Mit schweizerischer Präzision

Interview mit Christoph Schüpbach, CEO der Schleuniger AG

Schleuniger gehört zu den führenden internationalen Anbietern von hochpräzisen Lösungen für das Verarbeiten und Prüfen von Kabeln. „Wir bieten spezifische Kabelverarbeitungsmaschinen für das Ablängen, das Abisolieren, das Crimpen - um Kontaktstecker anzubringen -, das Verdrillen und für viele weitere Anwendungen“, erläutert CEO Christoph Schüpbach.

„Wir bieten unseren Kunden ein äusserst breites Spektrum von halbautomatischen Tischmaschinen und vollautomatischen Bearbeitungslinien bis hin zu komplett kundenspezifischen Lösungen, Produktionssteuerungssoftware sowie Systemen für die Qualitätskontrolle und das Testen inklusive Automation. Unser Ziel ist es, dass unsere Kunden effizienter arbeiten, keine Produktionsstillstände entstehen und die Investitionen in die Ausrüstung zum Unternehmensgewinn beitragen.“

Die Anlagen des Schweizer Technologieführers kommen in der Automobilindustrie, im Eisenbahn- und Transportsektor, der industriellen Elektronik, der Informations- und Kommunikationstechnik, der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der Medizintechnik zum Einsatz. „Obwohl wir heute in unterschiedlichen Industrien präsent sind, ist unser Hauptstandbein die Automobilindustrie“, so Christoph Schüpbach.

Zahlreiche Übernahmen

Die Schleuniger Gruppe wurde 1975 unter dem Namen Sutter Electronic AG im schweizerischen Thun gegründet. Das Elektronikunternehmen wuchs zunächst langsam aber stetig, und erweiterte laufend die Produktpalette für die Kabelverarbeitung.

„1991 wurde das Unternehmen von Dr. Gerhard Jansen und Martin Strehl übernommen und ist nachfolgend so richtig durchgestartet“, erklärt Christoph Schüpbach. "Infolge entstand die Schleuniger Gruppe mit Aktivitäten rund um den Globus." Seitdem wurden diverse Firmen aufgekauft und in die Unternehmensgruppe integriert.

Im Sinne einer langfristig geplanten Nachfolgeregelung suchte man nach einer Lösung nach der Ära Dr. Gerhard Jansen. „Da familienintern keine Nachfolge realisiert werden konnte, entschied man sich, die Gruppe 2008 in die Industrieholding Metall Zug zu integrieren“, erläutert er.

Der Umsatz der Metall Zug Gruppe lag 2017 bei 960 Millionen CHF; weltweit wurden 3.900 Mitarbeiter beschäftigt, davon über 700 bei Schleuniger. Schleuniger verfügt über Entwicklungs- und Produktionsstandorte in der Schweiz, Deutschland und China sowie Vertriebsniederlassungen und Servicepartner in Europa, Nordamerika und Asien. Ende 2018 beschäftigte die Schleuniger Gruppe über 900 Mitarbeiter und wies einen Umsatz von über 200 Millionen CHF auf.

„Wir sind international präsent und haben Kunden auf allen Kontinenten“, sagt Christoph Schüpbach.

Wachsender Nischenmarkt

Schleuniger agiert in einem Nischenmarkt, der jedoch weltweit schnell wächst, da der Bedarf an Verkabelung steigt. „Mit 15% Marktanteil sind wir derzeit weltweit die Nummer 2“, erklärt Christoph Schüpbach. Stark wächst Schleuniger auch in der Digitalisierung. „Mit der Akquisition der DiIT AG 2017 haben wir unsere Position in diesem Bereich signifikant ausgebaut.“. „Derzeit arbeiten wir an diversen Projekten im Bereich des Internet der Dinge. Letztendlich geht es auch in diesem Bereich darum, die Produktivität unserer Kunden und damit deren Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Unsere Kunden arbeiten oft rund um die Uhr, da ist eine sehr hohe Verfügbarkeit der Anlagen unabdingbar. Die Digitalisierung bietet in diesem Bereich ganz neue Möglichkeiten.“

Schleuniger bietet seinen Kunden so nicht nur die Hardware, sondern auch die passende Software, und das im Paket mit schweizerischer Präzision, Qualität und Zuverlässigkeit. Für die Zukunft will man weiter spezifische Lösungen anbieten und zugleich das Standardsortiment weiter ausbauen. „Gleichzeitig wollen wir noch stärker in den Bereich der Systemlösungen vordringen, unser Experten- und Beraterwissen weiter ausbauen und so unseren Kunden ein zuverlässiger strategischer Partner sein“, schließt Christoph Schüpbach.

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