„Wir machen’s drahtlos!“
Interview mit Jan-Erik Kunze, Gründer und Geschäftsführer der IK Elektronik GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Kunze, seit 1996 entwickeln und fertigen Sie mit IK Elektronik Komponenten für die drahtlose Datenübertragung für verschiedenste Einsatzzwecke – auf welchen Anwendungsfeldern liegt in diesem Zuge der Schwerpunkt Ihrer Geschäftstätigkeit?
Jan-Erik Kunze: Wir treten als reiner Dienstleister im Markt auf und betrachten unsere Entwicklungs- und Fertigungsaktivitäten dabei als zwei getrennte Prozesse, die wir uns von unseren Kunden individuell vorgeben lassen. In vielen Fällen widmen wir uns Anwendungsbereichen, die nicht vordergründig mit Funktechnik zu tun haben, wo aber auf diese Technologie zurückgegriffen werden soll, um Daten von A nach B zu übertragen – beispielsweise in der Haustechnik: von der Fernsteuerung von Rollläden und Licht- und Heizungssystemen bis hin zur IoT-Anbindung für das Smart Home. Auch die Verbrauchsdatenerfassung zur Nebenkostenabrechnung lässt sich zielgerichtet über unsere Funksysteme implementieren. In der Industrietechnik werden mit unseren Modulen derweil Sensordaten zu Maschinenzuständen erfasst, während sie im Care-Bereich beispielsweise in Notrufknöpfen für pflegebedürftige Personen eingesetzt werden.
Wirtschaftsforum: Mit welchen Innovationen beschäftigen Sie sich derzeit?
Jan-Erik Kunze: Grundsätzlich ist jedes neue Produkt unserer Kunden, in dem wir uns engagieren, mit einem recht hohen Denk- und Entwicklungsaufwand verbunden. Gerade durch die Anbindung an die Cloud ergeben sich zudem viele neue Einsatzfelder. Gleichzeitig werden die Bauteile immer kleiner, feiner und filigraner, wodurch unser gewachsenes Know-how immer stärker gefordert wird. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel an einem fernwartbaren Rauchmelder mitgewirkt, dessen jährliche Inspektion nun vollständig über die verbaute Sensorik durchgeführt werden kann, wodurch die Hausverwaltung viel Zeit und Geld spart. Auch in der Energiewirtschaft sehen wir großes Potenzial – schließlich wird für die Ertüchtigung der Netzinfrastruktur für erneuerbare Energien viel neue Steuer- und Regelungstechnik benötigt, um beispielsweise auch dynamische Stromtarife abbilden zu können.
Wirtschaftsforum: Wie sind derweil Ihre Fertigungsstrukturen aufgebaut?
Jan-Erik Kunze: Grundsätzlich zeichnet sich IK Elektronik durch eine sehr hohe Fertigungstiefe aus: So können wir problemlos Leiterplatten bestücken, beschichten und manuell weiterverarbeiten. Gleichzeitig bestechen wir durch eine große Flexibilität im Hinblick auf das abgesetzte Volumen: Von manchen Sensoren für bestimmte Werkzeugmaschinen fertigen wir vielleicht 20 Stück pro Jahr – bei kleinen Funkmodulen für Sender in gängigen Heizkörperverteilern hingegen mehrere Hunderttausend Exemplare im selben Zeitraum. Derweil können wir in unserem eigenen Musterbauzentrum auch testweise erste Komponenten für ein neues Produkt herstellen, ohne gleich einen komplexen Fertigungsprozess anstoßen zu müssen.
Wirtschaftsforum: Sie haben IK Elektronik vor beinahe 30 Jahren gegründet – worin lag die vielleicht wichtigste Lektion, die Sie als Geschäftsführer in dieser Zeit gelernt haben?
Jan-Erik Kunze: Ich hatte das große Glück, meine Leidenschaft für Elektronik zur Profession machen zu dürfen. Heute beschäftigt unser Unternehmen insgesamt 50 Mitarbeiter und wir konnten über drei Jahrzehnte konsequent auf ein stabiles Wachstum setzen, was mich sehr freut. Bei der Schaffung eines Firmenumfelds, in dem Leidenschaft und Know-how konsequent zusammenkommen, hatte ich als Geschäftsführer sicherlich meine steilste Lernkurve – gerade angesichts meines stark technikgetriebenen Hintergrunds. Heute treibt mich an, allen Menschen, die mir dieses Vertrauen geschenkt haben, auch weiterhin eine stabile Zukunft bieten zu können.









