fertigung der Getriebemotoren Motox-N als verlängerte Werkbank für Siemens übernommen und unsere Betriebsfläche in Burgwedel massiv erweitert. Neben unserem Hauptsitz Burgwedel haben wir Hamburg als weiteren Standort sowie zwei 100%ige Töchter in Bremerhaven und Dortmund, die jedoch unter ihrem eigenen Namen firmieren. Innerhalb der Gruppe haben wir 170 Mitarbeiter bei Steinlen sowie weitere 70 in den beiden anderen Firmen. Von den etwas über 40 Millionen EUR Umsatz der Gruppe entfallen rund 35 Millionen auf Steinlen.
Wirtschaftsforum: Auf welche Weise kommunizieren Sie mit Ihren Kunden? Wie sieht ihr Marketing in diesem typischen B2BGeschäft aus?
Jonas Leffers: Die klassische Empfehlung ist für uns auf jeden Fall wichtig. Für einige Kunden haben wir sogar Listen mit Ansprechpartnern. Ansonsten bespielen wir auch alle gängigen Social Media-Kanäle wie Instagram, Facebook und LinkedIn, um wirklich alle Kundengruppen anzusprechen.
Wirtschaftsforum: Spielt die Digitalisierung bei Ihnen auch sonst eine Rolle?
Jonas Leffers: Wir haben hier auch andere Projekte – vornehmlich in der Produktion – angestoßen und eine eigene IT im Haus. Wir kommen aber aus dem Handwerk und müssen darauf achten, dass wir das Beste aus beiden Welten zusammenbekommen.
Wirtschaftsforum: Zum Schluss die Frage nach der Zukunft. Wo sehen Sie Steinlen in drei bis fünf Jahren?
Jonas Leffers: Als traditionelles Familienunternehmen wollen wir kein Wachstum um jeden Preis. Wir möchten weiter solide und nachhaltig wirtschaften.